Korbballtrainer Peter Schmitt über das Abschneiden seines Teams
Spielerinnen in der Pflicht
Ohne einen Sieg schlossen die Korbballerinnen des TSV Abtswind die Hallensaison auf dem letzten Tabellenplatz ab. Zumindest gibt es in der Kreisklasse keinen Abstieg: Es handelt sich bereits um die unterste Liga. Doch wie konnte es so weit kommen? Und wie geht es mit der Mannschaft weiter? Darüber spricht Trainer Peter Schmitt im Interview. Der 52-Jährige stellt klare Forderungen an seine Spielerinnen.
Frage: Die Mannschaft hat unlängst ihren Saisonabschluss gefeiert. War das ein Trauerakt oder doch ein heiterer Abend?
Peter Schmitt: Das war schon ausgelassen. Erst ging es zum Minigolf nach Würzburg, danach zum Essen mit dem ein oder anderen Cocktail. Der letzte Platz war nicht schön, doch davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Die Mädels hatten für ein paar Stunden ihren Spaß.
Frage: Ihr hattet andere Erwartungen an die Saison, als Letzter zu werden. Wie kam es zu diesem Absturz nach der Hallen-Vizemeisterschaft im Vorjahr?
Peter Schmitt: Letztes Jahr in der Sommerrunde ist es uns schon nicht gelungen, in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen. Auch da standen wir ganz unten. Die Winterrunde hat uns bestätigt, dass wir nicht auf dem Niveau spielen können, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir haben nicht nur ein Spiel vergeigt, waren nicht nur einmal schlecht drauf, die anderen waren uns permanent überlegen, vor allem in der zweiten Spielhälfte. Das war eine Frage der Qualität.
Frage: Was heißt das konkret?
Peter Schmitt: Wir waren nicht treffsicher genug, waren oft konditionell unterlegen und hatten nicht die Möglichkeit, personell aus dem Vollen zu schöpfen. Um sich künftig zu steigern, muss auch die Bereitschaft der Mannschaft vorhanden sein. Auch in der untersten Klasse sind Einsatz und hundertprozentiger Wille für den Sieg von entscheidender Bedeutung. Spaß ist wichtig, aber die harte Arbeit bleibt einem nicht erspart. Dafür sind die Gegner einfach zu ehrgeizig.
Frage: Einmal musstet ihr einen Spieltag absagen und damit die Punkte kampflos abgeben, weil nicht genug Spielerinnen zur Verfügung standen. Ist der Kader zu dünn besetzt?
Peter Schmitt: Grundsätzlich nicht. Wir haben auf dem Papier zehn Spielerinnen. Wenn davon einige nicht zur Verfügung stehen, wird es schon schwierig, um zu fünft auf dem Feld zu stehen und vielleicht noch jemanden zum Wechseln zu haben. Die Spieltage sind aber nur das Eine. Im Training müsste man ja auch vollzählig sein, um Spielzüge zu üben, um Dinge auszuprobieren und sich die Kondition zu holen. Das war leider nicht ausreichend gegeben. Wo soll das dann beim Spiel herkommen? Anders funktioniert es aber nicht. Das macht unsere Situation problematisch, was sich dann auch in der Spielabsage widergespielt hat. Das darf nicht vorkommen, auch nicht in der Kreisklasse.
Frage: Im Sommer nimmt die Mannschaft nicht an der Feldrunde teil. Was ist der Grund?
Peter Schmitt: Wir müssen die Ursachen für das schlechte Abschneiden erst einmal aufarbeiten und Klarheit schaffen, auch was die Personalsituation angeht. Daher die Pause. Auf jeden Fall ist es besser, in die Aufbauarbeit zu gehen. Sonst ist wieder der Frust groß, wenn wir keine Spiele gewinnen. Das wäre die dritte Saison in Folge auf dem letzten Platz. Darauf hat keiner Lust. Es braucht Erfolge. Doch die stellen sich nicht von alleine ein.
Frage: Steht schon fest, ob es im Herbst in der Halle weitergeht, oder steht die Zukunft der Mannschaft auf der Kippe?
Peter Schmitt: Diese Grundsatzfrage habe ich auch der Mannschaft gestellt, weil ich möchte, dass es künftig anders läuft als bisher. Ich habe meine Vorstellungen. Noch konnte ich nicht mit allen Spielerinnen sprechen, aber es wird weitergehen. Wenn alle mitziehen, steht der Zukunft nichts im Weg. Wahrscheinlich werden wir uns auch mit zwei guten Spielerinnen verstärken. Ziel ist eine wettbewerbsfähigere Mannschaft in der Winterrunde.
Das Gespräch führte Michael Kämmerer.
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