Katastrophale erste Halbzeit reicht für Niederlage aus

ATSV Erlangen – TSV Abtswind 3:1 (2:0)

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Nach zwei Siegen gegen die SpVgg Bayern Hof und den FSV Erlangen Bruck konnte der TSV Abtswind beim Auswärtsspiel gegen den ATSV Erlangen die neun Punkte aus der englischen Woche nicht perfekt machen und verlor mit 1:3. Heiße Temperaturen und müde Beine sorgten dafür, dass sich eine komplett verschlafene Halbzeit im zweiten Durchgang nicht mehr umbiegen ließ.

Der Gastgeber aus Erlangen, der kein Mittwochspiel in den Knochen hatte, zeigte von Beginn an eine ansprechende Leistung, war aggressiv unterwegs und verbuchte einen Traumstart, wie ihn sich jedes Team nur wünschen kann: In der 6. Spielminute verlängerte Stürmer Klaus Faßold einen eigentlich ungefährlichen langen Ball aus dem Halbfeld per Kopf perfekt in das lange Eck und erzielte die 1:0-Führung. Zum dritten Mal innerhalb von sieben Tagen musste die Elf von Trainer Mario Schindler nun einem frühen Rückstand hinterherlaufen, zweimal war es seinen Schützlingen gelungen, doch auf dem großen Erlanger Platz und bei den hohen Temperaturen, sollte dies zur Mammut-Aufgabe werden. Vor allem im ersten Abschnitt merkte man die englische Woche in den Abtswinder Beinen. Immer einen Schritt zu spät, fast jeder Zweikampf ging verloren, sodass der Druck der Gastgeber immer größer wurde. Hinzu kam ein schlampiges Aufbauspiel mit viel Risiko.

Selten waren die Gäste so eng am Gegner. Hier ist es Nicolas Wirsching (re.) im Zweikampf mit dem Erlanger Verteidiger.

So war es kaum verwunderlich, dass sich die Aktionen im Abtswinder Strafraum häuften und sich die Heimelf einige Torchancen erspielte. Nach einer gespielten halben Stunde war es Ahmet Kulabas, der am Ende eines perfekt ausgespielten Konter aus kurzer Distanz nur noch zum 2:0 einschieben musste (31.). Defensiv mit Problemen, schafften es die Gäste selbst zu wenig gefährliche Offensiv-Aktionen zu kreieren und mussten mit einem verdienten 0:2 in die Halbzeitpause gehen. Mit neuem Mut und einer zweiten Sturmspitze sollte es in den zweiten Durchgang gehen, doch direkt nach Wiederanpfiff der nächste Dämpfer: Der in der ersten Halbzeit eingewechselte Ismail Yüce versenkte einen Distanzschuss aus 18 Metern im rechten unteren Toreck (47.). Trotz des dritten Gegentreffers gab sich die Schindler-Truppe nicht komplett auf und versuchte sich zu wehren. Die Heimelf ruhte sich auf der komfortablen Führung aus und so wurde das Spiel ausgeglichener und der TSV Abtswind kam zu eigenen Chancen.

Nach einem Eckball von Adrian Dußler stieg Marcel Ruft in der Mitte am höchsten und köpfte das Leder zum 1:3-Anschlusstreffer unter die Latte. War das der Weckruf, den die Gäste gebraucht hatten? Sie übernahmen zumindest das Spielgeschehen und setzten alles daran etwas Zählbares mitzunehmen. Die eingewechselten Camilo Fischer, Max Hillenbrand und Jürgen Endres brachten neue Kreativität in das Abtswinder Offensivspiel. Letzterer war es, der einen Freistoß in aussichtsreicher Position erkämpfte. Adrian Dußler zielte jedoch um Millimeter zu genau, sodass das Spielgerät vom Innenpfosten ins Spiel zurücksprang (74.). Eine weitere aussichtsreiche Chance hatte Max Wolf, dessen Schuss aus dem Getümmel im Erlanger Sechzehner jedoch auf der Torlinie geklärt wurde. Nichtsdestotrotz boten sich dem Gastgeber aufgrund der riskanten Abtswinder Spielweise immer wieder gute Torchancen bei ihren gefährlichen Kontern, weswegen das Endergebnis keinesfalls glücklich war. Einen weiteren bitteren Schlag mussten die Abtswinder noch hinnehmen, als Adrian Graf für eine Notbremse die rote Karte sah (82.) und jetzt vorerst gesperrt ist.

Das Spiel in der Statistik

Heim: Sven Gordzielik – Kevin Guerra, Sebastian Marx, Fabian Diesner, Michael Kammermeyer – Klaus Faßold (74. Stefan Steininger), Philipp Mandelkow, Michael Krämer – Lucas Markert, Ahmet Kulabas (61. Ferdinand List), Hakim Graine (20. Ismail Yüce).
Gast: Felix Wilms – Max Wolf, Marcel Ruft, Adrian Graf, Michael Hermann – Shawn Hilgert, Jonas Wirth, Adrian Dußler, Nicolas Wirsching (46. Christian Camilo Fischer), Philipp Hummel (55. Max Hillenbrand) – Roman Hartleb (65. Jürgen Endres).
Schiedsrichter: Michael Krug; Assistenten: Assad Nouhoum, Felix Zimmerrmann.
Zuschauer: 160
Gelbe Karten: Sebastian Marx, Lucas Markert (ATSV Erlangen); Marcel Ruft, Michael Hermann, Adrian Dußler (TSV Abtswind).
Rote Karte: Adrian Graf (TSV Abtswind, 82. Minute, Notbremse).
Tore: 1:0 Klaus Faßold (6.); 2:0 Ahmet Kulabas (31.); 3:0 Ismail Yüce (47.); 3:1 Marcel Ruft (60.)

Die Stimmen zum Spiel:

Mario Schindler (Trainer TSV Abtswind): „Die erste Halbzeit haben wir heute komplett verschlafen, man kann sicher nicht von einem glücklichen Sieg der Erlanger reden. Auch wenn wir unter der Woche ein Spiel mehr hatten als der Gegner, dürfen wir uns nicht so präsentieren, wie wir es heute gemacht haben.“

Skeraj, Shqipran (Trainer ATSV Erlangen): „Es war für uns extrem wichtig, dass wir uns endlich mal belohnt haben. Wir haben davor schon gute Spiele gezeigt, aber viel zu wenig Punkte geholt. Natürlich hat man gesehen, dass der TSV Abtswind heute keinen Sahnetag erwischt hat, aber das muss man auch trotzdem erstmal so gut ausnutzen.“

Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker. https://bit.ly/2MykiRF

Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen. https://bit.ly/2PkqnzL

Viel zu tun in der Abtswinder Abwehr. Der Torschütze Marcel Ruft klärt in höchster Not vor Angreifer Ismail Yüce.