Drei Punkte trotz fußballerischer Magerkost
TSV Essleben – TSV Abtswind II 0:2 (0:0)
Es war beileibe nicht das beste Spiel der Abtswinder Kreisligatruppe. Träge und abgekämpft wirkten die Protagonisten gar streckenweise. Spielerische Akzente blieben überwiegend Mangelware. Doch was soll die nüchterne Kritik schon bewirken, wenn am Ende doch ein Auswärtssieg bejubelt werden kann. Denn schlussendlich ackerten die Schützlinge von Patrick Gnebner in guter alter Kreisligamanier bis zur letzten Sekunde und verdienten sich die drei Punkte gegen leidenschaftlich agierende Gastgeber.
Die ungewohnt hohen Temperaturen waren allen Beteiligten anzumerken. Man hatte das Gefühl, dass jeder Spieler die Notwendigkeit jeden Schrittes abwog und die Kraftreserven nicht schon in der ersten Hälfte aufopfern wollte. Essleben überließ den Gästen einen ungestörten Spielaufbau und ging erst an der Mittellinie in den Körperkontakt. Abtswind fehlte die spielerischen Mittel, um das Abwehrbollwerk auszuhebeln.
Essleben probierte es in der Offensive überwiegend mit dem langen Ball auf die schnellen Sturmspitzen und diagonalen Seitenwechseln. Ernste Gefahr kam jedoch vor keinem der Gehäuse auf, sodass man schiedlich friedlich torlos in die Kabinen ging.
Auch die zweite Hälfte offenbarte auf beiden Seiten jede Menge Abspielfehler und Unzulänglichkeiten im Spielaufbau. Hinten zwar stabil stehend gelang es den Abtswindern zunächst nur selten den Weg in den Strafraum der Hausherren zu finden. Dort war dann aber spätestens bei Keeper David Stollhofen Endstation. Mit zwei fantastischen Paraden gegen Jona Riedel und Lukas Wirth verhinderte er den Rückstand für seine Farben. Als im Nachsetzen Christoph Hofmann den Ball in die Maschen bugsierte, erkannte der Unparteiische auf Abseits.
Als in der Schlussviertelstunde so niemand mehr an einen Torerfolg für eines der Teams rechnete, nahm sich Patrick Gnebner einen Eckball vor. Diesen zog er direkt auf den Kasten, wo ein Esslebener die stramme Hereingabe leicht abfälschte und damit seinem Schlussmann keine Abwehrchance mehr ließ. Ob der Ball auch ohne Hinzutun des Kontrahenten den Weg ins Tor gefunden hätte, sei dahingestellt.
Essleben, das noch Mitten im Abstiegskampf steckt, machte nun mehr Dampf. Ein ums andere Mal segelte die Kugel an oder in den Abtswinder Strafraum. So richtig gefährlich wurde es aber nur einmal, als Christoph Kniewasser auf der Linie klären musste. Ansonsten stemmten sich die Gäste gegen die unentwegt anrennenden Esslebener und verhinderten weitere Torchancen.
Als Belohnung folgte in der Nachspielzeit der alles entscheidende Treffer zum 0:2. Julian Beßler enteilte auf dem rechten Flügel seinen Bewachern und zog in den Strafraum ein. Er zögerte zwar mit Abschluss oder Querpass ein wenig zu lange, doch durch die Mithilfe einer Esslebener Fussspitze landete das Spielgerät bei Michael Rügamer (im Bild), der den Abtswinder Anhang jubeln ließ.
Alin Wellmann
Das Spiel in der Statistik
TSV Essleben: David Stollhofen – Dominik Arnold, Peter Strobel, Julian Zink, Sebastian Schenk, Jannik Ehrhardt, Michael Schug, Tobias Moritz, Fabian Luntz, Dominik Weid, Oliver Graf. Einwechselspieler: Stefan Model, André Nico Schraud, Alexander Streng, Max Strobel.
TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Erik Köhler, Lukas Wirth, Christoph Kniewasser, Daniel Kaminski, Patrick Gnebner, Markus Golombek, Aljoscha Keßler, Jona Riedel, Julian Beßler, Robert Brenner. Einwechselspieler: Christoph Hofmann, Julian Köhler, Bojan Tatic, Michael Rügamer.
Schiedsrichter: Levin Vorndran.
Zuschauer: ca. 120.
Gelbe Karten: Nico Schraud, Oliver Graf (Essleben) – Patrick Gnebner, Aljoscha Keßler (Abtswind II).
Tore: 0:1 Patrick Gnebner (78.), 0:2 Michael Rügamer (90.).