Tizian Hümmers Treffer reicht nicht
TSV Abtswind – ASV Cham 1:2 (1:0).
Sechstes Heimspiel, vierte Niederlage. Der TSV Abtswind kommt vor heimischer Kulisse auf keinen grünen Zweig. Gegen den ASV Cham unterlagen die Grün-Weißen nach schwacher zweiter Halbzeit mit 1:2 (1:0). Tizian Hümmer hatte seine Farben vor dem Seitenwechsel in Führung geköpft (24.). Im zweiten Durchgang drückten die Gäste und drehten die Partie spät durch Treffer von Thomas Stowasser (84.) und Andreas Kalteis (90.+3).
Selbstvertrauen hatten die Grün-Weißen in Donaustauf getankt. Mit 1:0 siegten sie im Kellerduell gegen den direkten Kontrahenten, der sich in dieser Saison ebenfalls bisher sehr schwer tut. Den goldenen Treffer erzielte kurz nach seiner Einwechslung Antonius Cosar, der sich damit seine Berufung in die Startelf verdiente. Er sollte mithelfen, den Vorjahreserfolg gegen die Oberpfälzer zu wiederholen und den zweiten Heimsieg zu feiern. Tom Bretorius nahm stattdessen auf der Bank Platz.
Dicke Chancen auf beiden Seiten
Und es ließ sich richtig gut an. Die Gastgeber fanden sehr gut in die Partie, waren sehr präsent und resolut in den Zweikämpfen. Antonius Cosar feuerte von der Strafraumkante den ersten Warnschuss ab (9.). Zwar agierten die Gäste merklich zurückhaltender – scheinbar hatte die erste Saisonniederlage gegen Coburg Spuren hinterlassen, treffen mussten sie aber dennoch. Nach einem Chipball auf Thomas Stowasser klärte Felix Reusch direkt vor die Füße Cihangir Özlokmans. Der schoss aber aus 25 Metern am leeren Tor vorbei (14.). Aber auch auf der anderen Seite verfehlte Max Wolf freistehend. Nach einer Lehrmann-Ecke köpfte der TSV-Kapitän am zweiten Pfosten aus Nahdistanz vorbei (15.). „Da hätte es schon 1:1 stehen können“, befand Claudiu Bozesan.
Cosar auf Hümmer – 1:0
Kurz darauf testete Marco Pfab den Abtswinder Fangzaun (20.), ehe mehr und mehr die Hausherren die Spielkontrolle übernahmen und sich umgehend belohnten. Antonius Cosar bediente Tizian Hümmer perfekt und der köpfte am kurzen Pfosten ein (24.). Wieder lagen die Grün-Weißen, wie in Donaustauf, mit 1:0 vorne. Cham mühte sich um eine Antwort, aber die TSV-Defensive hatte alles im Griff. Auf der anderen Seite hatten Felix Lehrmann (37.) und Adrian Dußler (38.) das 2:0 auf dem Fuß, aber die Gäste brachten jeweils ein Abwehrbein dazwischen.
Kurz vor dem Seitenwechsel sendeten die Chamer dann nochmals ein gefährliches Lebenszeichen. Björn Zempelin zwang Felix Reusch zu einer Parade (45.+2). Die darauffolgende Ecke jagte Thomas Stowasser in den Fangzaun. Gegen den Tabellenzweiten hatten die Abtswinder die wohl beste Halbzeit in der Kräuter Mix Arena gespielt und führten verdient mit 1:0.
Abtswind nicht wiederzuerkennen
Allerdings besteht ein Fußballspiel bekanntlich aus zwei Halbzeiten – und das wurde den Gastgebern erneut zum Verhängnis. Denn der gute spielerische Faden riss im zweiten Durchgang. Den Hausherren wollte offensiv nichts mehr gelingen gegen nun dominante Chamer. Deshalb wechselte Claudiu Bozesan bereits nach rund einer Stunde mehrmals, um frischen Wind zu bringen. „Wir dachten, dass es durch die Einwechslungen besser wird, wir Entlastung bekommen“, erklärte der Übungsleiter im Nachgang. Aber die Maßnahmen verpufften. Kaum ein offensiver Ball fand einen grün-weißen Abnehmer.
Wenigstens konnten sich die Gastgeber diesmal auf ihre Defensive verlassen. Die ließ nämlich bin in die Schlussphase keinen Chamer Abschluss zu. Und bei Michael Lameckers Versuch war Felix Reusch zur Stelle (78.). Wenig später unterlief den Grün-Weißen dann aber ein folgenschweres Missverständnis. Thomas Stowasser – bis dato nahezu unsichtbar – bedankte sich und traf aus zwölf Metern links unten (84.). Die Quittung für die Passivität der zweiten Halbzeit.
Cham bestraft Passivität eiskalt
Aber es kam noch dicker. Florian Gutheil foulte Benjamin Tolks auf der Strafraumlinie. Elfmeter für Cham, den Andreas Kalteis links unten versenkte (90.+3). Und wieder standen die Grün-Weißen sich selbst im Weg und mit leeren Händen dar. Die Enttäuschung war greifbar. „Die Partie dürfen wir nicht verlieren. Ein Punkt wäre mindestens verdient gewesen“, ärgerte sich Claudiu Bozesan, legte den Finger aber auch in die Wunde: „Nach vorne hatten wir zu viele Ballverluste. Eigentlich hätten wir nachlegen müssen, aber wir waren nicht mehr in der Lage, eine Torchance zu kreieren. So haben wir zu viel Druck bekommen.“
Damit wächst der Rückstand auf das rettende Ufer auf drei Zähler an. Bereits am Dienstag reisen die TSV-Kicker zu Tabellennachbar TSV Kornburg. Anstoß ist um 14:00 Uhr. Am Samstag wartet dann das Heimspiel gegen die Ingolstädter Reserve, die aktuell vier Zähler mehr auf dem Konto hat. Zwei schnelle Möglichkeiten zur Wiedergutmachung.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind: Reusch – Wildeis, Wolf, Staudt, Feidel, Tuda (75. Zelenskiy), Groß, Dußler (62. Gutheil), Cosar (62. Bretorius), Lehrmann (83. Henninger), Hümmer (65. Ceraj).
ASV Cham: Peutler – Lamecker, Voigt, Plänitz, Haimerl, Seebauer, Kalteis, Zempelin, Özlokman (80. Hofbauer), Pfab (72. Tolks), Stowasser (90. Leutner).
Tore: 1:0 Hümmer (24.), 1:1 Stowasser (84.), 1:2 Kalteis (90.+3, Foulelfmeter).
Gelbe Karten: Reusch (81.) / Pfab (4.).
Zuschauer: 160.
Schiedsrichter: Schwarzmann (Scheßlitz).