Auch im siebten Anlauf kein Dreier für unsere Landesligareserve gegen Egenhausen

FV Egenhausen – TSV Abtswind II 1:0 (0:0)

Slider Ende

Abtswinds zweite Mannschaft könnte sich im Grunde die Fahrten nach Egenhausen sparen, denn Zählbares konnten die Mannen vom Friedrichsberg bislang an dieser Stätte kaum mitnehmen. Daran änderte sich auch am Tag der Deutschen Einheit nichts. Auf dem schmalen Nebenplatz des FV Egenhausen kämpfte die Truppe des Trainerduos Patrick Gnebner und Robert Brenner bis zur letzten Sekunde und musste dennoch am Ende mit hängenden Köpfen die Heimreise antreten.

Der FV Egenhausen ist der erklärte Angstgegner von Abtswinds zweiter Garnitur. In bislang sieben Aufeinandertreffen setzte es vier Niederlagen und lediglich drei Unentschieden. Diese schwarze Serie hielt auch beim neuerlichen Duell an, obgleich die Umstände diesmal andere waren.

Voller Tatendrang reiste Abtswinds personell im Vergleich zu den letzten Wochen etwas dezimierter Tross nach Egenhausen, um nicht nur endlich ein Positiverlebnis gegen den Angstgegner zu feiern, sondern auch das so unglückliche Unentschieden aus dem Heimspiel gegen Essleben nur drei Tage zuvor vergessen zu machen.

Der erste Schocker folgte jedoch bereits bei der Ankunft am Sportgelände des FVE, denn die Hausherren waren noch damit beschäftigt, den teils recht holprigen und vor allen Dingen schmalen Nebenplatz wettbewerbstauglich zu präparieren. Allen Beteiligten war damit klar, dass diese Begegnung nur über den Einsatz zu entscheiden war und die spielerischen Akzente an diesem Tag nur eine Nebenrolle einnehmen, was sich auch bewahrheiten sollte.

Als hätte Abtswinds Trainer Patrick Gnebner eine Vorahnung gehabt, fanden sich auf seinem vorbereiteten Aufstellungsplakat Schlagworte wie „Zweikämpfe“ und „Zweite Bälle“; eine Marschrichtung die haargenau zu den Gegebenheiten passte. So begann Abtswind die Partie rigoros offensiv. Das Mittelfeld wurde schnell überspielt und der Gegner in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt.

Nach vier Spielminuten ertönte der erste Torschrei auf Abtswinder Seite: Daniel Eberhardt setzte zum Sololauf durch Egenhausens Hintermannschaft an, scheiterte mit seinem Abschluss an Keeper Fabian Weingart, der den Ball zur Seite ablenkte. Der mitgelaufene Johannes Primus bugsierte die Kugel per Volley in Richtung Egenhausens Kasten, wo ein Verteidiger den Ball klärte, bevor er in den Maschen lag. Sofort protestierten die Abtswinder auf Tor, der Unparteiische Thomas Edelmann ließ indes weiterspielen. Auf Abtswinder Seite war man sich einig: „Der war hinter der Linie!“.

In den Abtswinder Offensivdrang dann der erste gefährliche Angriff der Gastgeber. Nach einer Unzulänglichkeit in Abtswinds Defensive tauchte Jonas Pfeuffer frei vor dem Gästetorwart auf, konnte aber die Kugel nicht im Tor unterbringen. Die Gäste blieben auch im weiteren Verlauf die aktivere Mannschaft. Die Kugel segelte das ein um`s andere Mal gefährlich in Egenhausens Strafraum, doch zum Torerfolg reichte es nicht. Zweimal reklamierten die Abtswinder auf Elfmeter, nachdem zunächst einem Akteur der Heimelf der Ball an die Hand sprang, später als Jona Riedel unsanft zu Boden gebracht wurde. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb jedoch in beiden Fällen stumm.

Kurz vor dem Pausentee kamen die Gäste durch zwei Kopfbälle von Julian Beßler an die Latte (39. Min.) und Daniel Eberhardt knapp neben den langen Pfosten (45. Min.) der verdienten Führung sehr nahe, es blieb aber letztlich beim torlosen Unentschieden.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die etwa 70 Zuschauer zunächst agilere Hausherren zu sehen, die ihre Offensivbemühungen zusehends verstärkten. Abtswind hielt aber weiterhin dagegen und hatte auch die erste Möglichkeit der zweiten Halbzeit, als der aufgerückte Innenverteidiger Christoph Hofmann einen Schuss in akrobatischer Manier über den Kasten feuerte.

In der 52. Spielminute sollte das Spiel indes einen neuen Verlauf nehmen. Egenhausen bekam auf Höhe der Mittellinie einen Freistoß zugesprochen. Der lange Ball flog Richtung langen Pfosten, wo Martin Weingart eingelaufen war und das Spielgerät mit dem Kopf in die Mitte brachte. Dort fand er in Tobias Fick einen glücklichen Abnehmer, der freistehend zur Führung der Gastgeber einnickte.

Von da an entwickelte sich ein Spiel nach immer gleichem Strickmuster; Abtswind stürmte mit Mann und Maus auf das Heimtor in der Bemühung nicht punktelos nach Hause fahren zu müssen, während dessen Egenhausen tapfer verteidigte und bei Kontern gefährlich blieb. Auch personell warfen die Gäste alles in die Waagschale. Mit Tobias Holzberger und Robert Brenner, der trotz einer Erkältung in die Bresche sprang, kamen zwei frische Leute, die das Abtswinder Spiel wieder antrieben. Doch stets war ein Egenhäuser Bein im Weg.

Insbesondere bei Standartsituationen und den folgenden „Gestochere“ in Egenhausens Strafraum hielten die Beteiligen die Luft an, doch das Ende war stets das Gleich; denn ein Egenhäuser Verteidiger konnte letztlich immer klären. So blieb der aufopferungsvolle Kampf der Abtswinder am Ende unbelohnt.

Das Spiel im Überblick:

FV Egenhausen: Fabian Weingart – Lukas Rettner, Hannes Römert, Marius Rettner, Philipp Rettner, Felix Pfeuffer, Tobias Kraus, Tobias Fick, Martin Weingart, Jonas Pfeuffer, Louis Kümmet. Einwechselspieler: Timo Breitenbach, Fritz Pfeuffer, Patrick Bonengel, Jan Fuchs.
TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Daniel Eberhardt, Johannes Knorr, Christoph Kniewasser, Daniel Kaminski, Markus Golombek, Markus Schamberger, Jona Riedel, Julian Beßler, Christoph Hofmann, Johannes Primus. Einwechselspieler: Robert Brenner, Patrick Gnebner,Tobias Holzberger.
Schiedsrichter: Thomas Edelmann.
Zuschauer: ca. 70.
Gelbe Karten: Tobias Fick (Egenhausen) – Christoph Hofmann, Johannes Primus (Abtswind II).
Tor: 1:0 Tobias Fick (52.).

Patrick Gnebner

Abtswinds Spielertrainer, der aktuell an einer Muskelverletzung laboriert, konnte selber nicht mithelfen, um die Niederlage zu verhindern: Patrick Gnebner