Niclas Staudt trifft in der Schlussphase doppelt
Würzburger FV – TSV Abtswind 0:3 (0:0)
Der TSV Abtswind hat seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Mit 3:0 siegten die Schützlinge von Claudiu Bozesan beim Würzburger FV. Danach hatte es vor der Pause in einer ereignisarmen und ausgeglichenen Begegnung nicht ausgesehen. Erst nach dem Seitenwechsel öffnete Max Hillenbrand per Kopf die Dose (68.), ehe Niclas Staudt in der Schlussphase doppelt traf (82., 90.).
Vor der Pause Vorgabe erfüllt
Enttäuscht waren die Abtswinder am Samstag noch gewesen. Zu spät hatten sie gegen Regionalliga-Absteiger SpVgg Hankofen-Hailing in die Partie gefunden, zu groß war die Hypothek aus der schwachen ersten Halbzeit. Drei Gegentore oder mehr hatten die Grün-Weißen in der Vorsaison nur in drei Spielen kassiert. Dementsprechend unerwartet kamen die Schwächen im Defensivverbund. „Die Maxime war ganz klar, in der ersten Halbzeit ohne Gegentor zu bleiben“, berichtete Felix Lehrmann nach dem Duell auf der Sepp-Endres-Sportanlage vor über 650 Zuschauern.
Und das gelang. Hatten zum Auftakt noch Egor Zelenskiy, Fabio Feidel und Roman Hartleb begonnen, setzte Claudiu Bozesan gegen den Tabellenführer – die Würzburger hatten zum Auftakt Coburg mit 4:1 besiegt – wieder auf seine bewährte Formation aus dem Vorjahr. Pascal Henninger startete neben Max Wolf, Max Hillenbrand auf rechts und Fabio Groß im Zentrum. Davor feierten Triandafil Ceraj, der das 1:2 gegen Hankofen-Hailing einleitete, und Antonius Cosar, der zum 2:3 traf, ihr Startelfdebüt.
Keiner geht ins Risiko
Zwar gab Dennie Michel früh einen ersten Warnschuss ab für die selbstbewusst startenden Hausherren (3.), aber mehr gelang den Blauen bis kurz vor der Pause nicht mehr. Erst Samuel Röthlein, fein eingesetzt von Paul Obrusnik, setzte das Leder dann nochmals ans Außennetz (40.). Ansonsten prallten die Würzburger Angriffe an der gut gestaffelten Abtswinder Abwehr ab. „Wir haben nahezu nichts zu gelassen. Wir standen sehr stabil, sehr kompakt. Vor der Pause gab es allerdings auf beiden Seiten kaum Tormöglichkeiten“, sah auch Claudiu Bozesan ein sehr taktisch geprägtes Spiel.
In dem gelang auch den Grün-Weißen offensiv wenig. In der Anfangsphase verpasste Felix Lehrmann frei vor André Koob einen schönen Pass Calvin Gehrets in die Tiefe (6.). Danach hatten die Abtswinder einige aussichtsreiche Aktionen, aber die Abschlüsse Antonius Cosars (22.), Adrian Dußlers (25.) und Felix Lehrmanns (33.) gerieten zu harmlos. Würzburgs Schlussmann blieb ohne wirkliche Prüfung.
Felix Lehrmann serviert, Max Hillenbrand verwertet
Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel kaum. Die Hausherren wurden zwar wieder aktiver, zu zwingenden Abschlüssen kamen sie aber nicht. Erst Dennie Michel sorgte für ein erstes Raunen im zweiten Durchgang, als er einen Freistoß aus 22 Metern knapp neben den linken Pfosten setzte (65.). Abtswind agierte hingegen weiter verhalten, lag dann aber vorne. Felix Lehrmann hatte einen Freistoß halblinker Position perfekt auf den zweiten Pfosten serviert, wo Max Hillenbrand platziert ins lange Eck einköpfte (68.). Ein Standard sorgte also für den Dosenöffner.
Niclas Staudt trifft zweimal fulminant
Die Zellerauer mühten sich in der Folge, aber die Abtswinder Defensive verteidigte abgeklärt und konsequent. So besorgte der eingewechselte Niclas Staudt nach 82 Minuten, eiskalt wie Hundeschnauze, das 2:0 nach Zucker-Steckpass Adrian Dußlers. Der nächste Schocker für die Würzburger, die mit dem Mute der Verzweiflung dann doch zu einer guten Einschussmöglichkeit kamen. Nach Fabio Gobbo Flanke war Dennie Michel plötzlich völlig blank, traf das Leder aber nicht richtig und Calvin Gehret klärte vor der Linie (84.).
Bei den Gastgebern schwand die Hoffnung, den Landkreisrivalen zumindest noch einen Punkt abzujagen. Denn die Abtswinder spielten es souverän nach Hause und Niclas Staudt hatte dann noch einen Pfeil im Köcher. Einen zu kurz abgewehrten Lehrmann-Freistoß aus dem Halbfeld jagte der Angreifer von der Strafraumkante fulminant in die Maschen (90.+2). „Wir haben nach der Pause noch eine Schippe draufgelegt und haben das wichtige Führungstor gemacht. Danach waren wir sehr effizient“, freute sich der Übungsleiter über den letztlich verdienten Erfolg. Mit dem im Rücken erwarten die Grün-Weißen nun zum Abschluss der englischen Woche Aufsteiger TSV Neudrossenfeld, der sein ersten Spiel im Neulingsduell gegen den FC Coburg mit 0:2 verlor.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
Würzburger FV: Koob, Nico Wagner, Obrusnik, Luis Wagner, Imgrund, Gobbo (86. Heß), Röthlein (73. Kuß), Scherg (59. Nils Hock), Fabio Hock (64. Haas), Michel, Gündling (64. Wild).
TSV Abtswind: Reusch, Wolf, Henninger, Gehret, Hillenbrand, Groß (63. Zelenskiy), Dußler (86. Feidel), Lehrmann, Hümmer (78. Tuda), Ceraj (53. Staudt), Cosar (63. Ursu).
Schiedsrichter: Stein (Homburg).
Tore: 0:1 Hillenbrand (68.), 0:2 Staudt (82.), 0:3 Staudt (90.).
Gelbe Karten: Michel (60.), Gobbo (67.), Geier (79.) / Hillenbrand (72.), Lehrmann (74.).
Zuschauer: 653.