Im Freien geht Abtswinds Frauen häufiger die Luft aus als in der Halle
Dritter Spieltag der Korbball-Feldrunde
Es war ein Abend der gemischten Gefühle für die Korbballerinnen des TSV Abtswind: Dem ersehnten ersten Sieg der Sommersaison gegen Stadelschwarzach/Obervolkach folgte bei der Niederlage gegen Sommerach prompt die Ernüchterung. Trainer Peter Schmitt vermag sich keinen Reim darauf zu machen, warum seine Mannschaft nach der starken Hallenrunde nicht auch auf Rasen die passenden Ergebnisse liefert.
Abtswinds Hoffnungen auf den Premieren-Erfolg kamen nicht von ungefähr: Gegen die SG Stadelschwarzach/Obervolkach stand das Kellerduell der Kreisklasse auf dem Plan. Beide Teams warteten in der Feldrunde bis dato auf einen Sieg. Peter Schmitt wollte nach dem Schlusspfiff die Freude über die ersten Punkte nicht verstecken: „Gott sei Dank“, sagte der Abtswinder Übungsleiter erleichtert. Für das größtenteils gelungene Spiel machte Schmitt die Lerneffekte aus dem Training verantwortlich: Die Laufspielzüge funktionierten so gut, dass sich im freien Raum immer wieder Gelegenheiten zum Abschluss ergaben. Nach den ersten fünfzehn Minuten, die bei der Wärme wie jede Spielhälfte für einen Moment unterbrochen wurden, um den Spielerinnen das Trinken zu ermöglichen, führte Abtswind mit 4:3. Die Halbzeitpause bekam Kristin Gegner offenbar am besten von allen: Die durchsetzungsstarke Spielgestalterin lief im zweiten Abschnitt heiß und erzielte vier Körbe, davon allein drei hintereinander. Auch auf die anderen bewährten Werferinnen war Verlass: Christina Mix und Anne Winter mit je zwei Treffern sowie Linda Stadler mit einem sicherten in der Offensive den verdienten Sieg.
Hatten die Abtswinderinnen in der ersten Partie ihre Kondition noch im Griff, machte sich gegen Sommerach der Kräfteverschleiß bemerkbar. An der personellen Rotation lag es nicht, dass die Schmitt-Schützlinge nicht mithielten. Neun Spielerinnen waren für den Spieltag nominiert – eine mehr, als pro Partie eingewechselt werden darf. Daher hatte zunächst Lisa Schmitt ausgesetzt, anschließend blieb Johanna Omert draußen. Auch die anderen bekamen gleichmäßig ihre Einsatzzeiten. Sommerach spielte stark, war überlegen und traf zuverlässig, doch mehrmals machte es Abtswind dem Gegner leicht. Beim Laufen gab es Fehler, so dass man sich und dem eigenen Glück im Wege stand. Beim Werfen fiel der Ball lieber auf den Ring statt durchs Netz. Hielten die TSV-Mädels den Rückstand zur Pause mit 3:5 noch in Grenzen, wurden es am Ende mehr als deutlich. Bei der 4:10-Niederlage trafen lediglich Christina Mix (2), Stefanie Hümmer (1) und Anne Winter (1).
Zumindest der eine Sieg ermöglichte Abtswind den kleinen Schritt vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz. Um weitere Teams hinter sich zu lassen, müssen in der Rückrunde regelmäßig Siege her. Am 20. Juni geht es in Prichsenstadt gegen den FC Fahr (19:30 Uhr) und gegen die SG Stadelschwarzach/Obervolkach (20:15 Uhr) weiter. Bis dahin will Trainer Peter Schmitt vor allem an der Kondition und am Spielsystem arbeiten. „Wir haben noch viel zu tun“, sagt der 52-Jährige, der trotz intensiver Übungseinheiten in den letzten Spielen Defizite bei der Ausdauer seiner Mannschaft feststellte: „Das war im Winter nicht der Fall.“ Noch rätselt Schmitt, wo die Gründe liegen, dass Abtswind nicht an die Hallenspiele anknüpfen kann: „Vielleicht sind die anderen stärker geworden. Womöglich trainieren sie mehr. Oder ihnen liegt das Spiel auf dem Rasen einfach besser.“
Michael Kämmerer
Hand-in-Hand-Werker: Abtswinds Kristin Gegner (Mitte) überlässt Mitspielerin Christina Mix (rechts) den Ball.
Die Spiele in der Statistik
TSV Abtswind – SG Stadelschwarzach/Obervolkach 9:7 (4:3)
Abtswinder Korbschützinnen: Kristin Gegner (4), Christina Mix (2), Anne Winter (2), Linda Stadler (1).
TSV Abtswind – SV-DJK Sommerach 4:10 (3:5)
Abtswinder Korbschützinnen: Christina Mix (2), Stefanie Hümmer (1), Anne Winter (1).
Für Abtswind spielten: Kristin Gegner, Linda Stadler, Anne Winter, Lisa Schmitt, Stefanie Hümmer, Nicole Schuster, Stefanie Schwenzer, Christina Mix, Johanna Omert.