Der Trainer der Abtswinder Korbballerinnen erklärt, wie er die Mannschaft weiter verbessern will
Vorschau auf die Feldrunde 2017
Was Erfolg bewirken kann, erleben die Korbballerinnen des TSV Abtswind derzeit am eigenen Leib. Nach der unerwarteten Vizemeisterschaft im Winter herrscht in der Mannschaft, die einst mutlos am Tabellenende stand, Euphorie und Aufbruchstimmung. Die neu entfachte Lust am Korbball hat dazu geführt, dass Abtswind nach Jahren wieder an der Feldrunde teilnimmt. In der Kreisklasse bestreitet das Team an sechs Spieltagen von April bis Juli zwölf Partien.
Zum Saisonauftakt an diesem Donnerstag, 27. April, in Stadelschwarzach stehen ab 19:15 Uhr die Begegnungen gegen den FC Fahr und die SG Prichsenstadt/Altenschönbach an. Im Interview spricht Trainer Peter Schmitt (51), der die Mannschaft vor einem Jahr übernommen hat, über den Eifer seiner zwölf Spielerinnen bei Weinbergsläufen, die Bedeutung der Sommerrunde und die Unterschiede zwischen Korbball auf dem Feld und in der Halle.
Frage: Nach der Vizemeisterschaft in der Hallenrunde war die Mannschaft nur noch einen Sieg vom Aufstieg in die Bezirksliga entfernt. Trauern die Spielerinnen der verpassten Chance hinterher?
Peter Schmitt: Die Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den TSV Nordheim ist abgehakt und vergessen. Alle schauen nach vorne und freuen sich auf die Sommersaison. Bei uns herrscht durch die Erfolge in der Halle eine nie dagewesene Euphorie. Die Mädels haben gemerkt, wozu sie fähig sind. Erfolg macht eben Lust.
Frage: War das auch der Grund, warum es nach der Hallenrunde keine Trainingspause gab?
Peter Schmitt: Alle waren nach dem Saisonende Mitte März so motiviert, dass sie direkt mit der Vorbereitung auf den Sommer beginnen wollten. Unabhängig davon hätte uns jede Pause Körner gekostet. Mir war wichtig, dass die Mädels ihre Kondition nicht verlieren. Deshalb trainieren wir neuerdings zwei Mal pro Woche: Montags ist unser Konditionstag, mittwochs machen wir Strategietraining.
Frage: Wie sehen die Übungseinheiten aus?
Peter Schmitt: Wenn wir im spielerischen und taktischen Bereich trainieren, üben wir Spielzüge, Würfe und das Positionsspiel. Für die Ausdauer machen wir Steigerungsläufe. Da geht es auch schon mal eine Stunde in die Weinberge. Das hat es in sich. Für die meisten ist diese Art von Training eine neue Erfahrung. Alle ziehen mit, was sich auch an der guten Trainingsbeteiligung zeigt.
Frage: Ist nach der Vizemeisterschaft in der Halle ein vorderer Tabellenplatz in der Feldrunde das Ziel?
Peter Schmitt: Wir wollen unser Bestmögliches geben, doch ich nehme bewusst den Druck von der Mannschaft. Ich messe uns im Sommer nicht an Ergebnissen und an der Tabelle, sondern wie wir uns spielerisch, taktisch und konditionell weiterentwickeln. Ich werde die Spiele im Freien nutzen, um einiges auszuprobieren. Schwächere Spielerinnen sollen mehr Spielzeit bekommen. Mein Ziel ist es, das Leistungsniveau einer jeden einzelnen zu steigern. Wir wollen uns nicht von zwei Schlüsselspielerinnen abhängig machen, sondern breit aufgestellt sein, so dass alle in der Mannschaft ein Spiel entscheiden können. Das alles soll uns dann im nächsten Winter zugutekommen, um von Beginn an vorne zu stehen. Der Fokus liegt also eindeutig auf der Hallenrunde.
Frage: Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Spiel in der Halle und auf dem Feld?
Peter Schmitt: Durch die äußeren Bedingungen ist das Spiel im Freien grundlegend anders. Auf dem Rasen springt der Ball ungleichmäßig, so dass wir möglichst wenig prellen dürfen und das Spiel anders aufbauen müssen. Die Spielerinnen müssen sich draußen auf ein neues Wurfgefühl einstellen, weil es keine Wände gibt, die das Spielfeld begrenzen. Hitze und Kälte spielen eine Rolle. Die Sonne kann blenden, es kann regnen. Die Umstellung ist schon deutlich zu spüren. Abtswind nimmt erstmals wieder an der Feldrunde teil. Vielen Spielerinnen fehlt also die Erfahrung.
Das Gespräch führte Michael Kämmerer
Engagierte Ansprache: Trainer Peter Schmitt stimmt seine Mannschaft auf das Spiel ein.