Zweite beim noch ungeschlagenen Wülfershausen
Vorschau aufs kommende Wochenende
Nach zwei Niederlagen in Folge, an denen man selbst nicht ganz unbeteiligt war, reist die erste Mannschaft zu einem Tabellennachbarn. Ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel, möchte man meinen. Wenn man jedoch Mario Schindler nach seiner Meinung fragt, ist jede Begegnung hochbrisant und erfordert 100 Prozent Leistung. Mindestens.
Erneut schnüren die Schindler-Jungs ihre sieben Sachen und reisen in die Oberpfalz. Genauer in der oberpfälzer Landkreis Pyrbaum. In der MAR-Arena erwartet unser Aufstiegshelden ein – man kann es kaum anders formulieren – namhafter Kontrahent. Die Erfolge des Gastgebers wecken gesteigertes Interesse auf hochklassigen Fußball: Bayrischer Pokalsieger 2007, damit auch die Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde. Im selben Jahr der Aufstieg in die Bayernliga und fünf Jahre später ein weiterer Schritt nach vorn, direkt in die höchste Amateurklasse des deutschen Fußballs. Nebenbei noch bayrischer Meister im Hallenfussball 2012. Als unbedarfter Dörfler darf man da schon mal kurz einschnaufen.
Doch die „Klosterer“, so der offizielle Spitzname, sind nach dem letzten Abstieg nicht mehr das Megateam vergangener Jahre. Die negative Ligaversetzung hat den Kader komplett durcheinander gewürfelt. Geblieben ist der ehemalige Co und jetzt neue Chefcoach. Nach anfänglichen Rückschlägen hat Hendrik Baumgart den SV Seligenporten Ergebnis technisch stabilisiert. Bereits am Dienstagabend empfing man Süd-Bayernligisten Rain am Lech zum Pokalkrimi. Bereits in der 19. Minute gehen die Gäste zwar durch Maximilian Käser in Führung. Doch der Pokal ist eh nur Zugab im aktuell stattfindenden Abstiegskampf. Letztes Wochenende reisten die Klosterer zum Tabellenletzten, dem 1.FC Sand. Teammanager Michael Pfeifer wies vor dem 6-Punkte-Abstiegsgipfel die Favoritenrolle entrüstet von sich: „Wir sind in keinem Spiel Favorit und nur dann gut, wenn wir volle Pulle spielen.“ Wenn man jedoch Seligenportens namhaften Kader genauer durchleuchtet, sieht man viel Potential. Das Ergebnis entsprach dann den allgemeinen Erwartungen, ein 2:0-Auswärtssieg, jedoch mit Schönheitsfehlern im Kunstgewebe. Denn erst in der Nachspielzeit setzten die „Klosterer“ den alles entscheidenden Konter. Joker Dino Kardovic legte quer auf den mitgelaufenen Mergim Bajrami, der zum 0:2-Endstand vollstreckte. Damit war der hochverdiente Seligenportener Auswärtsdreier besiegelt, auch wenn man die Sander lange „am Leben ließ“.
Achtung vor Seligenporten zeigt auch Ammerthals Trainer Dominik Haußner: „Das Team der Klosterer wurde in den letzten Wochen immer wieder personell verstärkt, der Tabellenstand spiegelt derzeit in keiner Weise den tatsächlichen Leistungsstand wider“ Der Regionalligaabsteiger musste einen gewaltigen Aderlass – unter anderem wechselte Marco Weber zur DJK Ammerthal – über sich ergehen lassen, sich fast komplett neu aufstellen und startete deshalb nicht zufriedenstellend in die Saison. Bis zum siebten Spieltag lief es überhaupt nicht gut für die Elf von Neutrainer Hendrik Baumgart. Das überragende 2:2 des damaligen Schlusslichts gegen „Maschine“ und Titelaspirant Aubstadt am 11. August wirkte wie eine nachträgliche Fernzündung. Gegen Bamberg (2:1), Ammerthal (1:1) und Sand (2:0) holte der Absteiger sieben Punkte aus den letzten drei Spielen und bestätigt somit einen stark ansteigenden Trend.
Was geht hier für Abtswinds Kräuterkicker? Gegen Aubstadt rannte man gegen neutrale Windmühlen an. Das Beobachterergebnis, sollte es stimmen, weist meiner persönlichen Meinung einen eklatanten Makel auf: In den entscheidenden Szenen liegen die beiden Unparteiischen komplett falsch. Und sporttotal.tv kann es öffentlichkeitswirksam beweisen. Auch in Ammerthal trat die Truppe nicht chancenlos auf. Es wird mal wieder Zeit für ein paar Punkte auf dem Konto. Vielleicht steigt Cristian Fischer auf zum Matchwinner? In die FuPa-Elf der Woche hat es der junge Stürmer bereits geschafft. Wieder an Bord, respektive von Verbandsfesseln befreit, sind Adrian Graf und Marcel Ruft. Die zeit der Notlösungen in der Innenverteidigung sind also fürs erste gegessen.
Die Reserve tritt bei der noch ungeschlagenen DJK Wülfershausen an. Ein Ausflug an die nervliche Schmerzgrenze, wenn man ständig über den grünen Klee gelobt wird, dann allerdings an der eigenen Chancenauswertung scheitert. Ähnliches passiert gerade bei der dritten Mannschaft, die allerdings dieses Wochenende erst einmal spielfrei ist. Mal schauen, wohin die Reise beider Mannschaften noch hinführt.
Matthias Ley
Das Wochenende im Überblick:
Bayernliga: SV Seligenporten – TSV Abtswind
Samstag, 08. September 2018, Anstoß 16:00 Uhr, Seestadion , MAR-Arena Seligenporten, Zum Sportpark 1, 90602 Pyrbaum
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 14:15 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Fabian Kilger
Assistenten: Willi Hagenburger und Matthias Putz
Kreisliga: DJK Wülfershausen – TSV Abtswind II
Sonntag, 09. September 2018, Anstoß 15:00 Uhr, DJK Burghausen, Sportheim, 97535 Burghausen
Schiedsrichter: Thomas Habermann
A-Klasse: SG Abtswind / Feuerbach / Geesdorf
spielfrei