Zweite Mannschaft vor schwerer Auswärtsaufgabe

Vorschau aufs kommende Wochenende

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Den Fan erwartet am Wochenende so einiges. Am Freitagabend bereits kartelt die Schafkopfgemeinde ihr Oberhaupt aus. Am Samstag reist die Skarabela-Truppe zum Tabellenletzten der Landesliga. Dabei sollte man die Viktoria aus Kahl nicht unterschätzen. Angeschlagene Kontrahenten sind unberechenbar. Der Sonntag steht ganz im Zeichen der zweiten und dritten Mannschaft. Sömmersdorf und Dingolshausen heißen die spannenden Aufgaben.

Als der Endstand über die landesweit angeschlossenen Ticker lief, stand schnell fest: Das ist der ultimative Paukenschlag vom vergangenen Wochenende. Kein anderes Ereignis kam an dieses spektakuläre 9:3-Spiel heran, gegen keinen geringeren Kontrahenten wie den TSV Kleinrinderfeld, Tabellennachbar und als ehemaliger Bayernligist definitiv kein sportliches Fallobst. Nüchterne Zeitgenossen stufen so etwas sicherlich als statistischen Ausreißer ein, also als einen von der Regel abweichenden und gerade deshalb die natürliche Trendkurve untermauernden Wert. Das mag schon stimmen, allerdings häufen sich diese extrem abschweifenden Werte in dieser Saison. Vom 9:2 gegen Fuchsstadt oder dem 8:1 gegen Eintracht Bamberg einmal abgesehen, vermutet man das 6:3 gegen Landesligist Quelle Fürth eher beim Eishockey auf harsch rutschigem Untergrund als auf dem gepflegt englischen Rasen. Nur einer findet mal wieder das Haar in der Suppe. Petr Skarabela grantelt. Abtswinds Übungsleiter war „not amused“ über den Spielverlauf. Offensives Harakiri und spektakuläre Hattricks gefallen den Zuschauern bekanntlich eher als den verantwortlichen Trainern an der Seitenlinie. „Es kann nicht sein, dass das Spiel zur Pause mit 5:2 noch nicht entschieden war“, schreibt Skarabela seinen Schützlingen ins Mannschaftsbuch. Emotional hielt Abtswinds Coach sein eigenes Zwiegespräch mit Teufelchen und Engel: Geil, wir zerlegen eine der spielstärksten Equipen der Landesliga Nordwest. Auf der anderen Schulter leuchtet ein Heiligenschein auf: Ouuh Backe, wieder einmal drei Gegentore eingefangen. Schande auf mein defensive geneigtes Haupt.

Wie in einem schlechten Drehbuch folgt auf so ein spielerisches Brimborium prompt eine lange Reise, geografisch wie tabellarisch. Am Samstag gastiert die erste Mannschaft in Kahl am Main. Beim Tabellenletzten. Ein Auswärtssieg bei der Viktoria ist noch lange kein sprichwörtlicher Selbstläufer. Das Hinspiel ging mit 0:2 an die Viktoria. Skarabela ist gespannt, wie sich seine Elf dieses Mal aus der sprichwörtlichen Affäre zieht. Zeigen seine Jungs eine passende Reaktion gegen das Team von Trainer Albert Repp, das in den bisherigen zwei Begegnungen des Jahres jeweils ein 1:1-Unentschieden (Memmelsdorf, Karlburg) zustande brachte? Kahls Trainer agiert zuweilen kompromisslos erfolgsorientiert. Im Hinspiel wechselte sich der 53-Jährige selbst für einige Minuten ein, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Rollenverteilung für Samstag ist klar verteilt. Ob der Spielverlauf ähnlich spektakulär wird, wie gegen Kleinrinderfeld, ist die eigentlich spannende Frage.

Das Saisonziel bleibt unverändert, ist allerdings nur realistisch, wenn Abtswind eine erfolgreiche Serie starten kann. Zum Rückstand auf die beiden Führenden in der Tabelle analysiert Petr Skarabela nüchtern: „Wir haben zu viele Fehler gemacht und zu viele Tore kassiert. Das darf in der Landesliga nicht passieren. Wer vorne mitspielen will, muss das abstellen. Denn der Aufstieg wird in der Defensive entschieden.“ Vielleicht eine allbekannte Binsenweisheit, dafür nicht weniger stimmig. In den kommenden Wochen entscheidet sich, ob seine Schützlinge doch noch einmal oben angreifen können.

Der Sonntag gehört ganz der zweiten und dritten Mannschaft. Velibor Teofilovic tritt in Obbach gegen die Spielgemeinschaft aus Sömmersdorf an. Nach dem konditionell verpufften Auftritt gegen die DJK Hirschfeld mit einem wacker erkämpften Punkt, soll die Reserve Stück für Stück aus der Abstiegszone empor klettern. Auch hier feiert die Inkonstanz munter mit. Einem spektakulären Sieg beim Spitzenreiter folgt eine eher ausgepowerte Vorstellung in der heimischen Kräuter Mix Arena. Vielleicht gelingt am Obbacher Sportplatz der nächste Husarenritt? Wir halten es mit Christoph Hofmann: „Seit der Winterpause sind wir ungeschlagen!“ An dieser Serie kann man arbeiten.

Zeitgleich am Sonntag, Anpfiff um 15:00 Uhr, läuft die dritte Mannschaft auf. Im heimischen Feuerbacher Sportpark empfängt man den FV Dingolshausen. Erneut ein Duell tabellarisch auf Augenhöhe. Ging der Vergleich in Gerolzhofen noch deutlich daneben, gelingt den Jungs von Trainer Michael Ludwig vielleicht die Trendwende. Bislang verlief das Jahr 2017 gemischt erfolgreich. Einige Verletzte, zudem vermehrt Abstellungen an die zweite Mannschaft, trüben die Aussichten. Die Niederlage gegen Castell lag im prognostizierten Rahmen. Der darauf folgende Auftritt im Gerolzhöfer Steigerwald Stadion stand dagegen unter dem Motto „da ist noch Luft nach oben“. Besonderes Augenmerk gilt Robin Kleespies, Dingolshausens Mann für die wichtigen Tore. Bereits 4 Male traf der Angreifer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung.

Matthias Ley

Alle Spiele im Überblick:

Landesliga: FC Viktoria Kahl – TSV Abtswind
Samstag, 18. März 2017, Anstoß 16:00 Uhr, Sportgelände Kahl, Goethestr. 48, 63796 Kahl
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 13:45 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald
Assistenten: Lorenz Kuger und Lukas Lampe

Kreisliga: SV Sömmersdorf/Obbach – TSV Abtswind II
Sonntag, 19. März 2017, Anstoß 15:00 Uhr, Sportplatz Kützberger Str. 11, 97502 Obbach
Schiedsrichter: Martin Weidinger

A-Klasse: SG Abtswind III / Feuerbach – FV Dingolshausen
Sonntag, 19. März 2017, Anstoß 15:00 Uhr, Sportgelände des 1. FC Feuerbach, Am Sportheim, 97353 Feuerbach
Schiedsrichter: Bruno Scheinhof