Verdienter Auswärtssieg in Würzburg

Würzburger Kickers U23 – TSV Abtswind 1:3 (0:1)

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Fünf Spiele, ein Punkt. Das Selbstvertrauen nicht gerade am Höhepunkt. Wie reagiert eine Mannschaft in einer solchen Situation, wenn sie nach einer guten ersten Halbzeit mit 1:0-Führung, kurz nach der Pause durch einen äußerst strittigen Elfmeter den Ausgleich kassiert? Bricht sie ein? Oder zeigt sie eine „Jetzt erst recht“-Einstellung? Aber alles der Reihe nach:

Nach fünf Spielen ohne Sieg merkte man der Elf von Trainer Mario Schindler von der ersten Minute an, dass sie den Bock umstoßen wollten und gegen die junge Truppe der Würzburger Kickers den Auswärtsdreier einfahren wollten. Von Beginn an versuchte die Profireserve aus Würzburg, gespickt mit zwei Spielern aus dem Kader der Mannschaft, Leo Langhans und Onur Ünlücifci, das Spiel an sich zu reißen und mit viel Ballbesitz das Geschehen zu kontrollieren. Doch die Gäste aus Abtswind waren von Beginn an hellwach, aggressiv in den Zweikämpfen und nutzten die erste Unaufmerksamkeit der Heimelf gnadenlos aus. Ein schnell vorgetragener Gegenstoß gegen die unglücklich aussehende Kickers-Abwehr landete am Strafraum bei Max Hillenbrand, der den Ball gekonnt über den verdutzten Torhüter hinweg unter die Latte knallte (5.). Das erste Mal seit gefühlten hundert Spielen ging der TSV Abtswind selbst in Führung und musste nicht, wie in den vielen Spielen zuvor, einem Rückstand hinterher laufen.

Mit der Führung im Rücken stellte sich der Gast kompakt auf und überließ der Kickers U23 den Spielaufbau. Doch in der eigenen Hälfte war die Verteidigung um die sehr präsenten Innenverteidiger Adrian Graf und Marcel Ruft zweikampfstark und ließ kaum eine Torchance zu. Es war keine von Highlights geprägte erste Hälfte, in der die Heimelf keinen Schlüssel für die gegnerische Defensive fand und der TSV Abtswind gelegentliche Nadelstiche setzte, ohne die ganz großen Hochkaräter zu verzeichnen. Verletzungsbedingt musste Coach Mario Schindler schon nach 30 Spielminuten reagieren und für Adrian Dußler Jürgen Endres bringen, der sich im Mittelfeld neben Jonas Wirth und Nicolas Wirsching sofort perfekt einfügte. Mit einer erkämpften aber verdienten Führung für die Gäste ging es in die Pause.

Direkt nach dem Seitenwechsel dann eine strittige Szene als Max Hillenbrand im Zweikampf mit seinem Gegenspieler diesen leicht mit der Schulter anrempelte und ihn zu Fall brachte: Schiedsrichter Benjamin Mignon entschied auf Foul und Strafstoß für die Würzburger Kickers, während es Gästetrainer Mario Schindler und die mitgereisten Abtswinder Fans kaum glauben konnten. Onur Ünlücifci verwandelte den Strafstoß und glich zum 1:1 aus (47.). Das war selbstverständlich ein heftiger Rückschlag für ein Team, bei dem es schon in den letzten Wochen nicht rund lief, nach einer bislang guten Partie durch ein so umstrittenes Tor den Ausgleich zu kassieren. Doch der TSV Abtswind ließ sich davon nicht beeindrucken und antwortete wütend. Nicolas Wirsching schickte Max Hillenbrand durch die Gasse, dieser ließ seinen zwei Verfolgern im Laufduell keine Chance und versenkte den Ball sicher unten links im Eck (55.). Und es sollte sogar noch besser werden: Nach einem traumhaften Außenristpass von Kapitän Michael Herrmann war es Pascal Jeni, der frei vor dem Torhüter ebenfalls die Nerven behielt und auf 3:1 erhöhte.

Von der Heimelf kam im zweiten Durchgang nicht mehr viel. Das Dreiermittelfeld um den starken Jürgen Endres war extrem giftig im Spiel gegen den Ball und ließ das Kombinationsspiel der gut ausgebildeten Heimelf nur äußerst selten zu. Auf der Gegenseite waren es die Abtswinder, die durch Pascal Jeni, knapp vorbei und Roman Hartleb, dessen Schuss nach seinem Sprint über dreißig Meter gerade noch vom Keeper der Kickers um den Pfosten gelenkt werden konnte, weitere Chancen liegen ließen. Der in der Schlussphase eingewechselte Philipp Hummel hatte ebenfalls noch die Chance auf 4:1 zu erhöhen, doch der Ball zischte haarscharf am Gehäuse vorbei (90.). In der Nachspielzeit hatten die Kickers dann noch die große Gelegenheit auf den Anschlusstreffer, nachdem ein Einwurf abgefangen wurde und Hamed Saleh plötzlich im Eins-gegen-Eins vor Florian Warschecha auftauchte. Warschecha blieb Sieger und dies die einzige große Torchance der Heimelf, sodass die Schindler-Elf nach dem Abpfiff den verdienten und herbeigesehnten Dreier bejubeln durfte.

Das Spiel in der Statistik

Heim: Maximilian Humpenöder – Leonard Langhans, Lukas Mazagg, Pascal Tröger, Ferdinand Seifert – Onur Ünlücifci, Dominik Meisel (62. Mike Ebui), Josef Burghard (73. Jannik Feidel), Lukas Imgrund, Hamed Saleh – Janis Häuser (62. Severo Sturm).
Gast: Florian Warschecha – Michael Herrmann, Adrian Graf, Marcel Ruft, Max Wolf (70. Matthias Brunsch) – Max Hillenbrand (87. Philipp Hummmel), Nicolas Wirsching, Jonas Wirth, Adrian Dußler (32. Jürgen Endres), Roman Hartleb – Pascal Jeni.
Schiedsrichter: Benjamin Mignon; Assistenten: Jonas Kohn, Matthias Zahn.
Zuschauer: 200.
Gelbe Karten: Lukas Mazagg, Josef Burghard, Maximilian Humpenöder (Würzburger Kickers U23); Max Hillenbrand, Max Wolf, Roman Hartleb (TSV Abtswind).
Tore: 0:1 Max Hillenbrand (5.); 1:1 Onur Ünlücifci (47.); 1:2 Max Hillenbrand (55.); 1:3 Pascal Jeni (60.).

Das Stenogramm zum Spiel im Liveticker. https://bit.ly/2O4vBS5

Wahl zur Elf der Woche beim Fußballportal Fupa: Für Abtswind abstimmen. https://bit.ly/2QUZROe