Angreifer mit viertem Treffer im neunten Einsatz
Bereits zum vierten Mal jubelte Ferdinand Hansel am vergangenen Samstag über einen eigenen Treffer. Nach 73 Minuten eingewechselt, traf der Angreifer bei der DJK Ammerthal zum 3:0-Endstand in der Nachspielzeit und krönte eine starke Leistung der Abtswinder zum Auftakt. Mit dem Sieg sprangen die Grün-Weißen gar ins obere Tabellendrittel. Gefilde, in die die Mannschaft gehöre, findet der 28-Jährige, der gegen Feucht den nächsten Dreier einfahren möchte, am liebsten mit eigenem Treffer und Startspieler.
„Das war schon eine sehr starke Leistung. Die Jungs waren von Beginn an hellwach, haben die Zweikämpfe angenommen. In Sachen Einstellung und Engagement war das überragend. Ammerthal hatte im ersten Durchgang keinen Torschuss“, sah Ferdinand Hansel, der zunächst auf der Bank saß, einen starken Auftritt seiner Mannschaftskameraden beim Tabellenfünften. Felix Schmitt traf doppelt, während die Oberpfälzer durch die kompakte Abtswinder Verteidigung nicht zum Zug kamen. „Wir standen sattelfest“, befand auch der Angreifer, der im ausgeglicheneren zweiten Durchgang eingewechselt wurde.
Bärenstarker Auftritt zum Auftakt
Zwar kamen die Gastgeber vereinzelt zu Abschlüssen, aber der dritte Treffer der Partie fiel wieder auf der anderen Seite. Nämlich durch Ferdinand Hansel. Niclas Staudt war über rechts durchgebrochen und hatte den Angreifer perfekt bedient, so dass der nur noch einschieben musste und den 3:0-Endstand markierte. Ein in der Deutlichkeit überraschender Erfolg, zumal die DJK zu den heimstärksten Teams der Liga zählt und die TSV-Kicker erstmals in diesem Kalenderjahr auf Naturrasen kickten. Aber daran hätten sie sich schnell gewöhnt, empfand der 28-Jährige, der schon vor dem Pflichtspielauftakt positiv gestimmt war: „Wir hatten vor der Partie schon ein gutes Gefühl, auch durch die Trainingseinheiten und Testspiele. Alle haben voll mitgezogen. Kaum einmal hat einer gefehlt.“
Unerwartete Hiobsbotschaft Kreuzbandriss
Auch er selbst konnte nahezu alle Einheiten absolvieren. Nur eine Grippe setzte ihn für einige Tage außer Gefecht. „Es hat sich sehr gut angefühlt“, spürte der Angreifer keinerlei Beeinträchtigung mehr. Erst Anfang Oktober hatte der gebürtige Würzburger sein Comeback gegeben nach fast halbjähriger Pause. In der Vorsaison hatte er sich im Heimspiel gegen den TSV Großbardorf einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Schwere der Verletzung war damals zunächst nicht absehbar. Erst ein MRT drei Tage später brachte die Hiobsbotschaft. „Das kam schon überraschend und war ein Schock, weil es sich nicht derart schwerwiegend angefühlt hat“, erinnert sich Ferdinand Hansel an die Diagnose, die ihn nicht nur den Rest der vorherigen und große Teile der aktuellen Spielzeit kostete, sondern auch die Studenten-Europameisterschaft mit der Würzburger Uni-Mannschaft.
Angreifer verpasst Uni-Europameisterschaft, ist aber doch dabei
Das sei schon sehr schade gewesen. Gerne wäre er auf dem Platz gestanden. Als Head of Delegation war der 28-Jährige dann aber doch in Albanien vor Ort und feierte mit seinen Teamkollegen Tom Bretorius und Roman Hartleb den Titelgewinn. „Ich habe mich um organisatorische Dinge gekümmert und versucht, die Jungs bestmöglich von der Seite zu unterstützen. Es war eine andere Seite des Fußballs, aber die Reise mit den Jungs hat mir unglaublich viel Spaß gemacht“, war das Turnier trotz der Verletzung ein absolutes Highlight für den Angreifer.
„Geschichten, die nur der Fußball schreibt“
Unterstützen war neben selbst wieder fit werden dann auch seine primäre Aufgabe bei den Abtswindern. „Selbst wenn ich nicht auf dem Platz stehe, bin ich immer voll dabei und pushe von außen“, verpasste er kaum ein Spiel, ebenso wenig wie Trainingseinheiten. Stattdessen trainierte er individuell und brachte sich in einen ordentlichen Fitnesszustand, ehe er in Kornburg erstmals wieder im Spieltagskader stand. „Damit hatte ich nicht gerechnet – und schon gar nicht, dass ich dann auch noch reinkomme“, erinnert sich Ferdinand Hansel. Acht Minuten vor dem regulären Ende kam er aufs Feld. Wenig später erzielten die Gastgeber den Ausgleich. Doch das letzte Wort hatte – richtig – Ferdinand Hansel. Tom Bretorius schickte den Rückkehrer in die Gasse und der verwertete in der Nachspielzeit zum umjubelten 3:2-Siegtreffer. „Das habe ich mir vorher nicht ausgemalt. Das war einer der schönsten Momente in meiner bisherigen Karriere, auch weil es der Mannschaft etwas gebracht hat, nämlich den Sieg“, bekommt Ferdinand Hansel beim Blick zurück Gänsehaut ob des perfekten Comebacks. Co-Trainer Andreas Eisenmann kommentierte damals: „Wir haben uns alle sehr für Ferdi gefreut. Das sind die Geschichten, die nur der Fußball schreibt.“
Nicht zu sehr auf die Tabelle schauen
Und der Angreifer blieb im Flow. Nach weiteren Kurzeinsätzen stand er vor dem Jahreswechsel viermal in der Startelf und erzielte gegen den Würzburger FV zwei weitere Treffer zur damaligen 2:0-Führung. Wie nun auch in Ammerthal trug er seinen Teil dazu bei, dass die Grün-Weißen die Abstiegsränge mittlerweile hinter sich gelassen haben. Aktuell stehen die Abtswinder auf Rang Fünf. „Wir stehen nun dort, wo wir auch hingehören. Schon Ende des Vorjahres haben wir gezeigt, dass wir besser spielen können als zu Saisonbeginn. Allerdings sind wir gut beraten, wenn wir uns auf uns konzentrieren, uns von Spiel zu Spiel hangeln und nicht zu sehr auf die Tabelle schauen“, bewertet der Vier-Tore-Mann. So wäre es fatal, wenn die TSV-Kicker nun den Letzten aus Feucht unterschätzen würden. Mit dem dann fünften Sieg in Folge wollen Ferdinand Hansel und Co. nämlich den nächsten Schritt in Richtung vorzeitigem Klassenerhalt machen.
Alexander Rausch