Nachwuchsprobleme gefährden die Besetzung der Spiele mit Unparteiischen
Neulingskurs ab 15. September
Die Zahl der Fußball-Schiedsrichter ist seit Jahren rückläufig. Um die Entwicklung aufzuhalten, suchen die Schiedsrichtergruppen händeringend nach Neulingen. Die Gerolzhöfer Gilde bildet im Herbst wieder aus. Mit sechs Unparteiischen in seinen Reihen hat der TSV Abtswind mehr Schiedsrichter als gefordert, doch Männer und Frauen an der Pfeife kann ein Verein nie genug haben.
Die Gruppe Gerolzhofen, in deren Zuständigkeit der TSV Abtswind fällt, hat Nachwuchssorgen. Daraus macht Obmann Udo Lenhard keinen Hehl. Er zeichnet ein düsteres Bild von seiner Zunft. Die Folgen des Mangels drohen schon in naher Zukunft sichtbar zu werden: Sollte es immer weniger Unparteiische geben, von denen manche bereits heute doppelt und dreifach an einem Wochenende im Einsatz sind, könnten schon bald nicht mehr alle Spiele von einem neutralen und qualifizierten Schiedsrichter gepfiffen werden. Zuerst stünden Partien in der B-Klasse, wie es bereits vergangene Saison vereinzelt der Fall war, und bei den U13-Junioren auf der Streichliste der Schiedsrichter-Einteiler. Folglich müssten die Vereine selbst tätig werden und Mannschaftsbetreuer für die Spielleitung stellen – die denkbar schlechteste Lösung für den Fußball und seine Akteure.
Um dieses Szenario zu verhindern, bemüht sich die Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen um neue Kollegen, die für ihren Einsatz mehrere Vorzüge genießen. So erhält jeder Schiedsrichter freien Eintritt zu sämtlichen Spielen, also auch in der Bundesliga. Ins Anforderungsprofil passen alle, die Begeisterung für den Fußball mitbringen: Gesucht werden Männer und Frauen, Jungen und Mädchen ab vierzehn Jahren. Ein Höchstalter gibt es nicht. Gerade bei den Älteren ist der Mangel besonders enorm. Auch für aktive Spieler ist das Pfeifen nicht unmöglich: Sie bekommen nur dann Einsätze als Schiedsrichter zugeteilt, wenn sie selbst nicht gerade spielen. Nach der Spielerlaufbahn ist die Funktion als Unparteiischer ohnehin eine passende Möglichkeit, um dem Fußball verbunden zu bleiben und sich sportlich zu betätigen.
Besonders junge Schiedsrichter haben bei der Schiedsrichtergruppe Gerolzhofen gute Aufstiegschancen. Mit Benjamin Brand (FC Schallfeld), der in der ersten Bundesliga pfeift, und Steffen Mix (TSV Abtswind), der Spiele in der dritten Liga leitet und als Assistent sowie vierter Offizieller in der zweiten Liga fungiert, stellt die Gruppe trotz ihrer überschaubaren Größe zwei Spitzenschiedsrichter. Dadurch steigt auch die Bekanntheit des Vereins, für den der Referee unterwegs ist. Klubs, die ihr Schiedsrichter-Soll nicht erfüllen, zahlen erhebliche Ausfallgebühren an den Fußballverband: Diese reichen für jede Herren-, Damen- sowie U19- und U17-Mannschaft je nach Liga von 55 bis 210 Euro. Nach drei Jahren steigen die Abgaben um fünfzig Prozent, nach fünf Jahren sogar um hundert Prozent. So können für einen Verein schnell mehrere hundert Euro zusammenkommen.
Am 15. September beginnt um 18 Uhr im Sportheim des FC Schallfeld wieder ein Neulingskurs, der helfen soll, die Nachwuchsprobleme zu beheben. Die weiteren Termine werden mit den Teilnehmern am ersten Lehrabend abgestimmt. Ansprechpartner für Interessenten ist Gruppenlehrwart Thomas Desch, Telefon (09383) 319 81 80, Mobil (0151) 52 50 61 99, Mail: thomas@desch-bimbach.de. Weitere Informationen gibt es unter bfv.de.