Vor dem nächsten Spiel im Toto-Pokal verbreitet der 24-Jährige Zuversicht
TSV Abtswind – TSV Unterpleichfeld (Mittwoch, 5. Juli, 18:30 Uhr)
Es bleibt kaum Zeit, um innezuhalten: Gerade mal vier Tage liegen für den TSV Abtswind zwischen der ersten und zweiten Qualifikationsrunde im Toto-Pokal auf Landesebene. Nach dem Erfolg über den Würzburger FV (4:2) benötigen die Mannen von Trainer Petr Skarabela noch einen Sieg gegen den Landesliga-Mitstreiter TSV Unterpleichfeld, um in die erste bayerische Hauptrunde einzuziehen.
Dieser Tage trifft sich die Abtswinder Mannschaft häufiger zum Spielen als zum Trainieren, so dicht ist das Programm aus Pokaleinsätzen und Testvergleichen für die neue Runde. Vergangenen Samstag die Begegnung mit dem Würzburger FV, tags darauf ein Blitzturnier in Wilhermsdorf, an diesem Mittwoch kommt dann schon Unterpleichfeld nach Abtswind. Zwischen all die Termine passt nur eine lockere Übungseinheit am Dienstag. Die Belastung der Spieler will dosiert sein, zumal Carl Murphy und Adrian Dußler vor dem Wochenende mit der Würzburger Studentenauswahl bei der deutschen Hochschulmeisterschaft unterwegs waren und den zweiten Platz belegten.
Für Nicolas Wirsching kommen Spiele in dieser Intensität noch zu früh. Der 24-Jährige fehlte nach der Winterpause wegen eines Innenbandrisses im Knie nahezu vollständig. Inzwischen ist die langwierige Verletzung zwar abgeklungen, doch sein volles Leistungsvermögen hat der Mittelfelfspieler noch nicht zurückerlangt. „Der Trainer sieht mich momentan bei siebzig Prozent“, sagt Wirsching, der auf die Uni-Meisterschaft verzichtete, um sich für den Verein zu schonen. Der Wiedereinstieg vollzieht sich behutsam: Einige Testspiele ließ Wirsching aus, bei den anderen fungierte er als Teilzeitkraft. Gegen den SV Memmelsdorf spielte er von Beginn an 75 Minuten, gegen Don Bosco Bamberg und den WFV kam er nach seiner Einwechslung jeweils auf eine halbe Stunde Einsatzzeit.
„Für ein ganzes Spiel reicht die Kraft noch nicht“, sagt Wirsching. „Ich habe fast drei Monate pausiert.“ Die Kondition und die Muskulatur am Bein müssen erst wieder aufgebaut werden. Um den Prozess zu beschleunigen, unternimmt Wirsching eigens Übungen. Sein Ziel ist es, bis zum Punktspielauftakt am 15. Juli wieder fit zu sein und an die Leistungen vor der Verletzung anzuknüpfen. Seine Bedeutung für die Mannschaft sei enorm, hatte Trainer Petr Skarabela immer wieder betont und das Abschneiden als Tabellendritter auch an Wirschings Verletzung festgemacht, die aus Sicht des Übungsleiters nicht zu kompensieren war. Der Leistungsträger, der in Abtswind in seine vierte Saison geht, fühlt sich von Mal zu Mal besser.
Die Schmerzen im Knie sind verschwunden. Gelegentlich spüre er beim Warmmachen ein Ziehen, bis er auf Betriebstemperatur gekommen ist. Auf Wirschings bevorzugter Position im defensiven Mittelfeld bestand zuletzt ein Engpass: Er selbst noch nicht fit, Jonas Wirth verletzt und Jürgen Endres verhindert – also rückte Linksverteidiger Carl Murphy ins Zentrum. Als Einwechselspieler kommt Nicolas Wirsching gegen Unterpleichfeld in jedem Fall wieder infrage – wie gegen Würzburg, als Abtswind kurz darauf die Partie für sich entschied. „Wir hätten lieber am Freitagabend gespielt“, sagt Wirsching über die Ansetzung durch den Fußballverband, nachdem der kommende Gegner einer Verlegung nicht zustimmen wollte. „Jetzt müssen wir eben schon am Mittwoch ran und gewinnen.“
Michael Kämmerer
Abtswinds Nicolas Wirsching (rechts) macht nach seiner Verletzung immer neue Fortschritte.
Abtswinds Fahrplan bis zum Start der Landesliga im Überblick.