Wer von weiter weg anreist, möchte auch den vollen Ertrag einheimsen
TSV Abtswind III / FC Feuerbach – SG Donnersdorf II / Traustadt 3:2 (2:1)
Bekanntlich besitzt die A-Klasse ihren besonderen sportlichen Reiz. Für ein Spiel der dritten Mannschaft nimmt man da persönlich schon mal weitere Anfahrten in Kauf. Alexander Becker liefert ein schönes Beispiel, wie man mannschaftliche Geschlossenheit in der heutigen Zeit vorleben kann. Und wenn die eigenen Farben dann noch siegreich zu Halbzeit drei im Mannschaftsheim anrücken, dann ist doch alles geritzt, nicht wahr, Herr Ritz?
Gleich zu Beginn steckt die dritte Mannschaft die Claims fest. Das Team von Trainer Michael Ludwig spielt wuchtig nach vorn. Um mit Goalgetter Ouannes Chadoura gemeinsam wirbeln zu können, fährt Alexander Becker extra gegen 6:00 Uhr in der Früh vom jecken Köln los. Unterstützt von Karsten Krauss, dem offensiven Spielgestalter hinter der Doppelspitze, geht man nach einer Viertelstunde verdient in Führung. Ouannes Chadoura legt sich das Spielgerät sanft vom linken auf den rechten Schlappen und versenkt die Pille dann wuchtig, platziert, aus geschätzt 16 Metern Tordistanz im Donnersdorfer Kasten. Ein Wumms zum Niederknien.
Das Teufelshorn ist kaum verhallt, da schlägt der Return auf der Gegenseite ein. Gleich mit dem direkten Gegenzug kombiniert sich das Team von Michael Kiesbauer in aussichtsreiche Position. Plötzlich kommt Hektik ins Spiel. Rege Diskussionen auf und neben dem Platz zum Thema: „Das muss doch Elfmeter geben“. Ein Abtswinder soll seinen Gegenspieler regelwidrig von den Socken geholt haben. Der Unparteiische Oliver Marr bleibt davon ebenso unbeeindruckt, wie Donnersdorfs Mittelstürmer Sebastian Lenhard, der die Situation eiskalt ausnutzt. Gegen die indisponierte, respektive komplett abgelenkte Abtswinder Abwehrreihe lässt er Keeper Thomas Klein nicht den Hauch einer Chance und netzt kompromisslos zum Ausgleich ein.
Noch vor der Pause geht die dritte Mannschaft erneut in Führung. Ouannes Chadoura bekommt einen Eckball bequem auf den Scheitel serviert. Der Rest ist reine Formsache. Der Unparteiische notiert zum Seitenwechsel ein leistungsgerechtes 2:1 für die Heimelf.
Auch nach dem Seitenwechsel kommen kaum Diskussionen auf. Die spielerische Überlegenheit der dritten Garde ist zu deutlich, als dass hier noch einmal etwas anbrennen könnte. Nach vielen am Wegesrand liegen gelassenen Chancen verwandelt Ouannes Chadoura einen Strafstoß zum 3:1. Als furioses Finale einer ansehnlichen Ballstafette taucht Lukas Dingeldein Mutter Seelen allein vor Donnersdorfs Torwart Uwe Aumüller auf. Nach einer geschickten Körpertäuschung bleibt das lange Bein des Keepers als letzte Bastion im Weg stehen. Ein Foul, ein Pfiff, das geübte Auge für den hechtenden Schlussmann und ab mit dem Kunstleder ins gegenüberliegende Eck.
Nach dem 3:1 entweicht die Druckluft aus der Begegnung. „Dar Käs is gessa“, wie der badische Teil von Schaben-Württemberg schwätze tut. Und wie so oft, wenn die eigene Anspannung abnimmt, nutzt das der Kontrahent aus. Kurz vor Schluss trifft Donnersdorfs Robert Scheder aus dem Gewühl heraus zum 3:2-Endstand.
Das knappe Endergebnis täuscht etwas über die wahre Spielgewichtung hinweg. Zu beinahe keinem Zeitpunkt der Partie hatten neutrale Beobachter den Eindruck, es könne einen anderen Sieger als die Kombi-Elf aus Abtswind und Feuerbach geben. Aber im Fußball hat man schon absonderlichere Dinge gesehen.
Am kommenden Sonntag gastiert die Elf von Michael Ludwig bei Tabellenführer Klein-/Großlangheim, ehe es in die Kirchweih Pause geht. Fast schon rituell zelebrieren Harald Ritz und Co. am 21. Oktober, dem Kirchweih Freitag, das traditionelle Haxenrennen. Schäufele gibt es auch. „Bratwöschd“ natürlich ebenfalls, die guten groben vom Ritz´er Harald selbst kredenzt.
Um Voranmeldung bis zum 16. Oktober 2016 wird gebeten bei Harald Ritz (09325-979472) oder Willi Beyer (09325-6308). Eine zusätzliche Teilnehmerliste liegt im Abtswinder Schwimmbad aus. Habbe fertich, habbe Hunger.
Matthias Ley
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind III / FC Feuerbach: Thomas Klein – Arthur Eberhardt, Andreas Beyer, Christian Funk, Marc Köhler – Michael Ludwig, Matthias Winkler – Karsten Krauss, Sebastian Krauß – Ouannes Chahdoura, Alexander Becker. Einwechselspieler: Florian Benedikt, Lukas Dingeldein
SG Donnersdorf II / Traustadt: Uwe Aumüller – Max Krapf, Sebastian Stapf, Johannes Schmitt, Christian Boehnlein – Tobias Thurn, Florian Finster, Tim Scheuermann, Sebastian Lenhard – Martin Keller, Tobias Hillenbrand. Einwechselspieler: Patrick Donner, Michael Kieshauer, Robert Scheder.
Schiedsrichter: Oliver Marr.
Zuschauer: 30.
Gelbe Karten: Quannes Chadoura (Abtswind III / Feuerbach); Max Krapf, Sebastian Lenhard (Donnersdorf II / Traustadt).
Gelb-rote Karte: Max Krapf (wiederholtes Foulspiel, Donnersdorf II / Traustadt).
Tore: 1:0 Ouannes Chadoura (15., platzierter Schuss aus 16 Metern) 1:1 Sebastian Lenhard (17., mitten im Diskussionsgewirr um einen vermeintlichen Elfmeter bleibt Lenhard unbeeindruckt vor Torwart Thomas Klein), 2:1 Ouannes Chahdoura (34., Kopfball nach Eckball), 3:1 Ouannes Chahdoura (80., Elfmeter nach Foul an Lukas Dingeldein), 3:2 Robert Scheder (87., Torabschluss aus dem Gewühl heraus).
Ruhepool im Mittelfeld: Matthias Winkler hielt dem offensiven Dreigestirn (Karsten Krauss, Ouannes Chadoura und Alexander Becker) weit gehend den Rücken frei.