Knock-Out kurz vor der Pause
TSV Abtswind – SC Eltersdorf 0:4 (0:2)
Eigentlich hat Helmut Hack, der beim Bayernligaspiel zwischen dem TSV Abtwind und dem SV Eltersdorf in der Kräuter-Mix-Arena weilte, auf Nachfrage der Pressesprecherin des TSV, in zwei Sätzen wiedergegeben, wie die vergangenen 90.Minuten tatsächlich gelaufen waren. „Eltersdorf hat hochverdient gewonnen. Eltersdorf war heute die Mannschaft, die reifer, souveräner, ruhiger und sich zumindest heute auf einem anderem Niveau als der TSV Abtswind bewegt hat.“
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Es gab jedoch auch eine Phase des Spiels in der der TSV die Eltersdorfer zumindest hätte ärgern können. Nach dem 0:1 in der 11. Minute, bei dem sich Manuel Stark robust über die rechte Seite durchsetzte und den in der Mitte des Strafraums stehenden Calvin Sengül bediente und dieser das Spielgerät überlegt ins Eck des TSV-Gehäuses schob, zogen sich die Eltersdorfer nämlich zurück und ließen die Abtswinder kommen. Dies nutzten die Gastgeber ein ums andere Mal, um gefährlich vor dem Eltersdorfer Tor aufzutauchen. Dort stand aber ein sehr gut aufgelegter Tugay Akbakla zwischen den Pfosten, der mit seinen starken Reflexen und erstklassigem Stellungsspiel den Ausgleich der Kräuterdörfler verhinderte. In der 25 Minute hatte Shawn Hilgert prima auf Nici Wirsching durchgesteckt, wodurch der Abtswinder Mittelfeldspieler plötzlich halblinks alleine vor dem Eltersdorfer Keeper stand. Der war aber rechtzeitig aus seinem Tor geeilt, machte sich breit und blieb ganz lange stehen, wodurch er den Schuss von Wirsching blocken konnten. Bereits zwei Minuten später spielten sich die Abtswinder erneut gefällig in den Strafraum der Gäste. Pascal Jeni, der kurz zuvor für den verletzten Philipp Hummel eingewechselt wurde, kam frei zum Abschluss, aber auch hier wehrte Akbakla den Schuss mit einem klasse Reflex ab. In der 43. Minute wären die Bemühungen der Abtswinder dann fast belohnt worden. Pascal Jeni`s Möglichkeit wurde aber vom Schiedsrichter wegen einer angeblich knappen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Hier hatten die Gäste Glück. Insgesamt konnten die Abtswinder zwischen der 20. und 43. Minute das Spiel ausgeglichen gestalten. Von der Qualität her, hatte der TSV in dieser Phase sogar die klareren Möglichkeiten.
Wie aus dem nichts konnten die Eltersdorfer aber dann, unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, auf 0:2 erhöhen. Ein hoch an die Strafraumlinie der Gastgeber geschlagener Ball wurde von einem Eltersdorfer per Kopf zu Manuel Stark weitergeleitet. Der stand alleine, in leicht abseitsverdächtiger Position etwa 8 Meter vor dem Abtswinder Gehäuse und beförderte den Ball abgeklärt in die Maschen. So ging es mit einer verdienten, aber vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallenen 0:2 Gästeführung in die Halbzeitpause. Die zweite Hälfte begann mit einem erneuten Tiefschlag für die Gastgeber. Bereits in der 48. Minute standen die Abtswinder einfach zu weit weg von den Gästeangreifern. Der Ball wurde zudem mehrmals abgefälscht, bis plötzlich Tobias Herzer den Ball im Strafraum vor den Füßen liegen hatte und das Spielgerät unbedrängt zum 0:3 in die Kiste schlug. Damit war der so bekannte Drops gelutscht. In der 59. Minute brachte Mario Schindler Jürgen Endres für Michael Herrmann, der nach seiner langen Verletzung nicht überbelastet werden sollte und in der 64. Minute Cristian Fischer für Christopher Lehmann. Durch die Einwechselungen erhofften sich die Gastgeber nochmal neue Impulse. Die dämmten die Eltersdorfer aber bereits in der 64. Minute durch das 0:4 ein. Die Abtswinder Verteidigung konnte dabei einen relativ harmlosen Ball nicht klären und brachte sich selbst in die Bredouille. Dies nutzte Tobias Herzner durch engagiertes Nachsetzen und schloss zum 0:4 ab. Im Anschluss daran wechselten die Eltersdorfer dreifach, wodurch der Spielfluss etwas abhanden kam. Die Abtswinder hatten in der Folge noch in der 72. Minute durch Cristian Fischer und in der 73. Minute durch Pascal Jeni Tormöglichkeiten, welche jedoch ungenutzt blieben. Letztendlich brachten die abgeklärten Eltersdorfer das Spiel souverän zu Ende.
Armin Schneider
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind: Felix Wilms – Marcel Ruft – Adrian Graf – Sven Gibfried – Nicolas Wirsching – Max
Hillenbrand – Christopher Lehman (64. Cristian Fischer) – Adrian Dußler – Michael Herrmann (59. Jürgen
Endres) – Shawn Hilgert – Philipp Hummel (24. Pascal Jeni).
SC Eltersdorf: Tugay Akbakla – Tommy Kind – Bastian Herzner (70. Kevin Köhler) – Maximilian Göbhardt
(66. Karim Said) – Calvin Sengül (Oliver Janz) – Manuel Stark – Sebastian Schäferlein – Tobias Herzer –
Kevin Woleman – Patrik Fuchs – Thomas Dotterweich
Schiedsrichter: Johannes Hamper; Assistenten: Stefan Linß, Fabian Gratzke.
Zuschauer: 180
Gelbe Karten: Adrian Graf, Max Hillenbrand (TSV Abtswind).
Tore: 0:1 Calvin Sengül (11.); 0:2 Manuel Stark (45. + 1); 0:3 Tobias Herzner (48.); 0:4 Tobias Herzner (64.)Pfosten/an die Latte (Spielminute).
Die Stimmen zum Spiel:
Mario Schindler (Trainer TSV Abtswind):
„Glückwunsch an den SC Eltersdorf und Bernd Eigner, die das Spiel natürlich verdient gewonnen haben. Wir haben auch heute wieder mit 3er Kette bzw. beim Spiel gegen den Ball mit 5er Kette, gespielt. Dies hatte uns ja in der letzten Woche ganz gut getan. Leider Gottes hat das heute nicht so funktioniert. Am Ende des Tages ist es auch egal ob man mit 3er, 5er oder 4er Kette spielt, wenn man nicht untereinander kommuniziert und nicht so nah am Gegner ist. So hat es der Gegner auch ein Stück einfacher ein Tor zu erzielen, so war auch das 0:1 und 0:2 gefallen. Mitte der zweiten Hälfte habe ich auf 4er Kette umgestellt, zum einen weil ich Michael Herrmann, der aus einer langen Verletzungspause gekommen ist, nicht ans Limit führen wollte und zweitens um einen weiteren Offensiven vorne rein zu bekommen und dadurch vielleicht Offensivakzente setzen zu können. Das hat aber leider insgesamt auch nicht so gut geklappt. Bernd Eigner sagt zwar wir hätten eine ordentliche Hinrunde gespielt, dass sehe ich natürlich als Trainer mit unserem Tabellenplatz unmittelbar vor dem Relegationsplatz nicht so. Leider haben wir schon die letzten Wochen etwas nachgelassen und zu viele Punkte hergegeben. Nichtsdestotrotz versuchen wir natürlich in der nächsten Woche alles rauszuhauen, um auch eine positive Grundstimmung zu bekommen und mit einem positiven Gefühl nach Gegenbach fahren. Dort wollen wir uns dann auch besser präsentieren als in den letzten Wochen. Insgesamt merkt man aber auch, dass heute neun Leute bei uns gefehlt haben. Den Fans hätten wir natürlich gerne im letzten Heimspiel 2018, mit einen Sieg oder zumindest Unentschieden, etwas positives zurückgeben. Dies hat leider nicht geklappt. Wir müssen nun zeigen dass wir Männer sind und den Fans aber auch uns im letzten Auswärtsspiel ein Erfolgserlebnis schenken.“
Bernd Eigner (Trainer SC Eltersdorf)
„Ich habe meiner Mannschaft bereits im Laufe der Woche gesagt, dass es nun, wenn die Witterung schlechter wird alles auch ein Stück weit Charaktersache ist, da keiner mehr so richtig Bock hat bei diesem Wetter zu spielen. Wir wussten heute der Platz in Abtswind ist klein und ist daher für uns als als über den spielerischen Moment kommende Mannschaft nicht ganz so gut zu bespielen. Wir wollte mit Spielverlagerungen und diagonalen Bällen arbeiten. Ich habe den Abtswind aber in einer Phase mindestens auf Augenhöhe mit uns gesehen. Da hat unser Keeper zweimal hervorragend die 0 gehalten. Wenn wir da eins bekommen, weiß ich nicht wie das Spiel weiter verläuft, gerade gegen den TSV Abtswind. Dann machen wir kurz vor der Halbzeit, zu einem psychologisch ganz wichtigen Zeitpunkt das 2:0. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt und die Kuh war dadurch auch eigentlich vom Eis. In der Pause haben wir aber noch mal vor dem trügerischen Ergebnis gewarnt und wollten nichts dem Zufall überlassen. Wir hatten geplant gleich aufs 3:0 zu gehen, was uns dann auch perfekt
gelungen ist. Dann war es natürlich für uns gelaufen. Wir wussten dass Abtswind nach dem Erfolg letzte Woche in Vach wieder im Aufwind war und das heutige letzte Heimspiel natürlich positiv gestallten wollte. Ich muss meine Mannschaft aber ein Kompliment machen, den Charaktertest haben sie heute auf jeden Fall bestanden. Wir haben uns vorgenommen die letzten drei Spiele positiv zu gestalten um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen. Dann können wir die Vorbereitung mit dem Bewusstsein beginnen, wir sind nicht weit von der Musik entfernt sind und wir können noch ein bisschen nach oben schnuppern. Wir schauen dann einfach noch was passiert. Dem TSV Abtswind und Mario speziell wünsche ich alles alles Gute. Als Aufsteiger haben sie bisher eine hervorragende Rolle gespielt.
Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker. https://bit.ly/2QQhj5Q
Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen. https://bit.ly/2Khv3UC