Sehr gute Atmosphäre trotz durchwachsenem Start

Mit selbstbewusstem Auftritt gegen Cham aus den Relegationsrängen

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Es ist noch immer Sand im Abtswinder Getriebe. Die Grün-Weißen haben aus den ersten zwölf Partien nur 15 Punkte geholt. Nach dem starken vierten Platz im Vorjahr hatten viele auf eine Fortsetzung gehofft. Die Realität sieht aktuell aber anders aus. Die TSV-Kicker stehen auf einem Relegationsplatz. Mittelfeldmotor Fabio Groß weiß um die Erwartungen und nimmt den durchwachsenen Start ernst, aus der Ruhe lässt er sich aber nicht bringen.

Groß war die Erleichterung am vergangenen Samstag. Mit 1:0 siegte die Mannschaft von Claudiu Bozesan in Donaustauf, dem aktuell Tabellen-18. Vergangene Saison kämpften beide Teams lange Zeit um den Aufstieg in die Regionalliga. „Der Tabellenplatz ist nicht aussagekräftig. In der Liga kann jeder jeden schlagen. Wir waren auch diesmal voll fokussiert“, urteilt Fabio Groß, dem die Wichtigkeit der Partie bewusst war. Bei einer weiteren Niederlage – es wäre bereits die sechste gewesen – hätten die Grün-Weißen den Anschluss an das Tabellenmittelfeld vorerst verloren. So bleiben sie weiter in Schlagdistanz.

„Wir waren sehr eklig, resolut in den Zweikämpfen und haben uns auf unsere Stärken verlassen und offensiv haben es unsere schnellen Jungs geregelt“, resümiert der zurückhaltende Mittelfeldantreiber. An Abtswinds Defensive war diesmal kein Vorbeikommen. Nur zwei Halbchancen erspielten sich die Gastgeber. Zwar stotterte der grün-weiße Angriffsmotor auch in Donaustauf, diesmal zeigten sich die TSV-Angreifer aber effektiv vor des Gegners Gehäuse. Niclas Staudt scheiterte noch an der Unterkante der Latte, aber Antonius Cosar versenkte das Leder zum vielumjubelten Siegtreffer.

Verteilung der Verantwortung auf mehrere Schultern

Durch den stehen die Abtswinder zwar weiterhin auf einem der unteren Relegationsränge, haben aber die vorderen Teams weiterhin im Blick. Dennoch sind 15 Zähler aus den ersten zwölf Partien ein durchwachsener Saisonstart. Auch in der vergangenen Spielzeit waren die Grün-Weißen nur schwer in die Gänge gekommen. „Natürlich hätten wir einen solchen Start gerne vermieden und wir nehmen die Situation sehr ernst. Allerdings hatten wir letzte Saison zum gleichen Zeitpunkt auch nur zwei Punkte mehr und brauchten Zeit, uns zu finden“, schätzt der 22-Jährige die Situation realistisch ein.

Vor allem die Abgänge wichtiger Größen der vergangenen Jahre wie Michael Herrmann, Fabio Bozesan oder Kevin Steinmann haben die Statik in der Mannschaft verändert. Die Rollen wurden neu verteilt. Andere Spieler müssen nun Verantwortung übernehmen. Ein Prozess, der seine Zeit braucht. „Wir fangen die Verluste immer besser auf – im Mannschaftsverbund“, sieht Fabio Groß die Mannschaft auf einem guten Weg. Auch sei die Stimmung in den vergangenen Wochen trotz der Misserfolge nicht schlecht gewesen. „In der Mannschaft passt es menschlich sehr gut. Wir harmonieren sehr gut miteinander. Unsere Stärke ist definitiv das Team“, findet der Mittelfeldantreiber und ist sich sicher, dass sich die Grün-Weißen in den kommenden Wochen aus dem Keller ziehen.

Schon in der Vorsaison durchwachsener Start

Dafür müssen die Grün-Weißen vor allem ihre bisherige Heimschwäche ablegen. Aktuell stehen aus fünf Partien nur vier Zähler in der heimischen Kräuter Mix Arena. Schon in der Vorsaison dauerte es bis zum achten Spieltag, ehe der erste Sieg gelang. Diese Hürde haben sie zwar mit dem Erfolg gegen Fortuna Regensburg schon übersprungen, zufriedenstellend ist die Ausbeute allerdings nicht. Gegen Hankofen-Hailing und Neumarkt verlor die Bozesan-Elf, weil sie die erste Halbzeit verschlief, gegen Neudrossenfeld traf der Aufsteiger in der Nachspielzeit. Auch für Fabio Groß ist es ein Rätsel, warum sich die Abtswinder zu Hause derart schwer tun.

Taten sprechen lassen

Gedanken macht er sich darüber aber kaum. Er möchte am Samstag gegen die überraschend stark gestarteten Chamer Taten sprechen lassen – am besten in Form eines Sieges. „Es wird sicher ein enges Spiel. Aber sie liegen uns. Schon im Vorjahr haben wir gegen sie unseren ersten Heimsieg gefeiert“, geht Fabio Groß selbstbewusst in die Partie gegen den Zweiten. Mit einem Erfolg, so hofft er, soll der Sprung ins Mittelfeld gelingen, damit auch der Blick auf die Tabelle nach dem Wochenende wieder freundlicher ist.

Alexander Rausch