Zwei Teams unter Zugzwang
Vorschau aufs kommende Mittwochabend Spiel
Die Korbmacher liegen im Bannkreis zwischen Autobahn A 70, der Bundesstrasse B 26, einer Bahnstrecke und in jedem Fall südlich des „schiffbaren Flusses Main“. Jedenfalls wenn man sich auf der Homepage des 1.FC Sand informiert. Damit versiegt die Quelle. Doch der FCS ist ja beileibe kein unbeschriebenes Blatt Papier. Beim aktuellsten Aufeinandertreffen, einem Testspiel Mitte Februar, gelang Abtswind ein 4:2.
Das letzte Pflichtspiel liegt allerdings einige Jahre zurück und fand im März 2015 statt (1:1). Der letzte Sieg der Kräuterkicker liegt noch ferner und ist das kultige 2:0 vom Oktober 2013, damals noch mit den unwiderstehlichen Abtswinder Tempofußballern Sandro Wolf und Peter Mrugalla, abgesichert und mit Rebounds gefüttert vom „Turm“ Sebastian Otto.
Diese Zeiten sind vorbei, als man noch in der Landesliga das leichte Küchenmesser kreuzte. Die Gegenwart ist brutal real, heißt Bayernliga und bedeutet Tranchiermesser. Ebenso wie Abtswind verloren auch die Korbmacher ihr Eröffnungsspiel, allerdings reichlich knapp mit 0:1 bei der DJK Ammerthal. Der letztjährige Tabellenfünfte hielt auf eigenem Platz unfreiwillig den Spannungsbogen aufrecht. „Kämpferisch und vom Einsatz her hat die Mannschaft alles gegeben“, zeigt sich Sands Trainer Dieter Schlereth deshalb nicht unzufrieden. „Wir sind halt am Anfang nicht so gut in die Zweikämpfe gekommen und dadurch haben wir auch das Gegentor kassiert. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel, haben aber die Chancen nicht genutzt. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Positiv stimmt mich, dass die Mannschaft wollte und am Ende auch von der Kraft her zuzusetzen hatte.“
Im Anschluss an die erfolgreich überstandene Relegationsmühle drehte sich das Personalkarussell irrwitzig. 9 Abgänge, 2 pausierende Spieler, 4 Versetzungen in die zweite Mannschaft sind mal ein Pfund. Demgegenüber stehen 8 Neuzugänge, dabei ein Regionalliga erfahrener Rückkehrer. Sven Wieczorek wechselt von Frohnlach zurück an den Main. Eine Personalie allerdings ruht. Zumindest ein halbes Jahr steht Johannes „Joe“ Bechmann nur auf Abruf nicht zur Verfügung. Der eisenharte Verteidiger baut sich und seiner Frau Doreen gerade ein Eigenheim und nutzt dafür jede freie Minute. Vielleicht ein Vorteil für Abtswinds Kräuterkicker, denn Bechmann interpretiert Fußball irgendwie individuell, weshalb er in der letzten Saison gerade einmal auf 22 Einsätze kam. Drei knallrote Karte mit einer rekordverdächtigen Gesamtsperre von 12 Wochen verhinderten weitere Einsatzzeiten. „Ich bin kein Kind von Traurigkeit. Ich habe Fußball noch anders gelernt mit mehr Körperkontakt. Früher, da wehte der Wind noch rauer. Heute wird vieles von den Schiedsrichtern abgepfiffen und mit Karten geahndet. Auch wenn mich der eine oder andere Schiedsrichter vielleicht auf dem Kieker hat, macht mich das nicht kaputt, damit kann ich umgehen.“
Der „Stand By“ Abwehrrecke fehlt. Andere springen in die Bresche. Somit erwartet man im Abtswinder Fankreis eine weitere Unterrichtsstunde. Hauptschwerpunkt dieses mal: „Abstiegskampf“. Mario Schindler jedenfalls hat „richtig Bock“ auf diese Spiele. Seine Jungs ebenfalls, denn aus solchen Spielen quillt die Essenz „Bayernliga“ überreichlich.
Matthias Ley
Der Mittwochabend im Überblick:
Bayernliga: 1.FC Sand – TSV Abtswind
Mittwoch, 18. Juli 2018, Anstoß 18:30 Uhr, Seestadion , Am Sportfeld, 97522 Sand a. Main
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 17:30 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Torsten Wenzlik
Assistenten: Fabian Zimmermann und Kai Hoffmann
Hier gelangt man zum Livestream auf sporttotal.tv