Ein unaufgeregter Plausch an der Spielfeldbande
Interview mit Daniel Kaminski
Ein kurzer, nachdenklicher Plausch am Spielfeldrand mit Daniel Kaminski, defensiver Allrounder der zweiten Mannschaft in der Kreisliga. Relativ entspannt nach dem Auftaktsieg in Schleerieth. Themen gibt es reichlich, wie beispielsweise Taktik, Kondition, Spielweise und ein kleiner Ausblick auf das kommende Spiel:
Redaktion: [seufzt] Jetzt muss man natürlich wieder vom Meistertitel reden …
Daniel Kaminski: Nee
Redaktion: Doch
Daniel Kaminski: Nein … Ja, okay, es war auf jeden Fall ein guter Anfang. 1:0 in Schleerieth, defensiv gut gestanden, zweite Halbzeit eigentlich auch hinten sicher, kaum etwas zugelassen. Natürlich muss das Ergebnis dann auch höher ausfallen. Bei mehreren hochkarätigen Torchancen. Aber jetzt langt´s erstmal. Wir habend das eine Tor gemacht und sind froh, dass wir hinten die Null gehalten haben. Darauf kann man aufbauen.
Redaktion: Man hört immer nur Verteidigung, Defensive, hinten dicht und solches mehr. Was ist mit Offensive?
Daniel Kaminski: Wenn der Ali (Anm.d.Red.: Aljoscha Keßler) wieder fit ist, Axel (Zehnder) und Jules (Julian Beßler) dabei sind, dann fallen die Tore auf jeden Fall.
Redaktion: Im Auftaktspiel habt ihr die ersten 15, 20 Minuten gut geschwommen. Freistil. Man hatte das Gefühl, ihr sucht eure Spielidee. Wie siehst du das?
Daniel Kaminski: Zugegeben, Es ist immer gut, wenn wir Unterstützung bekommen. Allerdings muss man sich auf die neuen Spieler einstellen, wie sie spielen, was sie in welcher Szene machen. Man hat nicht den gewohnten Partner vor oder neben dir. Da weiß man, wie der tickt, welchen Laufweg er geht. Gerade am Anfang einer Saison ist das schwierig. Deshalb waren wir anfangs nervös, in manchen Situationen zumindest. Wir haben uns das Leben wieder selbst schwer gemacht, haben uns von hinten in den Gegner reingedreht, die Bälle viel zu leicht hergegeben.
Redaktion: Nach der Pause habt ihr schön druckvoll gespielt. Schleerieth kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte. Aber Stichwort: Chancenverwertung. Woran liegt es, dass ihr nur ein Mal getroffen habt? Pech? Schießt ihr zuwenig?
Daniel Kaminski: Daran liegt es nicht. Schleerieth hatte einen richtig guten Keeper. Und wir haben unsere Chancen einfach nicht konsequent genutzt. Wir hatten drei, vier Hundertprozentige, die du machen musst, damit du das Spiel sicher nach hause fährst. Und dann machen wir uns das Leben selber schwer. Meiner Meinung nach waren wir schon konzentriert, haben auch gut kombiniert. Wir hatten unsere Chancen im 5-Meter-Raum. Geht halt einer nicht rein, dann ein weiterer, dann baust du die gegnerische Abwehr auf.
Redaktion: Schleerieth galt bislang ein bisschen als Angstgegner, zumindest als schwer zu bespielen. Der Trainer (Velibor Teofilovic) kann sich an keinen Abtswinder Sieg erinnern. Steckte das vor Anpfiff auch in den Köpfen drin?
Daniel Kaminski: Diejenigen, die schon letztes Jahr im Kader standen, wissen natürlich, was da ablief. Oft haben wir noch in der 90. Minute Tore bekommen haben. Auch gegen Schleerieth dachte ich, das wird noch eng. Die vielen Eckbälle und Freistöße zum Schluss. Dann haben sie den Riesen eingewechselt. Da kuckste erst mal nur nach oben.
(Anm.d.Red.: Stefan Noeth, ca. 2,0 Meter Körpergröße)
Daniel Kaminski: Du willst das Spiel beruhigen, aber das Drumherum wird automatisch hektisch. Die kommen über den Kampf, grätschen, fighten, aber zum Schluss haben wir trotzdem die Ruhe bewahrt. Anders als vergangene Spielzeit. Da war einer von uns immer für einen Bock gut. In der Beziehung haben wir dazugelernt.
Redaktion: Etwas zum kommenden Spiel?
Daniel Kaminski: Essleben, hat 2:1 gegen Egenhausen gewonnen. Neuer Trainer, einige Neuzugänge, ja, das wird auf alle Fälle ein schweres Spiel …
Redaktion: Aber zuhause …
Daniel Kaminski: Heimfaktor, ja gut, das hat uns letzte Saison nicht viel geholfen, dass wir zuhause angetreten sind. Aber egal, wir wollen an das Spiel in Schleerieth anknüpfen. Wir haben das Potential, auch Essleben zu schlagen. Mit der neuen Formation kommen wir gut zurecht, sind eingespielt. Und dann ist am Sonntag ein Dreier drin.
Redaktion: Sind wir also doch Meisterfavorit?
Daniel Kaminski: Nee, lass uns zuerst eine Serie starten.