Klare Ansage: „Unsere Gegner müssen zuerst mit uns zurecht kommen!“
Hier finden Sie ihren persönlichen Fahrplan zum Wochenende
Natürlich weckt ein 9-Punte-Spieltag, wie letztes Wochenende erlebt, die Sehnsucht nach mehr. Wir sind doch alle nur Fans. Jede der drei Abtswinder Herrenmannschaften holte sich die volle Punkteausbeute. Wie Eddy Merckx eben, der sportliche „Kannibale“. Stets hungrig nach Erfolg. Da kann man mal eine Serie starten.
Aber Vergangenes taugt höchstens für die Statistik, oder wie es Dieter Eilts einmal formulierte: „Das interessiert wie eine geplatzte Currywurst im ostfriesischen Wattenmeer.“ Der Blick geht nach vorn. Und da sehen wir einen Kohlenberg, darauf eine Arena, und das zusammengesetzte Hauptwort kann sich der Metzger an seinen restlichen Fingern abschlecken. Nach dem „Arbeitssieg gegen Lichtenfels, den ich nicht überbewerten möchte“, so Petr Skarabela, geht die „Tour der Aufsteiger“ weiter. Dieses Wochenende reist die erste Mannschaft zum FC Fuchsstadt. Malerisch gelegen im Tal der Fränkischen Saale, hat man von der Kohlenbergkapelle einen sagenhaften Blick auf Schloss Saaleck und die nördlichsten Weinberge im fränkischen Anbaugebiet bei Hammelburg. Das eigentliche Wahrzeichen Fuchsstadts ist die imposante Erdfunkstelle der Firma Intelsat mit teils 32 Metern Durchmesser.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stieg der FC Fuchsstadt im Mai in die Landesliga auf. Das Kunststück gelang in der Relegation ohne Niederlage gegen die Landesligisten SV Euerbach/Kützberg (0:0 und 4:0) und den TuS Feuchtwangen (3:1 und 3:0 durch). Ur-Fuchsstädter Martin Halbig beerbte im Juni Trainer Marius Kubo. Seit dieser Spielzeit betreut er die Mannschaft zusammen mit Co-Trainer Simon Häcker (beide ehemals 1.FC Schweinfurt) und arbeitet nur auf ein Saisonziel hin: „Vom Punkt weg punkten. Wir wollen ja nicht vom Start weg der Musik hinterherlaufen.“ „Die Nummer 1 im Landkreis Bad Kissingen“, so Klubboss Roland Volpert, rangiert aktuell mit 4 Punkten auf Platz 11.
Im Mittwochsspiel des Toto-Pokal verlor Fuchsstadt zuhause gegen Schwebenried/Schwemmelsbach denkbar knapp. Das Elfmeterschießen musste herhalten, nach Führung durch Fuchsstadts Neuzugang Dominik Halbig (40.) und dem Ausgleich durch Schwebenrieds Manuel Weißenberger (49.). Dabei hatte Johannes Fesers das 2:0 für die Hausherren auf dem Fuß, fand jedoch in Schwebenrieds Torhüter Leon Hartmann eine plötzlich auftauchende Wand auf dem Spielfeld. Nach der Niederlage in Karlburg (3:2), wobei ausgerechnet der ehemalige Fuchsstädter Szymon Dynia das isländische Sigthorsson-Trikot schwenkte, strotzt der FCF nicht grade vor Selbstvertrauen.
Rein auf Fitness und Kondition betrachtet steht Abtswind „bei 90 bis 95 Prozent“, wie man aus dem Trainerstab hört. Vom Spielerischen her blieb nur der letzte Auftritt blass. Arbeitssieg zuhause nennt das der Trainer und war etwas überrascht vom Auftreten der Gäste aus Lichtenfels. Nach 3 guten Auftritten zuvor mit allerdings nur 3 Punkten auf dem Konto reichte eine durchwachsene Leistung zum Heimerfolg. „Wir wollen endlich eine Serie starten, damit auch im Umfeld her Ruhe herrscht“, blickt Petr Skarabela etwas voraus. „Die Ansprüche in Abtswind sind hoch. Das muss auch so sein. Und die Mannschaft hat auch schon oft bewiesen, dass sie es kann. Vom Torverhältnis sind wir im Soll. Von der Punkteausbeute her fehlt ein Stück.“ Wobei ihn die beiden Niederlagen gegen Schweinfurt und Unterpleichfeld immer noch wurmen. „Wenn wir da die schlechtere Mannschaft gewesen wären, hätte ich gesagt, okay, akzeptiert. Aber das traf in beiden Fällen nicht zu.“
In Fuchsstadt (und danach zuhause gegen Röllbach) erwartet er viel Leidenschaft, Kampf, Emotionen und eine brodelnde Kulisse. Abtswinds Übungsleiter ist davon überzeugt, dass sich seine Schützlinge jedoch nicht vom großen Brimborium anstecken lassen, sondern ihr Potential abrufen. Taktische Überraschungen wird es kaum geben. Fuchsstadt spielt oft ein 4-4-2-System mit dem prominenten Neuzugang Simon Häcker im zentralen Mittelfeld. Wobei diese ganzen Planspielchen Petr Skarabela sowieso eher langweilen. „Ich orientiere mich nicht nach dem Gegner, egal wie er heißt. Unsere Kontrahenten müssen zuerst mit uns zurecht kommen. Wir kennen unser Potential. Meiner Meinung nach wäre es Quatsch, wenn ich mein Spielsystem nach Fuchsstadt ausrichten würde. Wir werden versuchen, den Gegner unter Druck zu setzen, vorne unsere Chancen verwerten und hinten auf Konter aufpassen.“ Das wäre denn auch der Matchplan, präsentiert von Abtswind Aktuell, der prämierten Stadionzeitung im Steigerwald.
Der Sonntag gehört der zweiten und dritten Mannschaft. Die Reserve tritt in Stammheim mit breiter Brust und viel Respekt vor dem Wettbewerber an. An einen Saisonstart mit 6 Punkte aus den ersten beiden Spielen, kann sich Velibor Teofilovic nicht erinnern: „Das haben wir noch nie geschafft. Umso wichtiger ist es, den Rückenwind mitzunehmen und eine Serie zu starten.“ Beim nächsten Schritt kann Abtswinds Trainer seiner Kreisligaelf nicht helfen. Er weilt 2 Wochen im Sommerurlaub. Als Vertretung stehen Co-Trainer Frank Hufnagel und Kapitän Christoph Kniewasser bereit.
In Stammheim beginnt eine neue Ära. Trainer Jürgen Bergner übergab im Sommer sein Amt an Andreas Karl, der das Dasein in zweiter Reihe als Trainer einer Kitzinger Landesligareserve zugunsten einer ersten Mannschaft wechselte. Zum Saisonstart gelang ein 1:1-Unentschieden in Egenhausen. Ein Remis mit Ausrufezeichen bei gehobenem Kreisliga-Niveau. Neben vielen Trainerkollegen der Kreisliga SW1 (u.a. Bergrheinfelds Wolfgang Hau, Hirschfelds Jürgen Reisinger, Esslebens Thorsten Selzam und Sömmersdorfs Daniel May) beobachtete auch Velibor Teofilovic die beiden Kontrahenten. Das gewohnten 4-4-2-System vergangener Tage behält auch der neue Stammheimer Coach bei. Vorne Markus Johnke und Patrick Müller, dahinter zentral die bekannten, Zweikampf starken Alexander Schug und Stefan Wieland. Frank Wirsching fehlte noch im Aufgebot.
Die Kreisliga wird immer ausgeglichner. „Da kann jeder jeden schlagen“, wie Velibor Teofilovic betont. „Es wird keine Selbstläufer geben. Wir müssen jedes Spiel konzentriert angehen. Wenn wir es schaffen, konstant unsere Leistung auf den Platz zu bringen, dann haben wir auch Erfolg.“
Die dritte Mannschaft empfängt zuhause den SV Altenschönbach/Siegendorf. Nach der knappen 3:4-Niederlage in Ebrach reisen die Gäste mit viel Dampf an. Laut Main-Post Bericht vom vergangenen Wochenende machte Altenschönbachs Informant vor allem den Unparteiischen für die Niederlage verantwortlich. Doch auch die Dritte geht mit Karacho in die Partie. Die personelle Lage hat sich verbessert. Gerade im defensivem Bereich steht Trainer Michael Ludwig mit Rückkehrer Andreas Beyer ein weiterer etatmäßiger Innenverteidiger zur Verfügung. Mit viel Leidenschaft, Kampf und Spielwitz besiegte man letzten Sonntag Mönchstockheim. Trotz doppelter Unterzahl brachte das Team den 2:0-Vorsprung gemeinsam über die Zeit. Das schafft Selbstvertrauen und erhöht die Spannung fürs Derby in Feuerbach.
Matthias Ley
Alle Spiele im Überblick:
Landesliga: FC Fuchsstadt – TSV Abtswind
Samstag, 13. August 2016, Anstoß 16:00 Uhr, Kohlenberg-Arena Fuchsstadt, Am Kohlenberg, 97727 Fuchsstadt
Abfahrt des Fanbusses am Wormser-Platz um 14:30 Uhr (Fahrpreis 7 Euro)
Schiedsrichter: Bastian Döhler
Assistenten: Felix Hoffmann und Tobias Fenkl
Kreisliga: SV Stammheim – TSV Abtswind II
Sonntag, 14. August 2016, Anstoß 15:00 Uhr, Sportgelände Stammheim, Winzerstraße 18, 97509 Stammheim
Schiedsrichter: Christoph Föller
A-Klasse: SG Abtswind III / Feuerbach – SV Altenschönbach/Siegendorf
Sonntag, 14. August 2016, Anstoß 15:00 Uhr, Sportpark des 1.FC Feuerbach
Schiedsrichter: Wolfgang Martin