Nach Schlenzer zum 1:1 kommt die Endres-Faust
TSV Abtswind II – TSV Essleben 2:2 (0:1)
Vom Abtswinder Festzelt aus wummert „Party-Fieber“ einen Stimmungshit nach dem anderen. Die Feierbiester sind konkret am Start. Irgendwie deplatziert, beinahe surreal. Dazu öffnet der Himmel sanft seine Schleusen. Und Abtswinds Landesligareserve legt einen ungewohnt uninspirierten Auftritt aufs Parkett. Aber was ist schon normal in diesen Tagen, da – gerade in diesen beschaulichen Kräuter- und Weindorf – nichts normal läuft.
Schweigeminute, Trauerflor, tröstende, persönliche Worte von Esslebens Trainer Dieter Noack, der auch lieber das Spiel abgesagt hätte. Der Tor von Steffen Mix wikt schwer. Natürlich akzeptiert Esslebens Übungslieter die Entscheidung der Abtswinder Verantwortlichen. Aber diese menschliche Zäsur schwebt über allem, diktiert das Spielgeschehen, stiehlt sich unterschwellig unter die Zuschauerschar. Selbst Esslebens Führung per Handelfmeter sorgt lediglich für ein kurzzeitiges Stimmungshoch knapp oberhalb des Gefrierpunkt. Gleich zu Beginn entscheidet der Unparteiische auf Handspiel im Abtswinder Strafraum. Während ein Esslebener Freistoß in den Sechszehner schwebt, soll es passiert sein. Gästekapitän Sebastian Schenk übernimmt die Verantwortung und scheitert beinahe am gut aufgelgten Abtswinder Torwart Eduard-Alin Wellmann.
Abtswinds Trainer Patrick Gnebner ruft seine Jungs zur Ordnung: „Wir müssen langsam Leben reinbringen!“ Ganz allmählich kämpft sich seine emotionslos auftretende Truppe in diese Partie, drückt Essleben in deren eigene Hälfte. Aber noch kreiiert die Truppe von Dieter Noack die aussichtsreicheren Einschussmöglichkeiten. Die beste davon vereitelt wiederum Eduard-Alin Wellmann, der einen Freistoß von Standardspezialist Sebastian Schenk entschärft.
Nach der Halbzeitpredigt wirkt die Heimelf teilweise engagierter. Eine Abtswinder Führung liegt irgendwann nicht mehr in der Luft, sondern physisch greifbar, also bretthart auf dem Parkett. Nach Daniel Endres Schlenzer aus 20 Metern Tordistanz (1:1, 67.), lässt Julian Beßler seinen Gegenspieler Sebastian Friedrich ganz alt aussehen und dreht die Partie (74.). In den Schlussminuten gehen die Gäste noch einmal volles Risiko und belohnen sich durch den Ausgleichstreffer aus dem gewühl heraus. Kurz darauf pfeift Schiedsrichter Christian Menig die Partie ab.
Matthias Ley
Das Spiel im Überblick:
TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Daniel Eberhardt, Jonas Wirth, Sven Gibfried, Daniel Kaminski, Daniel Endres, Markus Golombek, Markus Schamberger, Lukas Wirth, Julian Beßler, Christoph Hofmann. Einwechselspieler: Christoph Kniewasser, Johannes Knorr, Bojan Tatic, Tobias Holzberger, Patrick Hock, Johannes Primus.
TSV Essleben: David Stollhofen – Sebastian Friedrich, Peter Strobel, Tobias Moritz, Sebastian Schenk, Jonas Biedermann, Michael Schug, Dominik Arnold, Dominik Weid, Oliver Graf, Nicolas Zimmermann. Einwechselspieler: Sebastian Langenbuch, Fabian Luntz, André Löhr, Alexander Streng, Julian Zink.
Schiedsrichter: Christian Menig.
Zuschauer: ca. 120.
Gelbe Karten: Daniel Endres, Markus Golombek, Markus Schamberger, Lukas Wirth (Abtswind II) – Dominik Arnold, Olver Graf (Essleben)
Tore: 0:1 Sebastian Schenk (6., Handelfmeter), 1:1 Daniel Endres (67.), 2:1 Julian Beßler (74.), 2:2 Nicolas Zimmermann (86.).
Steigerte sich nach der Halbzeitpredigt deutlich und schweißte den wichtigen Ausgleich zum 1:1 in die Maschen: Daniel Endres