In der ersten bayerischen Hauptrunde gastiert Abtswind bei einem Kreisligisten

SG Hettstadt – TSV Abtswind (Mittwoch, 9. August, 18:30 Uhr)

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Es ist das beliebte Duell von David gegen Goliath, Klein gegen Groß, Außenseiter gegen Favorit, und das verleiht dem Wettbewerb seit jeher seinen Reiz: Der Kreisligist SG Hettstadt fordert in der ersten Hauptrunde des bayernweiten Toto-Pokals den Landesliga-Spitzenreiter TSV Abtswind heraus. Trainer Petr Skarabela hat angekündigt, Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben, ohne den Gegner zu unterschätzen.

64 Mannschaften aus ganz Bayern haben einen Traum. Sie alle wollen in den DFB-Pokal, wo ein namhafter Bundesligist und sechsstellige Einnahmen warten. Bis dahin ist es ein weiter Weg. Wer bayerischer Pokalsieger werden will, muss sechs Runden überstehen. Den ersten Schritt können die Klubs in dieser Woche gehen. Der TSV Abtswind qualifizierte sich mit überzeugenden Siegen gegen den Würzburger FV (4:2) und den TSV Unterpleichfeld (3:2) für die Hauptrunde. Dort wartet an diesem Mittwoch, 9. August, die SG Hettstadt. Der Kreisligist aus dem Landkreis Würzburg bildet einen Sonderfall in der diesjährigen Ausspielung: Von den 24 Qualifikanten aus dem Kreispokal sind die Hettstädter die einzigen, die nicht das Finale gewannen. Endspielsieger und damit Kreismeister wurde im Mai der Post SV Sieboldshöhe Würzburg. Weil der Verein wenig später mit den Würzburger Kickers fusionierte und die Mannschaft nun als dritte Garnitur der Rothosen im Spielbetrieb steht, ist deren Teilnahme am Pokal ausgeschlossen.

Bei der Zusammenstellung der ersten Hauptrunde in Nürnberg – die Qualifikanten aus dem Kreispokal durften einen Wunschgegner wählen – entschied sich die SG Hettstadt für den TSV Abtswind. Dessen Trainer Petr Skarabela nimmt die Angelegenheit unter der Woche ernst: „Wir wollen weiterkommen, keine Frage. Wenn wir mit 110 Prozent auftreten, sehe ich keine Probleme auf uns zukommen.“ Nach dem jüngsten 7:0-Sieg gegen den TuS Feuchtwangen in der Landesliga kündigt der 49 Jahre alte Ex-Profi einige personelle Änderungen für das Pokalspiel in Hettstadt an: „Diejenigen, die zuletzt nicht so häufig zum Einsatz gekommen sind, werden ihre Möglichkeit bekommen und so den Konkurrenzkampf beleben.“ Dass das Team dadurch seine Schlagkraft behalte, daran hat Skarabela keinen Zweifel: „Die Spieler aus der zweiten Reihe haben die gleiche Qualität wie das Stammpersonal. Wir sind so ausgeglichen besetzt, dass wir trotzdem mit der besten Elf auflaufen.“ Kapitän Michael Herrmann (im Bild) hat sich im Vorfeld ein Bild vom Gegner gemacht: „Ich habe Hettstadt in der Relegation gesehen. Das ist keine schlechte Mannschaft. Die haben nach vorne richtig Potenzial und werden alles geben. Wir dürfen das Spiel nicht leichtnehmen.“

Mit welcher Einstellung unterklassige Mannschaften zu bezwingen sind, bewiesen die Abtswinder vor zwei Wochen im Test beim TSV Rannungen. Gegen den Bezirksliga-Neuling gab es einen ungefährdeten 6:1-Erfolg. In die Bezirksliga hätte es beinahe auch die SG Hettstadt verschlagen. Die Truppe von Trainer Steffen Rögele, der trotz seiner 41 Jahre noch immer selbst auf dem Feld steht, scheiterte als Vizemeister der Kreisliga in den letzten zwei Jahren in der Relegation. Beim Punktspielauftakt am vergangenen Wochenende besiegte Hettstadt die DJK Retzstadt mit 5:2 und stellte dabei einmal mehr seine Offensivstärke unter Beweis. In einem Testspiel vor einer Woche unterlag das Team dem Bayernligisten Würzburger FV gerade mal mit 0:2. Abtswind ist gewarnt. Für den Pokalausflug am Mittwochabend setzt der TSV einen Fanbus ein, der um 17:30 Uhr am Wormser-Platz abfährt. Der Sieger des Spiels erhält 300 Euro. Der Verlierer darf sich immerhin mit 200 Euro trösten. Die zweite Pokalrunde, die am 22. und 23. August stattfindet, wird am kommenden Freitag mit den verbliebenen 32 Mannschaften ausgelost.

Michael Kämmerer

Die Auslosung der ersten Pokalrunde in der Rückschau.