Zwei Tore des Mittelfeldspielers ebnen den Weg zum Sieg
FC Eintracht Bamberg – TSV Abtswind 1:4 (1:1)
Das Ergebnis hört sich deutlicher an, als der Spielverlauf war. Dem TSV Abtswind reichte in einer ausgeglichenen Begegnung eine mittelmäßige Leistung, um beim FC Eintracht Bamberg den nächsten Testspielsieg einzufahren. Der Bezirksligist stellte den Landesligisten vor einige Probleme. Erst als den Oberfranken in der Schlussphase die Kräfte ausgingen, konnten die Unterfranken das Resultat auf 4:1 schrauben, nachdem es lange Unentschieden gestanden hatte.
Innerhalb einer Woche führte den TSV Abtswind die Reise zweimal ins sechzig Kilometer entfernte Bamberg. Sonntag vor einer Woche ging es zur DJK Don Bosco aus der Bayernliga, wo die Elf von Petr Skarabela beim 2:2 einen starken Eindruck hinterließ. Gegen den unterklassigen FC Eintracht konnte Abtswind nicht an das Niveau anknüpfen. Selbst die überdurchschnittliche zweite Halbzeit bei der 2:6-Niederlage gegen den TSV Großbardorf zwei Tage zuvor blieb unerreicht. „Was wir gezeigt haben, war nicht schlecht, aber auch nicht gut“, urteilte der Trainer, der nur mit einer kleinen Besetzung angetreten war: Stammkräfte wie Peter Mrugalla und Philipp Hummel wurden geschont. Dafür waren Adrian Graf nach zwei Wochen Urlaub sowie Patrick Gnebner, eigentlich Spielertrainer der zweiten Mannschaft, die Einzigen auf der Bank.
Skarabela begann das Spiel in Bamberg, wie er den Großbardorf-Test beendet hatte: mit einer Dreierkette in der Abwehr. Das System hatte unter der Woche ohne Training erstaunlich gut funktioniert. Da die Ausrichtung im ersten Spielabschnitt nicht den erhofften Effekt mit sich brachte, kehrte Abtswind nach dem Seitenwechsel zum bewährten 4-4-2 zurück – zum ersten Mal mit Mathias Brunsch als linkem Verteidiger statt in der Innenverteidigung. „Er hat das ordentlich gemacht“, sagte Petr Skarabela. Die Partie fing für die Gäste gut an, die mit dem ersten Angriff in Führung zogen: Nicolas Wirsching (im Bild) köpfte nach zehn Minuten und einer Ecke das 1:0. „Ich dachte ja, das gibt uns einen Schub für den weiteren Verlauf“, so Skarabela. Tat es aber nicht. Bamberg störte vielfach den Spielaufbau. Nur eine Minute nach der Abtswinder Führung fingen die Hausherren frühzeitig einen Angriff ab.
Den folgenden Schuss musste Gästeschlussmann Julian Schneider prallen lassen. Gabriel Jessen setzte nach und erzielte den Ausgleich. Der Tabellenerste der Bezirksliga Oberfranken brachte sich in der Folgezeit mit schnellen, direkten Kombinationen in Position. Dass es bis zum Pausenpfiff beim 1:1 blieb, war Julian Schneider zu verdanken, der zwei Bamberger Chancen stark parierte. In dieser Marschrichtung ging es weiter: Abtswind ließ immer noch Chancen zu. Schneider rettete einmal gegen einen frei vor ihm stehenden Bamberger. „Wenn sie zwei, drei Tore machen, hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, sagte Petr Skarabela, der seinem Team zwar ausreichend Kondition bestätigte, aber einen Mangel an Spritzigkeit feststellte, um dem Gegner nachzustellen. „Das abzustellen, wird in den nächsten zwei Wochen ein Schwerpunkt im Training sein“, erklärte der Fünfzigjährige.
Dass seine Schützlinge nach einer Stunde Spielzeit den zweiten Treffer nachlegten, konnte als Überraschung durchgehen. Ein genialer Moment von Nicolas Wirsching genügte, der den Ball vom Strafraumeck ins Netz lupfte. Zur zweiten Halbzeit war er aus dem Mittelfeld in den Sturm gegangen und hatte die Position mit Adrian Dußler getauscht. Bamberg steckte nicht auf und blieb mit seinem Pressing gefährlich. Abtswind aber setzte sich mit seiner Klasse und dem längeren Atem durch. Einen Steilpass erlief Julian Beßler, der für Pascal Kamolz, den Torschützten zum 3:1, querlegte (74. Minute). In der Schlussphase tauchte Kamolz erneut vor Bambergs Keeper Fabian Dellermann auf, der den Angreifer von den Beinen holte. Adrian Dußler traf per Foulelfmeter zum 4:1-Endstand (86.). „Wir hatten viel Arbeit mit dem Gegner“, sagte Petr Skarabela. „Mehr als uns lieb war.“
Michael Kämmerer
Das Spiel in der Statistik
FC Eintracht Bamberg: Fabian Dellermann – Felix Popp, Thomas Görtler (75. Laurens Fichter), Christian Ott, Christos Makrigiannis, Tobias Linz, Fabian Hofmann (60. Jan Thielmann), Marc Reischmann, Lukas Schmittschmitt, Gabriel Jessen, Pascal Nögel.
TSV Abtswind: Julian Schneider – Michael Herrmann, Sven Gibfried, Mathias Brunsch – Jonas Wirth (75. Patrick Gnebner), Lukas Wirth (46. Adrian Graf), Nicolas Wirsching, Frank Hartlehnert, Julian Beßler – Adrian Dußler, Pascal Kamolz.
Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels); Assistenten: Philipp Lauer (Großgarnstadt), Werner Kolenda (Scherneck).
Zuschauer: 10.
Tore: 0:1 Nicolas Wirsching (12.), 1:1 Gabriel Jessen (13.), 1:2 Nicolas Wirsching (62.), 1:3 Pascal Kamolz (74.), 1:4 Adrian Dußler (86., Foulelfmeter).
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