Trotz guter Chancen gelingt kein eigener Treffer
TSV Abtswind – ASV Neumarkt 0:3 (0:1)
Der TSV Abtswind verliert zum zweiten Mal in Folge. Nach der 2:4-Niederlage in Regensburg haben die Kicker aus dem Kräuterdorf auch zu Hause gegen den ASV Neumarkt das Nachsehen. 0:3 (0:1) hieß es am Ende für die effektiven Gäste aus der Oberpfalz, die kurz vor dem Seitenwechsel durch Selim Mjaki in Führung gingen (40.). Eben jener Mjaki legte nach der Pause nach (68.). Jonas Marx setzte den sehenswerten Schlusspunkt per direktem Freistoß (72.).
Unglücklich war die jüngste Niederlage in Regensburg. Während die Grün-Weißen ihre Chancen nicht nutzten und Pech mit knappen Schiedsrichterentscheidungen hatten, verwerteten die Oberpfälzer ihre Möglichkeiten sehr effektiv. „Wir hatten in der Anfangsphase zwei gute Chancen, selbst in Führung zu gehen. Nach dem überraschenden 1:0 haben sie uns dann ihr Spiel aufgezwungen. Insgesamt war es eine sehr gute Teamleistung mit sehr viel Mut und Leidenschaft, aber mit einem sehr bitteren Spielverlauf“, meinte TSV-Kapitän Michael Herrmann nach der Partie.
Hartleb und Hansel vergeben
Mit einer Änderung schickte Claudiu Bozesan sein Team in die Partie gegen den ASV Neumarkt. Ferdinand Hansel begann für Niclas Staudt. Und wie in Regensburg begannen die Abtswinder dominant. „Die erste halbe Stunde haben wir sehr gut gespielt und waren sehr präsent. Wir hatten mehrere Möglichkeiten, haben aber nicht getroffen“, analysierte der Übungsleiter. Roman Hartlebs Schuss aus 17 Metern zischte knapp vorbei (15.). Ferdinand Hansel tauchte zweimal vor Nick Guttenberger auf, brachte das Leder aber nicht im Tor unter. Vor allem sein Heber nach 35 Minuten ging denkbar knapp über den Querbalken. „Eigentlich müssen wir zur Pause führen“, ärgerte sich der TSV-Coach.
Statt eines Vorsprungs sahen sich die Hausherren kurz vor dem Seitenwechsel sogar einem Rückstand gegenüber. Hatte Felix Wilms gegen Christian Schrödl noch glänzend pariert (18.), war er gegen Selim Mjakis Abschluss von der Strafraumkante machtlos (40.). Allerdings hatten die Hausherren ihren Teil dazu beigetragen, waren nach der verletzungsbedingten Auswechslung Michael Herrmanns noch zu unsortiert. „Da waren wir nicht gut gestanden“, monierte Claudiu Bozesan.
Nach dem Seitenwechsel war es dann zunächst Keeper Felix Wilms, der das 0:2 verhinderte. Erst hielt er gegen Marc Müller (48.), ehe er Leon Gümperleins Freistoß über den Querbalken lenkte (51.). Dennoch: Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Gastgebern, die es aber erneut nicht vermochten, ihre Möglichkeiten in den Ausgleich umzumünzen. Ferdinand Hansel scheiterte aus Nahdistanz erst an Nick Guttenberger (57.), dann an seiner Ungenauigkeit, als er eine Flanke Niclas Staudts aus kurzer Entfernung über das Tor bugsierte (65.).
Mjaki schnürt den Doppelpack, Marx macht den Deckel drauf
Zu diesem Zeitpunkt war Andreas Bauer schon nicht mehr auf dem Feld. Der Abwehrroutinier sah wegen Meckerns die Ampelkarte. „Das darf nicht passieren“, kritisierte Abtswinds Trainer, der dann die Fälle seiner Elf davonschwimmen sah. Lenkte Calvin Gehret einen Schuss Selim Mjakis gerade noch an den Querbalken (64.), traf der ASV-Angreifer wenige Minuten später zum vorentscheidenden 0:2 aus rund 16 Metern (68.). Als dann Jonas Marx aus ähnlicher Position per direktem Freistoß das dritte Neumarkter Tor nachlegte, war die Partie endgültig gelaufen (72.).
Claudiu Bozesan merklich angefressen
„Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir hatten Möglichkeiten, verwerten die nicht und kassieren überdies eine unnötige Gelb-Rote Karte. Wenn wir fünf oder sechs Chancen brauchen, um einen Treffer zu erzielen, können wir die Spiele nicht gewinnen. Wir müssen in unseren Aktionen klarer werden. Defensiv machen wir es vernünftig. Gefühlt war in den letzten beiden Partien jeder Schuss des Gegners ein Treffer“, war Claudiu Bozesan merklich angefressen, vor allem auch, weil die Niederlage das Aus für den Toto-Pokal 2023/24 bedeutete. Die Partien des vierten Bayernliga-Spieltags werden gleichzeitig als Qualifikation gewertet.
Schon am Dienstag können es die Grün-Weißen besser machen. An der Mainaustraße wartet der sehr gut aus den Startlöchern gekommene Würzburger FV. Anstoß ist um 18:30 Uhr in der Sepp-Endres-Sportanlage.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind: Wilms – Bauer, Herrmann (37. Staudt), Steinmann, Hartleb (72. Dußler), Hillenbrand (80. Wolf), Groß (72. Lehrmann), Bretorius, Gehret, Bozesan (72. Henninger), Hansel.
ASV Neumarkt: Guttenberger – Majewski, Brüggen, Roth, Hausner, Mjaki (69. Nutz), Winter (61. Meyer, 80. Heimisch), Marx, Müller, Schrödl (86. Hampl), Gümpelein.
Tore: 0:1 Mjaki (40.), 0:2 Mjaki (68.), 0:3 Marx (72.).
Gelbe Karten: Groß (34.), Bauer (50.), Staudt (55.), Gehret (70.) – Meyer (64.), Brüggen (83.), Marx (90.).
Gelb-Rote Karten: Bauer (58.) – Brüggen (90.).
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg).