Weitgehend gelungene Generalprobe vor dem ersten Punktspiel
ATSV Erlangen – TSV Abtswind 2:2 (0:1)
Eine Woche vor dem Landesliga-Auftakt hat der TSV Abtswind seine gute Verfassung beim abschließenden Test gegen den ATSV Erlangen untermauert. Beim nicht minder ambitionierten Landesligisten aus der Nordost-Staffel errang die Mannschaft von Petr Skarabela ein 2:2-Unentschieden. Ohne die Angreifer Pascal Kamolz und Daniel Endres haderte der Trainer einzig und allein mit der ausbaufähigen Chancenverwertung.
Zu einem Sieg bei der Generalprobe, bevor am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den TuS Röllbach wieder um Punkte gekämpft wird, reichte es zwar nicht, doch das Ergebnis trübte den Eindruck in keinster Weise. „Was wir gezeigt haben, war gut bis sehr gut“, befand Petr Skarabela (im Bild). Besonders im ersten Durchgang spielte seine Mannschaft stark auf. Zur Pause hätte es gut und gerne 4:0 für Abtswind stehen können. Philipp Hummel, Jona Riedel, Adrian Dußler, Nicolas Wirsching – sie alle kamen zu hochkarätigen Möglichkeiten. Doch nur Dußler gelang es, mit dem Pausenpfiff zur längst verdienten Führung einzuschieben. Für Frank Hartlehnert war die Partie zu dem Zeitpunkt bereits eine halbe Stunde beendet: Der Linksaußen stieß in der Anfangsphase mit Erlangens Torhüter Dominik Ort zusammen und klagte anschließend Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Eine leichte Gehirnerschütterung ließ sich nicht ausschließen.
Auf der schmucken Sportanlage im Herzen Erlangens war den Hausherren, die genauso wie Abtswind den Aufstieg ins Auge gefasst haben, anzumerken, dass sie tags zuvor im Test gegen den Regionalligisten SV Seligenporten (0:5) Kräfte gelassen hatten und ihnen nun die Frische fehlte – genauso wie der ein oder andere Leistungsträger. Auch Abtswind war mit schmaler Bank angereist: Pascal Kamolz und Daniel Endres verzichteten aus wichtigen privaten Gründen auf die Auswärtsfahrt, Carl Murphy fühlte sich nicht hundertprozentig fit. Womöglich wären die Gäste sonst als Sieger vom Platz gegangen. Stattdessen machte Erlangen aus wenig viel: Von drei Schüssen landeten zwei im Gehäuse. Vor dem Ausgleich zum 1:1 durch Hakim Graine ging Abtswind der Ball bei einem Pressschlag verloren (56.). Beim 2:1 durch Kevin Guerra wurde das Leder unhaltbar abgefälscht (64.). „Wir waren in der ersten Halbzeit eine Klasse besser als der Gegner, einfach fabelhaft“, erkannte Petr Skarabela. „Dann reichten zehn Minuten Tiefschlaf, dass wir in Rückstand lagen.“
In der zweiten Hälfte ging es bei Abtswind damit weiter, Chancen großzügig liegenzulassen – ein Umstand, den es in den bisherigen Spielen, vor allem im Pokalwettbewerb, nicht gegeben hatte. Im Angriff wechselten sich Steffen Barthel und Jürgen Endres mit Adrian Dußler und Nicolas Wirsching ab. Wenn die einen stürmten, ließen sich die anderen ins Mittelfeld zurückfallen. So war es auch in der 79. Minute, als Philipp Hummel zu Nicolas Wirsching querlegte, der zum 2:2-Ausgleich vollendete. Erlangen befand sich da schon in Unterzahl: Sebastian Marx hatte den durchgebrochenen Steffen Barthel festgehalten und für das Vergehen die Rote Karte gesehen (73. Minute). Abtswind drängte noch auf den Siegtreffer, doch daraus wurde nichts mehr. „Spielerisch waren wir sehr strukturiert, haben super verschoben“, sagte Petr Skarabela. „Der erste Spieltag kann kommen.“
Michael Kämmerer
Das Spiel in der Statistik
ATSV Erlangen: Dominik Ort – Ken Kishimoto, Michael Krämer, Stephan Schreiber, Klaus Faßold, Sebastian Glasner, Michael Kammermeyer (46. Hakim Graine), Kevin Guerra, Ferdinand List, Sebastian Marx, Tim Ruhrseitz (46. Labeat Ferizi).
TSV Abtswind: Julian Schneider – Michael Herrmann (58. Lukas Wirth), Adrian Graf, Sven Gibfried (58. Mathias Brunsch), Przemyslaw Szuszkiewicz – Nicolas Wirsching, Adrian Dußler, Philipp Hummel, Frank Hartlehnert (16. Jona Riedel) – Jürgen Endres, Steffen Barthel.
Schiedsrichter: Karl-Heinz Kratz (Adelsdorf); Assistenten: Patrick Hanke (Großdechsendorf), Marcel Kredel (Hilpoltstein).
Gelbe Karten: Sebastian Glasner (Erlangen); Jürgen Endres (Abtswind).
Rote Karte: Sebastian Marx (Erlangen, 73., Notbremse).
Tore: 0:1 Adrian Dußler (45.), 1:1 Hakim Graine (56.), 2:1 Kevin Guerra (64.), 2:2 Nicolas Wirsching (79.).
Abtswinds Sommerfahrplan im Überblick.