Geesdorf gastiert zum Derby
Niclas Staudt und Felix Lehrmann treffen auf ihre alten Kollegen
Der Auftakt ist gelungen. Mit 1:0 gewannen die Abtswinder beim Aufsteiger und letztjährigen Meister der Landesliga Nordost TSV Kornburg und zeigten eine solide Leistung. Nun wartet bereits der nächste Neuling, nämlich Lokalrivale FC Geesdorf, seines Zeichens amtierender Champion der Landesliga Nordwest. Für zwei Neuzugänge ein ganz besonderes Spiel, waren sie doch in den vergangenen drei Jahre für den Nachbarn am Ball und hatten entscheidenden Anteil am bisher größten Erfolg der Geesdorfer Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die Bayernliga: Felix Lehrmann und Niclas Staudt.
Im Gleichschritt: Erst Kickers, dann Geesdorf
Beide wurden beim FC Würzburger Kickers ausgebildet – in der U19 unter Claudiu Bozesan – und sammelten bei den Rothosen ihre ersten Meriten im Herrenbereich. Die damalige U23 wurde Neunter in der Bayernliga Nord. Felix Lehrmann und Niclas Staudt gehörten zum Stammpersonal des von Rainer Zietsch trainierten Teams und spielten unter anderem an der Seite Dominik Meisels, der mittlerweile in der Lizenzspieler-Mannschaft spielt und Jannik Feidels. Doch die Verantwortlichen entschieden sich, die U23 nicht mehr zum Spielbetrieb zu melden und plötzlich standen alle Spieler, die schon zugesagt hatten, auf der Straße.
Jannik Feidel, damals 23 Jahre alt und Co-Trainer unter Rainer Zietsch, zog es als verantwortlicher Übungsleiter zum FC Geesdorf. Er überzeugte auch Niclas Staudt und Felix Lehrmann vom Wechsel in den Wiesentheider Ortsteil. Fortan gehörte das Duo auch bei den Schwarz-Weißen zu den Leistungsträgern. Im ersten Jahr, der abgebrochenen Corona-Saison, wurde die Geesdorfer Fünfter, vergangene Spielzeit gelang ihnen der Husarenritt und der sensationelle Aufstieg in die Bayernliga – Felix Lehrmann und Niclas Staudt als Spielführerduo. Der gebürtige Ochsenfurter war die ordnende Hand im Mittelfeld. Er dirigierte, gab Anweisungen, entwickelte sich mit der Mannschaft weiter, ging mit der Binde am Arm vorneweg. Ebenso Niclas Staudt, der über den Flügel stets mit Tempoläufen für Gefahr sorgte. 24 Treffer in 46 Spielen sind eine stattliche Bilanz.
Nun wieder unter Claudiu Bozesan
Gerne hätte Jannik Feidel auch in dieser Saison auf beide gesetzt. Doch sie folgten dem Abtswinder Ruf und streifen sich seit dieser Spielzeit das grün-weiße Trikot über. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Einige ehemalige Mitspieler spielen hier. Daher freue ich mich auf das Zusammenspiel. Auch Claudiu war bei den Kickers schon mein Trainer“, sagt Niclas Staudt. Vor allem persönliche Gründe haben das Duo neben der sportlichen Herausforderung ins Kräuterdorf gebracht. „Es waren sehr erfolgreiche Jahre vor allem mit der Krönung der Meisterschaft. Gerade im letzten Jahr als Kapitän habe ich mich nochmals weiterentwickelt. Deswegen kann ich nur positiv über die letzten drei Jahren sprechen“, sagt Felix Lehrmann.
Beim TSV Abtswind wollen sie nun ihren Teil dazu beitragen, dass die Mannschaft die Zuschauer mit attraktivem und erfolgreichem Fußball begeistert. Den Grundstein dafür haben die Kicker in der Vorbereitung gelegt, die aus Niclas Staudts Sicht gut verlaufen ist: „Wir hatten super Einheiten mit sehr hoher Qualität und gute Testspiele.“ Ihr Debüt feierten beide im ersten, recht ordentlichen Test gegen die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach (3:1). Auch wenn es gegen den Landesligisten noch öfter hakte und noch nicht alles rund lief, es war ein Auftritt, der zeigte, wie wohl sich das Duo in Abtswind fühlt. „Die Mannschaft hat wirklich super Persönlichkeiten und hat uns sehr gut aufgenommen“, freut sich der Estenfelder.
Mit Rückenwind ins Derby
Im Gegensatz zur Felix Lehrmann – der Mittelfeldspieler war auf Hochzeit – feierte Niclas Staudt in Kornburg seine Pflichtspielpremiere in der Startelf und leitete prompt den Führungstreffer ein. Somit gehen die Abtswinder Kicker nun mit Rückenwind ins erste Heimspiel gegen Nachbar FC Geesdorf, der gegen Bayern Hof einen Punkt holte. „Natürlich freue ich mich sehr auf das Spiel“, spürt Felix Lehrmann das Kribbeln, ebenso wie Niclas Staudt: „Die Vorfreude ist riesig. Es ist schön, die alten Kollegen wiederzusehen.“ Der 23-Jährige erwartet eine prickelnde Atmosphäre und ein packendes Spiel vor einer hoffentlich großen Kulisse. „Die Punkte bleiben aber in Abtswind“, ist er siegessicher. Es ist also angerichtet für das erste Landkreisderby auf Bayernliga-Niveau.