Yannick Zunder wurde in Fürth und Nürnberg ausgebildet
Comeback nach Kreuzbandriss
Als Bayernligist ist der TSV Abtswind zu einem Anlaufpunkt für junge Talente geworden, die nach der A-Jugend bei einem ambitionierten Klub im Herrenbereich Fuß fassen wollen. Yannick Zunder ist so ein Beispiel. Der 19 Jahre alte Neuzugang stammt aus dem Nachwuchs der SpVgg Greuther Fürth und spielte davor bei den Junioren des 1. FC Nürnberg. In der Bundesliga maß er sich mit den Besten seines Alters.
Thorsten Götzelmann (im Bild links) ist nicht nur Abtswinds Meistertrainer, sondern seit einem Jahr auch Übungsleiter in Greuther Fürths Nachwuchsleistungszentrum, wo er für die U12-Junioren zuständig ist. Diese Doppelfunktion war Yannick Zunder (im Bild rechts) nicht verborgen geblieben. Kurzerhand bat der U19-Mittelfeldspieler des Kleeblatts um ein Probetraining in Abtswind. Was der junge Kerl am Ball zeigte, gefiel Götzelmann. So wurde aus dem Bewerber ein Mitspieler für die Bayernliga. „Yannick ist technisch und taktisch hervorragend ausgebildet“, sagt Götzelmann, der in Abtswind nach seiner erfolgreichen Mission als Interimscoach nun wieder in die zweite Reihe gerückt ist und wie zuvor als Koordinator für den Spielbetrieb fungiert.
Zunder ist ein Mann für die offensive Außenbahn. Seine Schnelligkeit macht sich dabei bezahlt. „In der einen Trainingseinheit hat er gute Akzente gesetzt“, sagt Thorsten Götzelmann. „Wie er zum Tor gezogen ist und den Abschluss gesucht hat, war überzeugend.“ Dabei war es Yannick Zunders erstes Mannschaftstraining nach fast einem Jahr Pause. Vergangenen Juli erlitt er die schlimmste Verletzung, die sich ein Fußballer vorstellen kann: Während des Trainings in Fürth foulte ihn ein Mitspieler. Bei der Aktion riss das Kreuzband im linken Knie. Seitdem hatte der 19-Jährige in der Rehabilitation an seiner Rückkehr gearbeitet. „Die Verletzung ist ausgeheilt. Ich bin wieder fit und ohne Beschwerden. Das Knie ist voll belastbar“, stellt Abtswinds Neuzugang fest.
Der Ausfall hatte für den Schüler aus dem mittelfränkischen Sugenheim zumindest einen Vorteil: Er konnte sich auf sein Abitur konzentrieren, zumal für ihn wegen der langen Verletzungspause absehbar schien, dass sein Vertrag in Fürth nicht verlängert würde. Enttäuscht ist Yannick Zunder deshalb nicht: „So ist das Geschäft. Im Herbst will ich dann ein Studium beginnen.“ Und in Abtswind seine ersten Schritte bei den Herren machen. „Die Bayernliga ist ein gutes Niveau, auf dem man sich beweisen und weiterentwickeln kann“, verdeutlicht Yannick Zunder, nachdem er zwei Jahre in Fürth und vier Spielzeiten in Nürnberg in der Junioren-Bundesliga unterwegs gewesen war. Nach fast zwölf Monaten Pause gilt es für ihn, nicht nur Spielpraxis wiederzuerlangen, sondern sich künftig gegen erfahrenere Spieler durchzusetzen. „Das wird eine körperliche Umstellung“, sagt Yannick Zunder, „doch davor scheue ich mich nicht.“