Der Trainer hat das Wort
Hier schreibt Petr Skarabela
Liebe Fans des TSV Abtswind, verehrte Fußballfreunde,
ein Spiel wie in Unterpleichfeld am vergangenen Wochenende habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Es ist schwer zu begreifen, wie wir gegen den Landesliga-Neuling nach unserer frühen Führung verlieren konnten. Wir haben mit aller Macht auf den zweiten Treffer gedrängt, während der Gegner mit einfachen Mitteln und zwei Zufallsprodukten zum Erfolg gekommen ist.
Meine Mannschaft befand sich in einer Schockstarre. Das hat mir gezeigt: Die Spieler müssen lernen, mit einem Rückstand umzugehen und ein Spiel notfalls umzubiegen. Auch bei mir hinterlassen solche Erlebnisse Spuren. Aus dem Gedächtnis gestrichen ist die Niederlage gegen Unterpleichfeld natürlich nicht, doch wir haben nach der eingehenden Analyse im Training einen Schlussstrich darunter gezogen und konzentrieren uns jetzt auf das Wesentliche, vor allem natürlich auf den kommenden Gegner.
Mit dem 1. FC Lichtenfels wartet auf uns gleich der nächste Aufsteiger, der auf seine Defensive achtgeben wird. Wie jede Mannschaft in der Liga kann auch Lichtenfels neunzig Minuten lang rennen, kämpfen und grätschen. Unsere Herausforderung liegt darin, den Abwehrverbund der Oberfranken zu knacken. Die spielerischen Mittel dafür besitzen wir. Druck auszuüben, nach vorne zu agieren und den Gegner zu Fehlern zu zwingen – das alles liegt in der Natur meiner Mannschaft. Das hat jedes der bisherigen Saisonspiele gezeigt. Und das stimmt mich für die Zukunft positiv, auch wenn die Punkteausbeute nach drei Partien nicht unseren Erwartungen entspricht. Mit drei Zählern stehen wir gegenwärtig auf dem elften Tabellenplatz. Zum zweiten Mal in dieser Saison haben wir drei Punkte hergeschenkt. Das muss man sich einmal vorstellen: Hätten wir am vergangenen Sonntag gewonnen, stünden wir an der Spitze und nicht Unterpleichfeld. Unsere Situation wäre eine ganz andere. Noch liegt das Feld aber eng zusammen, noch ist keiner davongezogen, so dass wir mit einem Sieg an diesem Samstag Anschluss nach oben bekommen.
Eines ist aber auch klar: Unsere Chancenauswertung muss besser werden. So beachtlich ich es finde, dass wir nach mehr als sieben Wochen gemeinsamer Trainingsarbeit spielerisch schon weiter sind, als ich erwartet hatte, so erforderlich ist es, dass wir vor dem Tor die Ruhe bewahren und Vollstreckerqualitäten entwickeln. Wenn wir das schaffen – und davon bin ich überzeugt –, können wir jedes Spiel frühzeitig entscheiden. Das ist meine Philosophie als Trainer. Das haben wir vor zwei Wochen beim 5:0-Sieg gegen Höchberg bewiesen, als es zur Pause bereits 4:0 stand. In den anderen beiden Begegnungen ist es uns auch gelungen, in der Anfangsphase in Führung zu gehen. Daran gilt es gegen Lichtenfels anzuknüpfen. In diesem Sinne wünsche ich uns und unseren Fans ein spannendes und erfolgreiches Spiel.
Euer
Petr Skarabela