Früher Rückstand nach holprigem Start
SpVgg Bayern Hof – TSV Abtswind 2:0 (1:0).
Nach zuletzt zwei Siegen in Folge wurde der Aufwärtstrend des TSV Abtswind bei der Spielvereinigung Bayern Hof gestoppt. Blieben die Grün-Weißen gegen Feucht und Fortuna Regensburg jüngst ohne Gegentor, stand im Nordosten Bayerns zum zweiten Mal in der laufenden Runde auf der falschen Seite die Null. Ein unglückliches Eigentor von Felix Reusch brachte die Hausherren früh in Führung, Jeanpaul Ajala-Alexis erzielte per Foulelfmeter den Endstand.
Coach Claudiu Bozesan vertraute auch in Hof derselben ersten Elf, die in Feucht einen 4:0-Erfolg erkämpft hatte. Defensiv lief Abtswind also wieder mit einer Dreierkette bestehend aus Pascal Henninger, Max Wolf und Fabio Feidel auf. Max Hillenbrand rückte nach abgesessener Rot-Sperre wieder in den Kader. Nicht mit von der Partie war dagegen Vladislav Ursu, der aus privaten Gründen fehlte.
Weiß schockt TSV früh
Es dürften noch nicht einmal alle 500 Zuschauenden ihren Platz im Stadion Grüne Au eingenommen haben, da geriet der Gast aus Abtswind schon ins Hintertreffen. Ein Befreiungsschlag der Hofer Defensive wurde zur Steilvorlage für Hofs Stoßstürmer Jeanpaul Ajala-Alexis. Nur ein Halten von Fabio Feidel verhinderte, dass der Kanadier frei Richtung Felix Reusch durchbrach. Mit Gelb war der Abtswinder Defensivchef in dieser Situation noch gut bedient. „Man hätte eher Rot wegen Notbremse geben können, wir hatten etwas Glück“, meinte auch Co-Trainer Andreas Eisenmann im Nachgang der Partie.
Den nachfolgenden Freistoß aus achtzehn Metern Torentfernung und zentraler Position schlenzte Hofs Mittelfeldtaktgeber Maximilian Weiß an den linken Pfosten. Von dort sprang das Leder allerdings an den Rücken von TSV-Schlussmann Felix Reusch und in das Gehäuse. „In der Folge sind wir überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Hof hat immer wieder Druck gemacht und mit langen Bällen agiert. Beides Dinge, auf die wir in der Woche mehrfach hingewiesen haben“, zeigte sich Eisenmann mit der Leistung der Kräuter-Kicker nach dem frühen Rückstand nicht einverstanden.
Nach der Pause nur kurz im Aufwind
Hof wirkte agiler, spielfreudiger und zeigte den Offensivdrang, den man eigentlich von den Abtswinder erhofft hatte. Der erste Durchgang war noch nicht einmal zur Hälfte vorüber, da musste das Trainerteam reagieren und den stark gelb-rot gefährdeten Feidel vom Feld nehmen. Für den Neuzugang aus Geesdorf kam Max Hillenbrand. Der Wechsel änderte an den Kräfteverhältnissen bis zum Seitenwechsel nichts. Die Grün-Weißen bissen sich an der aggressiven Zweikampfführung und stabilen Hintermannschaft der Hausherren die Zähne aus. Hof versuchte nach Ballgewinnen schnell und direkt in die Spitze umzuschalten und war damit die stets gefährlichere Mannschaft.
Mit einem Doppelwechsel nach der Pause – Fabio Groß und Egor Zelenskiy ersetzten Florian Gutheil und Tom Bretorius – wollte Bozesan den Turnaround. Und der schien in der Frühphase des zweiten Durchgangs auch greifbar. Niclas Staudt scheiterte mit einem Kopfball an SpVgg-Keeper Lukas Kycek, den Abpraller setzte Hillenbrand aus spitzem Winkel ans Außennetz (50.). Einen Freistoß aus etwas mehr als zwanzig Metern Distanz zum Tor setzte Felix Lehrmann nur zwei Minuten später knapp vorbei.
Nicht einmal der Ehrentreffer gelingt
Hof fing sich anschließend allerdings schnell wieder – und setzte nach etwas über einer Stunde den nächsten entscheidenden Nadelstich. Der agile Hüseyin Durkan eroberte nach schwachem TSV-Spielaufbau die Kugel an der Mittellinie. Zwei schnelle Pässe später wird der Hofer Offensivspieler im Strafraum von Zelenskiy gelegt und es gab einen Foulelfmeter für die Elf von Trainer Mikheil Sajaia. Ajala-Alexis ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen. Er verlud Reusch gekonnt und schob abgeklärt rechts unten ein.
Während sich die Bozesan-Kicker weiter mühten, aber den entscheidenden letzten Ball nicht anbrachten, verlagerte sich Hof nach dem zweiten Treffer gänzlich auf Verteidigen und Kontern. Für eine Vorentscheidung hätte Filip Hasek sorgen können, doch der durchgebrochene rechte Flügelspieler knallte den Ball gegen das Aluminium (77.). Der eingewechselte Triandafil Ceraj verpasste nach einem von Kycek schlecht geblockten Distanzschuss den Ehrentreffer, als er den Abpraller aus kurzer Distanz nicht am gegnerischen Keeper vorbeibrachte (80.).
„Große Enttäuschung heute!“
„Wir hätten zwar nochmal verkürzen können, in Summe hätten wir es aber auch einfach nicht verdient gehabt. Große Enttäuschung heute! Wir haben uns sehr viel vorgenommen und konnten das leider kaum bis gar nicht umsetzen. Deshalb tut das Ergebnis auch so weh – wenngleich es absolut verdient ist“, gab ein zerknirschter Eisenmann, der den TSV vor allem physisch unterlegen sah, zu Protokoll. Statt Rückenwind und drei Siege in Folgen müssen die Abtswinder eine Abreibung in Hof mit in ein spielfreies Wochenende nehmen, ehe im Anschluss unter der Woche beim Aufsteiger aus Coburg (Anstoß: Dienstag, 05.09., 17:45) Besserung betrieben werden kann.
Lukas Hörlin
Das Spiel in der Statistik
SpVgg Hof: Kycek – Schmidt, Ajala-Alexis (90. Saalfrank), Weiß (87. Pöhlmann), Durkan (71. Schubert), Seifert, Scherbaum, Hasek (77. Balde), Potalov, Hamann, Stadelmann.
TSV Abtswind: Reusch – Wolf, Tuda, Henninger, Gehret, Staudt (69. Ceraj), Feidel (18. Hillenbrand), Dußler, Gutheil (46. Groß), Lehrmann (74. Cosar), Bretorius (46.).
Tore: 1:0 Reusch (Eigentor, 5.), 2:0 Ajala-Alexis (Foulelfmeter, 65.)
Gelbe Karten: Durkan (21.), Weiß 40.), Schmidt (90.+1) / Feidel (4.), Henninger (18.), Gehret (64.), Tuda (71.), Dußler (90.+1)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Fleischmann (Burglengenfeld).