Beide liefern sich intensives Duell auf Augenhöhe
TSV Abtswind – Würzburger FV 2:1 (1:0)
Durch eine deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel hat der TSV Abtswind seinen ersten Ligasieg 2023 eingefahren. Mit 2:1(1:0) besiegten die Grün-Weißen den Würzburger FV. Dabei waren die Gäste in einer sehr intensiv geführten und von Zweikämpfen geprägten Partie lange das gefährlichere Team. Per Distanzschuss brachte Felix Lehrmann die Hausherren kurz vor der Pause in Führung. Dennie Michel glich kurz nach dem Seitenwechsel aus (54.). Der eingewechselte Ferdinand Hansel staubte dann mit Anbruch der Schlussviertelstunde zum viel umjubelten Sieg ab.
Nach der guten Leistung gegen den Nachwuchs des SSV Jahn Regensburg, die jedoch nur zu einem Punkt reichte, wollten die Kicker von Claudiu Bozesan gegen den Lokalrivalen aus Würzburg endlich den ersten Ligasieg 2023. Das zunächst aber ohne Michael Herrmann, der nach seiner frühen Auswechslung vergangene Woche zunächst auf der Bank Platz nahm. Für ihn begann Max Hillenbrand. Zudem begann Tizian Hümmer auf dem linken Flügel für Kevin Steinmann.
Gute Anfangsphase verpufft – Würzburg schnuppert an der Führung
Gegen die kompakten Gäste, die mit einer Fünferkette und zwei Sechsern begannen, fanden die Abtswinder sehr gut in die Partie und schnell ihren Spielrhythmus. Nur gefährliche Torszenen blieben aus. „Danach haben wir uns von den langen Bällen anstecken lassen und den Faden verloren“, meinte Felix Lehrmann hernach. Viele rassige Zweikämpfe und Nickligkeiten prägten fortan die Partie. Sieben Gelbe Karten bis zum Seitenwechsel waren die Folge.
Während die Gastgeber offensiv weiter blass blieben, hatten die Würzburger mehrere gute Möglichkeiten, allen voran der ehemalige Abtswinder Triandafil Ceraj. Der Angreifer tauchte nach 20 Minuten frei vor Felix Reusch auf, doch der Schlussmann lenkte das Leder zur Ecke. Nicolas Reinhart (21.) und Moritz Lotzen (28., 33.) versuchten es von jenseits der Strafraumgrenze, aber ohne das nötige Zielwasser.
Felix Lehrmann trifft sehenswert
Die Gäste hatten der Partie ihren Stempel aufgedrückt. Dennoch führten die Abtswinder zum Seitenwechsel. Lukas Imgrund klärte einen Freistoß Pascal Henningers vor die Füße Felix Lehrmanns, der das Leder aus 25 Metern ins rechte Toreck schweißte (45.+1). Großer Jubel bei den Gastgebern, Ärger bei den Gästen, die bei Lehrmanns Ballannahme ein Handspiel reklamierten. Nicht die einzige Szene, in der sich die Blauen benachteiligt sahen.
WFV schlägt nach der Pause zurück
Nachdem sich die Emotionen in den Kabinen abgekühlt hatten, waren es die Würzburger, die fulminant starteten. Julian Wild spielte Dennie Michel im Strafraum frei. Der machte einen Haken und setzte das Leder knapp links neben das Gehäuse (48.). Per Kopf machte es der FV-Kapitän wenig später aber besser. Mit Hilfe des rechten Innenpfostens versenkte er eine Lotzen-Ecke zum verdienten Ausgleich (53.). Die Gäste waren wieder voll drin in der Partie, verloren kurz darauf nach Lukas Illig in der Halbzeitpause aber auch noch Moritz Lotzen im defensiven Zentrum, was in der Folge, auch aufgrund einiger Umstellungen, Räume bot für die Hausherren.
Ferdinand Hansel staubt ab zum Sieg
Diese hätte beinahe Niclas Staudt genutzt. Erst bediente ihn Calvin Gehret mustergültig vom rechten Flügel, doch sein Volleyabschluss ging übers Tor (59.). Dann prüfte Matthias Wächter FV-Keeper André Koob mit einem fulminanten Linksschuss aus elf Metern und Niclas Staudt setzte den Abpraller an den Pfosten (70.). Auch Ferdinand Hansel scheiterte freistehend am Würzburger Schlussmann (74.). Mit Anbruch der Schlussviertelstunde zappelte das Leder dann aber im Netz. Matthias Wächter spielte Felix Lehrmann an der Strafraumkante wunderbar frei. Der ließ seinen Gegenspieler aussteigen, scheiterte aber an André Koob. Diesmal drückte aber Ferdinand Hansel den Rebound über die Linie zum viel umjubelten 2:1 (75.).
Danach warfen die Würzburger nochmals alles nach vorne, bissen sich an der TSV-Defensive allerdings die Zähne aus. Vielmehr hätte der eingewechselte Frank Wildeis sogar noch auf 3:1 stellen können. Nach einem verunglückten Rückpass Nicolas Reinharts schob der etatmäßige Verteidiger André Koob das Leder allerdings in die Füße.
Claudiu Bozesan nicht gänzlich zufrieden
„Es war ein sehr intensives, von Emotionen geprägtes Spiel, das wir am Ende nicht unverdient gewinnen“, resümierte Abtswinds Coach Claudiu Bozesan. Gänzlich zufrieden war der Übungsleiter aber nicht. Nach guter Anfangsphase habe sich seine Mannschaft vom Spiel des Gegners anstecken lassen und kaum mehr Offensivaktionen gehabt. Auch das Standardgegentor ärgerte den gebürtigen Rumänen.
Dennoch lobte er die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang. Durch die Wechsel auf beiden Seiten generierten die Seinen mehr Tiefe im eigenen Spiel, wurden gefährlicher und erzielten so letztlich auch den Siegtreffer. Kommenden Samstag um 14:00 Uhr gastieren die Grün-Weißen nun bei Eintracht Bamberg, das dieses Jahr noch ohne Pflichtspiel ist. Gegen die Domreiter hat der TSV aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen und möchte zudem seine starke Serie von sechs ungeschlagenen Ligaspielen in Folge fortsetzen.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
Gelbe Karten: Bozesan (18.), Gehret (24.), Wächter (90.+2) – Lotzen (24.), Imgrund (45.), Koob (45.+2), Funsch (45.+3), Schäffer (45.+4), Hänschke (69.), Luis Wagner (82.).