Gerechte Punkteteilung gegen Rügshofen in Unterzahl
SV Rügshofen – TSV Abtswind III / FC Feuerbach 1:1 (0:0)
Rügshofen ist halt ein heißes Pflaster. Gerade in der matschig, nasskalten Jahreszeit, wenn der samstägliche Kick angenehme Freude-Freunde-Gefühle auslöst, wenn sich zwei Teams gegenüber stehen, die tabellarisch gerade einmal ein einsames Pünktchen trennt. Da ist Hochspannung garantiert. In der echten Overtime dagegen, wo manche Akteure dem Laufpensum Tribut zollen, „blau“ werden, wie es im Biathlon-Jargon heißt, scheuen beide Seiten das Risiko.
Lange Zeit hält die dritte Mannschaft nicht nur gut mit. Spielertrainer Michael Ludwig sieht eine ausgeglichene Partie mit Feldvorteilen für seine Elf. Nach einer Handvoll mehr oder minder aussichtsreicher Torraumszenen auf beiden Seiten geht es torlos in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel präsentiert die dritte Mannschaft ihr gepflegtes Kurzpassspiel. Vor allem im Mittelfeld agieren Karsten Krauss, Sebastian Krauß und Michael Ludwig gewohnt ballsicher und überlegt. Die Pille zirkuliert sauber von einer Station zur nächsten, ohne eine echte Lücke im Rügshofener Abwehrverbund zu finden. Toptorjäger Ouannes Chahdoura und sein stürmischer Kollege Manuel Pauly hängen etwas in der Luft. Torchancen entstehen doch, wenn die Außenverteidiger Christian Funk oder sein Gegenüber Marc Köhler mit aufrücken. Die Ampelkarte für Karsten Krauss (71., wiederholtes Foulspiel) wirbelt den sorgsam praktizierten Matchplan etwas durcheinander. Die dritte Mannschaft muss sich neu orientieren, die freien Räume abdecken, die vorher von Karsten Krauss laufintensiv beackert wurden.
Inmitten dieser wilden Phase werden Fakten geschaffen. Rügshofens Regisseur Kevin Weinbeer nagelt die Pille in einer undurchsichtigen Szene kompromisslos in die Maschen. Trotz seiner hohen Erfahrung ist Gästekeeper Thomas Klein hier völlig machtlos. Ein direkter Wirkungstreffer auf die Weichteile, möchte man meinen. Es sind genau diese Situationen, in denen sich zeigt, welche Truppe Moral beweist, das Wort „Mannschaft“ verdient hat. Die Gäste antworten mit wütend vorgetragenen Angriffen. Konditionell über die Schmerzgrenze, intensiv über die Flügel vorgetragen. Und plötzlich steht Spielertrainer Michael Ludwig goldrichtig. Ball kurz angetippt, Maß genommen und wuchtig platziert mitten hinein ins Glück. Der Ausgleich fällt kaum acht Zeigerumdrehungen nach dem Gegentreffer in der 82. Spielminute. Und in Rügshofen ist noch lange nicht Feierabend. Allerdings richtig spannend wird es nicht mehr. Offensichtlich sind beide Seiten mit einer Punkteteilung einverstanden und gehen kein allzu hohes Risiko mehr ein. In Unterzahl verteidigt die Ludwig-Truppe das 1:1-Unentschieden und nimmt so einen verdienten Punkt mit ins Mannschaftsheim.
Matthias Ley
Das Spiel in der Statistik:
SV Rügshofen: Daniel Weber – Christian Kneißl, Kevin Wagner, Hannes Zink, Toni Habelsberger – Dominik Fleischer, Jannik Berthold, Patrick Lukas – Stefan Krämer – Kevin Weinbeer, Fabian Tomas. Einwechselspieler: Christoph Roessner, Tilmann Roede, Bastian Herbig.
TSV Abtswind III / FC Feuerbach: Thomas Klein – Christian Funk, Tobias Holzberger, Arthur Eberhardt, Marc Köhler – Michael Ludwig, Karsten Krauss, Justin Laudenbach, Sebastian Krauß – Manuel Pauly – Ouannes Chahdoura. Einwechselspieler: Johannes Baumann, Lukas Dingeldein, Dennis Zehnder
Schiedsrichter: Michael Treutlein.
Zuschauer: 40.
Gelbe Karten: Kevin Wagner, Stefan Krämer, Fabian Thomas (Rügshofen) – Karsten Krauss, Manuel Pauly (Abtswind III / Feuerbach).
Gelb-rote Karte: Karsten Krauss (71., wiederholtes Foulspiel, Abtswind III/Feuerbach).
Tore: 1:0 Kevin Weinbeer (74.), 1:1 Michael Ludwig (82.).
Als Spielertrainer geht er stets vorne weg.
Antreiber, Mittelfeldstratege und Torschütze zum Ausgleich in der Nachspielzeit: Michael Ludwig