Max Wolf kickte schon in Offenbach und Frankfurt
Innenverteidiger fühlt sich pudelwohl in Abtswind
Max Wolf gehört seit rund viereinhalb Jahren zum festen Stamm der Abtswinder Bayernliga-Mannschaft. Aus der Jugend der Offenbacher Kickers wechselte der heute 24-Jährige im Sommer 2018 zu den Grün-Weißen und schwang sich umgehend zum Stammspieler auf. Erst als Links-, seit letzter Saison als Innenverteidiger. Selten war er allerdings derart formstark wie aktuell. Luft nach oben sieht er dennoch.
Am vergangenen Samstag ließen die Abtswinder zum wiederholten Male in dieser Saison aufhorchen. Dem neuen Spitzenreiter und Aufstiegsanwärter Eintracht Bamberg rangen die Grün-Weißen ein verdientes Remis ab. 1:1 hieß es nach 90 zweikampfintensiven Minuten auf dem kleinen Kunstrasen im Eintracht-Sportpark. Überraschend kam das nicht. Denn schon in den Vorwochen und auch vor dem Jahreswechsel wussten die TSV-Kicker zu überzeugen, darunter auch Max Wolf. Der Innenverteidiger ist in bestechender Form und aus der Abwehrreihe der Bozesan-Elf nicht wegzudenken.
Positionsumstellung hat gut getan
Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Abtswinder die aktuell drittbeste Defensive der Liga stellen. Nur Klassenprimus Eintracht Bamberg und der SC Eltersdorf haben im Schnitt weniger Gegentore kassiert. „Es macht unheimlich viel Spaß. Auch die Positionsumstellung von links in die Mitte hat mir sehr gut getan“, sagt der gebürtige Auraner, der seit dem siebten Spieltag keine Minute verpasst hat. Nur in den ersten Partien stand er nicht in der Startelf. Muskuläre Probleme im Oberschenkel hatten den 24-Jährigen einige Wochen beeinträchtigt. „Der Saisonstart war für mich natürlich nicht zufriedenstellend“, ärgerte sich Max Wolf, der mittlerweile schon im fünften Jahr im Kräuterdorf kickt.
„Ich fühle mich hier sehr wohl. Im Verein herrscht ein sehr familiäres Klima, das Umfeld ist sehr angenehm“, gefällt es ihm in Abtswind sehr gut. Der Schritt von den Offenbacher Kickers zum TSV sei der absolut richtige gewesen. „Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung damals getroffen habe“, meint Max Wolf heute, auch wenn ihm die Umstellung vom Jugend- auf den Herrenfußball zunächst nicht leicht gefallen war. Als ganz anders beschreibt ihn der Management-Student, deutlich robuster und dynamischer als den Jugendfußball. Und das obwohl er zuvor in einem der besten Leistungszentren Deutschlands gekickt hatte.
Absolute Unterstützung für den Junior
Nach den Anfangsjahren bei seinem Heimatverein BC Aura wechselte er mi zwölf Jahren zunächst zur Frankfurter Eintracht. Doch dort wurde er nicht glücklich. „Ich lege großen Wert auf mein Umfeld und das hat in Frankfurt leider nicht gepasst. Nach sehr guten Gesprächen bin ich dann nach Offenbach gegangen“, erinnert sich Max Wolf, der mehrmals die Woche von seinen Eltern zum Training und zu den Spielen gefahren wurde. „Ich bin ihnen sehr dankbar. Sie haben großen Aufwand für mich betrieben. Das ist nicht selbstverständlich und bemerkenswert, wie sie hinter mir standen und mir das ermöglicht haben“, wertschätzt er die immense Unterstützung seiner Eltern.
Und es zahlte sich aus. Der Junior spielte in der U15-Regionalliga, der höchsten Liga seiner Altersklasse, und gehörte zu den besten Kickern Hessens in seinem Jahrgang. „Das war schon etwas Besonderes, an der Säbener Straße zu spielen oder sich mit anderen Bundesliga-Leistungszentren zu messen“, sammelte der Defensivspezialist schon in jungen Jahren wertvolle Erfahrungen. Sein wohl erfolgreichste Zeit erlebte er dann in der U17, als er mit den Kickers den Aufstieg in die Bundesliga schaffte und zudem den Hessenpokal holte. Mit der U18 der Hessenauswahl nahm er am DFB-Sichtungsturnier in Duisburg-Wedau teil.
Bei den Profis geschnuppert
In der U19 schnupperte er dann sogar in den Profikader und reiste im Januar 2018 mit ins Trainingslager des Regionalligisten. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe für mein Leben sehr viel mitgenommen, vor allem, dass man für Dinge, die man erreichen möchte, Zeit investieren muss“, lernte der damalige Gymnasiast auch fürs Leben. Denn der Wechsel in ein Leistungszentrum einer Profi-Mannschaft verlangt Entbehrungen und Disziplin.
Am Traum, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen, schnupperte auch Max Wolf. Aber dafür ist nicht nur Talent, das der 24-Jährige durchaus besitzt, nötig, sondern auch das nötige Quäntchen Glück. „Natürlich ist es schade, dass es nicht gereicht hat. Aber ich bin zufrieden mit dem, wie es gekommen ist“, resümiert Max Wolf. Schließlich wäre er sonst nie beim TSV Abtswind gelandet. Und bei dem taugt es ihm.
Max Wolf erlebt seine beste Zeit beim TSV
„Es ist aktuell meine beste Zeit beim TSV. Wir haben ein megageiles Team, wir verstehen uns sehr gut. Die Truppe ist jung und alle haben Bock auf Fußball. Jeder gibt für jeden alles“, lobt er den großen Teamspirit, der großen Anteil an der aktuellen Tabellenposition hat. Platz Fünf ist die beste Platzierung der Vereinsgeschichte und die wollen die Grün-Weißen unbedingt halten. Schließlich mache der Blick auf die Tabelle aktuell richtig Spaß. „Die Mannschaft hat Entwicklungspotenzial, der Verein ist in den vergangenen Jahren ebenfalls mit dem Erfolg gewachsen“, liebäugelt Max Wolf sogar damit, noch ein bisschen weiter nach oben zu klettern. Und wer weiß. Vielleicht erfüllt er sich den Traum von der Regionalliga eines Tages mit dem TSV Abtswind.