Adrian Dußlers Treffer reicht nicht
TSV Abtswind – DJK Ammerthal 1:1 (1:0)
Es ist zum Verrückt werden. Gegen die DJK Ammerthal fehlten nur wenige Sekunden zum lange ersehnten Heimsieg. Martin Popp nutzte eine Unachtsamkeit in der TSV-Defensive in der dritten Minute der Nachspielzeit zum schmeichelhaften Ausgleich. Davor hatten die Abtswinder die Partie über weite Strecken im Griff, legten nach Adrian Dußlers Führungstreffer aber einmal mehr nicht nach und bekamen zum wiederholten Male in dieser Saison die Quittung.
Die wohl beste Saisonleistung lieferten die Kicker aus dem Kräuterdorf vergangene Woche in Großbardorf ab. Mit 1:0 siegte die Elf von Claudiu Bozesan im Grabfeld. Daran wollten die Grün-Weißen gegen die DJK Ammerthal, aktueller Vierter und einer der Favoriten auf den Meistertitel, anknüpfen. Dabei mussten sie allerdings kurzfristig auf Niclas Staudt, zuletzt Siegtorschütze gegen die Grabfeld Gallier, verzichten. Der 23-Jährige brach das Aufwärmen ab. Wann er wieder zur Verfügung steht, ist noch nicht klar und damit ein Spieler mehr im gut gefüllten Abtswinder Lazarett, das während der Partie weiteren Zuwachs bekam.
Unachtsam nach Auswechslung
Und das war unglücklicherweise Calvin Gehret, der zusammen mit Max Wolf, eine starke Leistung in der Innenverteidigung zeigte und kurz vor Spielende verletzt vom Feld musste. Alex Beier ersetzte ihn. Dennoch war der TSV-Defensivverbund in den Minuten nach dem Wechsel ungeordnet, was die Gäste eiskalt nutzten. Ammerthal hatte zuvor im zweiten Durchgang kaum Lücken in der kompakt verteidigenden Abtswinder Abwehr gefunden, traf die Bozesan-Elf dann aber mitten ins Herz. Martin Popp kam am Strafraum frei zum Schuss und ließ dem nahezu beschäftigungslosen Felix Reusch keine Chance. „Das ist unfassbar bitter. Wir haben nahtlos an die Leistung in Großbardorf angeknüpft, aber einmal nicht nachgelegt. Kämpferisch und taktisch war es nämlich wieder sehr gut“, ärgerte sich Claudiu Bozesan.
Denn bis zum Gegentreffer hatten die Gastgeber die Partie im Griff. Defensiv nahezu fehlerlos. Nur einmal musste Felix Reusch seine ganze Klasse aufbieten. „Den hat er klasse gehalten. Aber mehr hatten sie nicht“, sah auch der Übungsleiter eine überlegene Darbietung seiner Elf, die Adrian Dußler nach einer halben Stunde verdient in Führung gebracht hatte. Fabio Bozesan hatte den Mittelfeldregisseur mit der Hacke in Szene gesetzt und der blieb alleine vor Christopher Sommerer eiskalt.
Adrian Dußler bleibt der einzige Schütze
Es blieb der einzige Treffer, da seine Kollegen weniger konsequent und überlegt im Abschluss waren – einmal mehr. Tizian Hümmer verpasst frei vor dem DJK-Keeper den Querpass auf Fabio Bozesan, der nur noch hätte einschieben müssen. Ferdinand Hansel traf das Leder im Strafraum nicht richtig. Die beste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel, um die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen, hatte Matthias Wächter. Aber auch dem Youngster versagten die Nerven. Der Abschluss misslang, den besser postierten Tom Bretorius übersah das Eigengewächs. „Wir sind in Tornähe viel zu hektisch, so dass wir einmal mehr unsere Möglichkeiten nicht nutzen“, resümierte der TSV-Coach. Denn nur so blieben die Oberpfälzer im Spiel und nahmen letztlich schmeichelhaft einen Punkt mit nach Hause.
Kommendes Wochenende ist spielfrei
Zwar sind die Grün-Weißen nun drei Partien ungeschlagen, warten nach sieben Heimpartien immer noch auf den ersten Dreier vor heimischer Kulisse. Die nächste Partie steht erst in zwei Wochen an, wenn es zu Aufsteiger SpVgg SV Weiden geht. Trotz der eigenen Auswärtsbilanz sicher keine leichte Aufgabe. „Sie haben zu Hause gegen Bamberg gepunktet und den Großteil ihrer Zähler daheim geholt. Das ist keine Laufkundschaft“, warnt der Übungsleiter. Bis dahin gilt es aber, erst einmal zu regenerieren und das spielfreie Wochenende durchzuschnaufen.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind: Reusch – Wolf, Hansel, Hümmer (68. Wächter), Groß, Gehret (90. Beier), Dußler, Herrmann, Steinmann, Bozesan (78. Bretorius), Lehrmann.
DJK Ammerthal: Sommerer – Kaiser, Helleder, Schüll (77. Weidner), Sulmer (65. Popp), Luft (56. Bajrami), Gömmel, Karzmarczyk, Kobrowski, Neuerer, Muslimovic.
Tore: 1:0 Dußler (30.), 1:1 Popp (90.+3.).
Gelbe Karten: Hansel (50.), Herrmann (59.), Reusch (70.), Steinmann (82.), Gehret (84.) / Helleder (47.).
Schiedsrichter: Roloff (Nürnberg).