Adrian Dußler holt mit Uni Würzburg Platz 6 in Europa
European University Games 2018
Vom 15. bis zum 28. Juli fanden dieses Jahr die European University Games in Coimbra (Portugal) statt. Diese Spiele gelten als die Europameisterschaften der Universitäten und auch ein Akteur aus unseren Reihen nahm daran teil. Adrian Dußler, unser zentraler Mittelfeldspieler, trat mit der Universität Würzburg an, die sich als deutscher Vizemeister qualifiziert hatten.
Die Zahlen zeugen von großer Kulisse und großartigem Sport. In 13 Sportarten trafen insgesamt 4.500 Studenten von über 150 verschiedenen Universitäten aufeinander. 16 Mannschaften nahmen bei den Fußball-Herren teil, welche in vier Vierergruppen gegeneinander antraten. Das Turnier der Fußballer startete am Sonntag, dem 22., sodass die Mannschaft der Universität Würzburg bereits am Freitag davor anreiste. Unser Mittelfeldakteur war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht dabei, denn er musste seiner Truppe aufgrund von Prüfungen und dem Heimspiel gegen den ASV Vach nachfliegen. Mit wenig Schlaf im Gepäck landete er sonntags gerade noch pünktlich um die letzten zehn Minuten des ersten Gruppenspiels seiner Mannschaft zu sehen, das durch einen Last-Minute-Treffer mit 1:2 gegen die Kuban State University aus Russland verloren ging. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und dem Anfeuern der Würzburger Futsal-Damen, welche den neunten von zwölf Plätzen erreichten, ging es in die Unterkunft, einem Studentenwohnhaus mit Mensa, in dem mehrere Teams untergebracht waren.
Am zweiten Tag stand das Spiel gegen die Babes Bolyai University aus Rumänien an, welche ihr erstes Gruppenspiel ebenfalls knapp verloren hatte. Mit der verständlichen Motivation, das Viertelfinale auf Biegen und Brechen erreichen zu wollen, gingen beide Seiten diese Begegnung an. Am Ende machten die kompakte Defensive und die Effizienz der Würzburger den Unterschied gegen spielerisch extrem starke Rumänen. Beim Abpfiff stand ein deutliches 4:1 auf der Anzeigetafel. Somit konnte das Team von Trainer Gerhard Bömmel mit einer guten Portion Selbstvertrauen und einer ordentlichen Ausgangsposition in das finale „Gruppenendspiel“ gegen die Erasmus University Rotterdam gehen, denn aufgrund des guten Torverhältnisses, würde ein Punkt zum Viertelfinaleinzug reichen. „Wir wollten unbedingt ins Viertelfinale kommen. Es war beeindruckend zu sehen wie diszipliniert sich die Mannschaft neben dem Platz verhalten hat. Das hat angefangen beim Yoga in der Früh und aufgehört bei der Ernährung“, sagte Adrian Dußler. Dieses Ziel sollte auch erreicht werden, denn nach einem harten Kampf gegen die Holländer und einem späten Siegtreffer zum 1:0 war das Viertelfinalticket gelöst.
Leider war trotz des Erreichens der KO-Runde das Turnier für Adrian Dußler bereits gelaufen. In der intensiven Partie gegen Rotterdam, kurz vor Schluss, erlitt er nach einem Sprint eine Zerrung im Adduktorenbereich und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Auf der einen Seite habe ich mich riesig gefreut über den Viertelfinaleinzug, auf der anderen Seite hätte ich heulen können, dass ich nicht mehr spielen konnte. Es war dann ganz gut, dass wir am nächsten Tag kein Spiel hatten. Ein gemeinsamer Stadtbummel mit den Jungs, und ich konnte ein bisschen den Kopf frei bekommen. Zum Glück war ich Teil einer geilen Truppe, die es mir gar unmöglich machte, schlechte Laune zu haben. Das sind einfach super Jungs“, sagte Adrian Dußler.
Im Viertelfinale standen die Würzburger dem zweiten russischen Vertreter gegenüber, der Sportakademie aus Smolensk. Durch ein unglückliches Eigentor und einen Standardtreffer ging das Spiel trotz einer guten spielerischen und kämpferischen Leistung gegen die körperlich stärkste Mannschaft des Turniers mit 0:2 verloren. Mit etwas gedämpfter Stimmung, aber der Motivation, wenigstens Platz 5 zu erreichen, stand man im vorletzten Spiel der University of Rouen aus Frankreich gegenüber. Trotz eines 0:1-Rückstandes zeigten die Würzburger eine starke Moral und drehten das Ergebnis zu einem 2:1-Sieg. Im Spiel um Platz 5 ging es erneut gegen die Kuban State University aus dem ersten Gruppenspiel und es sollte sich zeigen, dass die russischen Mannschaften der Mannschaft von Gerhard Bömmel nicht lagen. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit verloren seine Jungs im Elfmeterschießen mit 2:4.
Zum Abschluss dieses großen Sportereignisses fand im Stadion eine zweistündige Abschlusszeremonie mit Fahnenträger der einzelnen Universitäten und einem Showprogramm statt. „Im Großen und Ganzen komme ich mit positiven Eindrücken aus Portugal zurück. Sicherlich ist dieses Event, für mich persönlich, nicht ganz optimal verlaufen, aber es war dennoch ein einmaliges Erlebnis, das man miterlebt haben muss. Die Organisation, das Messen mit anderen Nationen und das olympische Gemeinschaftsgefühl waren schon sehr beeindruckend. Und wir haben wirklich ein starkes Turnier gespielt, sind nicht unverdient vier Plätze weiter vorne gelandet als das Team vor zwei Jahren. Ich denke, der Zusammenhalt im Team war ein ausschlaggebender Punkt. Auch die seltenen freien Zeiten konnte man in dieser kleinen, aber schönen Stadt genießen. Es ärgert mich natürlich sehr, dass ich auch wegen der Verletzung einige Spiele mit dem TSV Abtswind verpasst habe. Im Nachhinein bin ich froh, dass meine Prüfungen so gefallen sind, dass ich der Mannschaft wenigstens noch im Spiel gegen Vach helfen konnte“, sagte Adrian Dußler.