Abtswinds Korbballerinnen suchen noch nach ihrer Form
Zweiter Spieltag der Feldrunde 2017
Es ist ein Unterschied wie Sommer und Winter – und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: Nach einer überaus erfolgreichen Hallenrunde, die mit Platz zwei endete, suchen die Korbballerinnen des TSV Abtswind unter freiem Himmel noch nach ihrer Form und ein Stück weit auch nach sich selbst. Nach zwei weiteren Niederlagen steht die Mannschaft ohne Punkt am Tabellenende.
Gäbe es beim Korbball eine Coaching-Zone, dann hätte Peter Schmitt ein Problem. Der Trainer des TSV Abtswind ist während eines Spiels unaufhörlich unterwegs. Mit jedem Spielzug schreitet er die Seitenlinie ab: Befindet sich sein Team im Angriff, so ist auch der 52-Jährige vorne zu finden. Müssen seine Korbballerinnen verteidigen, läuft der engagierte Übungsleiter – vorbei an den Auswechselbänken – auf die andere Seite des Rasens. Beim Fußball dürfen Trainer einen abgegrenzten Bereich am Spielfeldrand nicht verlassen. Andernfalls mahnt der Schiedsrichter zur Ordnung. Peter Schmitt bewegt sich immer auf Ballhöhe und kann so den Spielerinnen immer ein Stück näher sein, um seinen Anweisungen von außen Gehör zu verschaffen. In dieser Feldrunde machen die Abtswinder Spielerinnen allerdings noch nicht das, was Schmitt gerne hätte. Alle vier Partien sind mit einer Niederlage zu Ende gegangen. Phasenweise waren die Gegner klar überlegen, was sich in Ergebnissen mit vielen Gegentreffern spiegelte. Schmitts Team ziert das Tabellenende.
Beim Spieltag in Schwarzenau, der wie alle anderen im Sommer unter der Woche stattfand und damit deutlich weniger Zuschauer anzog als an den Winterwochenenden in der Halle, war für Abtswind erneut nichts zu gewinnen. Im Aufgebot gab es manche Veränderung zum ersten Spieltag im April: Lisa Schmitt, Nicole Schuster und Johanna Omert (vormals Elflein) fehlten, dafür kehrte Spielführerin Christina Mix nach kurierter Verletzung in die Mannschaft zurück. Stefanie Schwenzer, eine Neueinsteigrein, kam zu ihren ersten beiden Einsätzen. Abtswinds Spielsystem ist auf eine stabile Defensive ausgerichtet, doch dieser Tage erweist sich die Abwehr als ziemlich löchrig. Was in der Halle funktionierte, stellt draußen unter gänzlich anderen Bedingungen eine Herausforderung dar, die das Team derzeit noch nicht meistert. Gegen die Mannschaft des SV-DJK Schwarzenau zeigte sich das vor allem in den ersten fünfzehn Minuten: Sieben Körbe kassierten die Abtswinderinnen vor der Pause, in der es 7:4 für die Gastgeber stand. Oft waren die Mädels aus dem Kräuterort einen Schritt zu langsam, um den Gegner am Abschluss zu hindern. Erst im zweiten Durchgang war so etwas wie ein Aufbäumen zu spüren. Immerhin wuchs der Rückstand nicht weiter. Es wurde eine ausgeglichene Hälfte. Trotz der schönen Treffer von Anne Winter (3), Kristin Gegner (2) und Nina Henning (1) gingen die Zähler beim 6:9 an Schwarzenau.
Abtswinds Spielführerin Christina Mix sucht in der Partie gegen Schwarzenau nach einer Anspielstation.
Weniger gut bedient war Abtswind im Aufeinandertreffen mit dem TSV Nordheim, jenem Gegner, dem man sich in der Halle im Aufstiegsspiel zur Bezirksliga gestellt hatte. Setzte es im März eine 4:10-Niederlage, die Abtswind auch im kommenden Winter in der Kreisklasse spielen lässt, bewegte sich das Spiel auf Rasen in ähnlichen Dimensionen: Nordheim, eine erfahrene und über Jahre gereifte Mannschaft, zeigte Abtswind die Unterschiede auf. Mit einem letztlich ungefährdeten 15:8 siegte der Tabellenführer, der in der ersten Halbzeit noch unerwartete Probleme hatte. Abtswind ging mit einer 6:5-Führung in die Pause, kämpfte nach dem Seitenwechsel allerdings mit nachlassender Kondition und schwindenden Kräften. So war es für Nordheim ein Leichtes, gegnerische Pässe abzufangen und erfolgreich zu kontern. Allein in den zweiten fünfzehn Minuten verbuchte das Team von der Mainschleife zehn Körbe – mehr als Abtswind durch Anne Winter, Kristin Gegner, Christina Mix und Nina Henning, die je zweimal trafen, im ganzen Spiel zustande brachte.
Vielleicht ist den Abtswinderinnen beim nächsten Auftritt mehr Erfolg beschieden: Am Mittwoch, 31. Mai, geht es um 19:15 Uhr in Gerlachshausen gegen die ebenfalls noch sieglose SG Stadelschwarzach/Obervolkach. Ungleich schwerer wird um 20 Uhr die Herausforderung gegen den Tabellendritten SV-DJK Sommerach. Auch dann wird Trainer Peter Schmitt wieder weite Wege gehen.
Michael Kämmerer
Die Spiele in der Statistik
SV-DJK Schwarzenau – TSV Abtswind 9:6 (7:4)
Abtswinder Korbschützinnen: Anne Winter (3), Kristin Gegner (2), Nina Henning (1).
TSV Abtswind – TSV Nordheim 8:15 (6:5)
Abtswinder Korbschützinnen: Anne Winter (2), Kristin Gegner (2), Christina Mix (2), Nina Henning (2).
Für Abtswind spielten: Kristin Gegner, Stefanie Hümmer, Christina Mix, Linda Stadler, Anne Winter, Nina Henning, Stefanie Schwenzer.
Abtswinds Nina Henning zieht gegen zwei Nordheimerinnen zum Korb.