Die junge Tripple-Elf zahlt gegen Rügshofen Lehrgeld
SG Abtswind/Feuerbach/Geesdorf – SV Rügshofen 1:3 (0:1)
Ein gebrauchter Tag für die junge Heimelf im Feuerbacher Sportpark: Drückend schwül, eingerahmt von Verbranntem, kämpft die neu gewürfelte dritte Mannschaft um ein Gemeinschaftserlebnis. Die Gäste aus Rügshofen dominieren über weite Strecken das Geschehen, spulen ihren Matchplan runter ohne Brillanz, ohne Esprit. Doch das ist an diesem Sonntagmittag auch nicht notwendig. Wenigstens Niklas Wendel netzt zum Ehrentreffer ein. Und die Schorli kann man unbedenklich genießen.
In der Halbzeitpause trifft Andy Hahn den richtigen Ton. Der Mann an der Außenlinie analysiert zielgerichtet und motiviert zugleich: „Jungs, vorne hat Rügshofen seine Stärken. Wir müssen in der Zentrale stärker drauf gehen.“ Die ein oder andere Weisheit darf auch nicht fehlen: „Wenn du hinter dir einen schnaufen hörst, machst du zwangsläufig Fehler! Also ran an den Gegenspieler!“
Bis auf die Anfangsphase mit einigen guten Kombinationen verkümmert die Heimoffensive zu einem kaum wahrnehmbaren Pflänzchen. Christina Funk und Jonas Möser hängen buchstäblich in der Luft. Spielgestalter Karsten Krauss ist vornehmlich mit Abwehrarbeit beschäftigt. Der junge, unerfahrene Abwehrverband um Luca Friedrich und Fabian Dingeldein schwimmt im eigenen Saft. Zudem hatte sich Keeper Thomas Klein beim Aufwärmen verletzt. So geht Spielertrainer Michael Ludwig zwischen die Pfosten und fehlt natürlich als Taktgeber und Organisator im Mittelfeld. Gute Voraussetzungen also für ordentlich Lehrgeld gegen eine eingespielte Elf aus Rügshofen.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde nutzen die Gäste den vorhandenen Platz weidlich aus. Aus einem Geplänkel an der rechten Außenbahn drischt Max Kollinger die Pille weit Richtung Feuerbacher Kasten. Im Rückwärtsfallen erwischt Christoph Beyer die Kugel. Der Kopfball fällt als Bogenlampe in Zeitlupe und doch unhaltbar hinter einen Schritt aus seinem Tor herauskommenden Michael Ludwig.
Kleine Anekdote von der Zuschauertribüne: Aus mangelndem sportlichem Diskussionsstoffs bleibt das Allzeit Thema „Weinschorle Qualität auf diversen Sportplätzen der Region“ übrig. Man möchte meinen, an einer süffigen Schorle kann Wirt nichts falsch machen und in Franken lebt der Schoppenfetzer überall gesegnet seine Leidenschaft aus. Ja, das ist weit gefehlt, wie der Ausflug ins Erlanger Land erneut bewies. Vielleicht sollte man einmal über eine Anleitung nachdenken, was der Abschwinner Schlachtenbummler im Auswärtigen konsumiert. Damit´s nicht eskaliert.
Auch nach dem Seitenwechsel kontrollieren die Gäste das Spielgeschehen. Die Heimelf schont schwindende Konditionskörner und verteidigt erst ab der Mittellinie etwas konsequenter. Vielleicht nicht das passende, Erfolg versprechende Mittel gegen eine schnelle, lauffreudige Rügshöfer Offensive, die in guter Regelmäßigkeit einen Treffer nach dem anderen ins Nest legt. Erst in der letzten Viertelstunde trifft Niklas Wendel zum Ehrentreffer. Lohn der Moral für die ab der 58. Minute in Unterzahl agierende Heimelf. Fabian Dingeldein hatte gegen Christoph Beyer nach zwei taktischen Fouls die Ampelkarte gezogen.
Kommenden Sonntag geht die Runde weiter. Dann tritt die Elf um Michael Ludwig beim TSV 1861 Prichsenstadt an. Anpfiff ist um 15:00 Uhr.
Matthias Ley
Das Spiel im Überblick:
SG Abtswind/Feuerbach/Geesdorf: Michael Ludwig, Luca Friedrich, Fabian Dingeldein, Christian Mix, Dominik vom Berg, Christian Funk, Niklas Wendel, Karsten Krauss, Jonas Möser, Tobias Hahn, Stefan Omert. Einwechselspieler: Thomas Klein, Christian Hahn, Maximilian Mahler, Lukas Bär, Michael Günther.
SV Rügshofen: Daniel Weber, Valentin Menzel, Hannes Zink, Toni Habelsberger, Max Kollinger, Markus Römmelt, Tobias Kneissel, Thomas Hahn, Christoph Beyer, Jannik Berthold, Oliver Hahn. Einwechselspieler: Kevin Wagner, Abdul Mobin Ahmed Haji Adem, Michael Römmelt.
Schiedsrichter: Martin Schumann
Gelbe Karten: Fabian Dingeldein
Gelb-Rote Karte: Fabian Dingeldein (58., wiederh. Foulspiel)
Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Christopher Beyer (33.), 0:2 Tobias Kneissel (55.), 0:3 Christopher Beyer (75.), 1:3 Niklas Wendel (77.).