Enzmann und Ursu treffen, zwei Verletzungen in Halbzeit Eins

Würzburger FV – TSV Abtswind 2:2 (1:1)

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Wieder geben die Kicker des TSV Abtswind eine Führung aus der Hand. Nach mehreren Nackenschlägen in der ersten Halbzeit des Lokalduells gegen den Würzburger FV zeigen die Mannen von Thorsten Götzelmann aber große Moral und führten zwischenzeitlich nach Treffern von Vladislav Ursu (31.) und Jonas Enzmann (48.) 2:1. Nach Steffen Krautschneiders Ausgleich hielt TSV-Schlussmann Felix Reusch in den Schlussminuten den Punkt fest.

Krautschneider schockt die Gäste

Nach den beiden Niederlagen gegen Kornburg und Gebenbach nahm Thorsten Götzelmann seine junge Mannschaft in Schutz und sparte nicht mit Eigenkritik. Vor dem Derby gegen die ebenfalls nicht mit breiter Brust ausgestatteten Würzburger – der WFV ist seit neun Liga-Partien ohne Sieg – musste das Trainergespann aber die Startelf umkrempeln. Felix Lehrmann fehlte nach seiner Verletzung aus der Vorwoche, dafür rückte Hannes Bauer hinten rechts in die Viererkette. Auf der Sechs startete der in den Kader zurückgekehrte Niklas Henninger. Außerdem begannen Egor Zelenskiy und Vladislav Ursu für Luca Forster und Jonas Enzmann.

Die Partie war noch keine fünf Minuten alt, da mussten die auf drei Positionen veränderten Grün-Weißen einen ersten Nackenschlag verkraften. Steffen Krautschneider setzte einen Freistoß aus rund zwanzig Metern zwar erst in die Mauer, drosch den Nachschuss per Direktabnahme aber sehenswert ins lange Eck – 1:0 aus Sicht der Hausherren (5.).

Vier Wechsel in den ersten 45 Minuten

Beiden Mannschaften war der Stellenwert des Derbys anzumerken. Keiner ging ins Risiko, statt fußballerischen Akzenten standen Kampf und lange Bälle auf der Tagesordnung. So neutralisierte sich das Geschehen weitestgehend. Den ersten Abschluss des TSV setzte Ursu rechts vorbei (10.). Nachdem Matthias Wächter nach einem starken Solo über den linken Flügel keinen Abnehmer im Zentrum fand (15.), war das Spiel wenig später für den Offensivakteur verletzungsbedingt beendet (20.). Auch für Bauer war vorzeitig Schluss (43.).

Gleiches galt auf Seiten der Zellerauer für Julian Wild (16.) und Darius Held (32.). Letzterer verletzte sich ohne Gegnereinwirkung. Der für Wächter in die Partie gekommene Enzmann reagierte gedankenschnell und gab die Kugel ins Zentrum, wo Ursu freistehend vollstreckte (31.) – der nicht unverdiente Ausgleich, weil der frühere Würzburger in Reihen der Steigerwälder Nils Kuß zuvor nach einem ruhenden Ball unbedrängt nur gegen das Außennetz köpfte (30.).

Enzmann jubelt erst – und kann dann vorzeitig zum Duschen

Bis zur Pause verflachte die Begegnung, aber nach Wiederanpfiff war Jayson Tuda hellwach, als dem Ex-Abtswinder Niclas Staudt ein folgenschwerer Fehler unterlief. Balleroberung und ein Pass in die Mitte, wo der freie Enzmann ohne Probleme versenkte – die Götzelmann-Elf hatte die Partie gedreht (48.). Allerdings verschaffte der Vorsprung dem Spiel der Gäste wenig Sicherheit. Ein Zuspiel auf Enzmann wurde im letzten Moment geblockt (58.), ansonsten war der TSV offensiv abgemeldet.

Dann blitzte erneut Krautschneiders Klasse auf. Der Unterschiedsspieler der Blauen setzte die Kugel vom linken Strafraumeck traumhaft ins lange Eck (68.). Die Abtswinder Ausgangslage verschlechterte sich durch Enzmanns Platzverweis weiter. Der Angreifer stoppte einen Konter ohne Aussicht auf eine Balleroberung – dennoch eine harte Entscheidung (79.).

Den Rückschlägen getrotzt

Mit einem Mann mehr drückten die Hausherren den TSV in die Defensive. Aber auf Schlussmann Felix Reusch war Verlass. Die Nummer Eins parierte mehrmals stark (84., 87.), darunter in der allerletzten Aktion des Spiels mit einer Glanztat auf der Linie (90.+7). Die letzten Zeigerumdrehungen mussten die Abtswinder gar in doppelter Unterzahl bestehen. Felix Schmitt sah die Ampelkarte (90.+5).

Thorsten Götzelmann lobte nach Spielende vor allem den Kampfgeist und die Moral seiner Jungs: „Wir geraten gefühlt in der ersten Minute in Rückstand. Den Nackenschlag musst du erst einmal wegstecken. Die Rote Karte war der nächste Nackenschlag. Die Jungs haben auf der allerletzten Rille das 2:2 verteidigt.“ Mit fünf Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone geht der Vorjahresvierte als Tabellenzwölfter in das Heimspiel gegen Jahn Regensburg 2 am kommenden Samstag in der Kräuter Mix-Arena.

Lukas Hörlin