Licht und Schatten wechseln sich ab und sorgen für zahlreiche Treffer
TSV Abtswind – DJK Oberschwarzach 8:4 (3:2)
Zwölf Tore in einem Spiel. Da stellt sich die Frage: War das Fußball oder eine andere Sportart? Ersteres – und weil es so oft einschlug, kam es zu einem kuriosen Ergebnis. Im Testkick zwischen dem TSV Abtswind und der DJK Oberschwarzach taten beide Seiten einiges für ihre Offensive – und begingen hinten manchen vermeidbaren Fehler. Beim 8:4-Sieg des Landesligisten Abtswind wurde der Bezirksligist, der im Sommer 3:1 gewonnen hatte, phasenweise zum unangenehmen Gegner.
Freute er sich über die sehenswerten Treffer oder ärgerten ihn eher die vier Gegentore? „Beides“, sagte Abtswinds Trainer Petr Skarabela nach dem Schlusspfiff. „Wir haben viele gute Sachen gemacht, aber auch einige schlechte.“ Ohne Weiteres hätte seine Team das Resultat zweistellig heben können, besonders zum Schluss, als Frank Hartlehnert zweimal in guter Position vergab und Julian Beßler, zuvor per Kopfball erfolgreich, am leeren Gehäuse vorbeischob. Steffen Barthel, Abtswinds bestem Schützen in der Liga, gelang dagegen so gut wie alles. Satte fünf Mal netzte er ein, darunter ein Hattrick zwischen der 10. und 32. Minute. So wandelte der Angreifer einen frühen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung. „Steffens Tore waren richtig klasse“, erkannte Skarabela. Der Start war misslungen, weil Jonas Wirth auf dem Estenfelder Kunstrasen ausrutschte. Damit war der Weg frei für Oberschwarzachs Spielertrainer Simon Müller, um in der dritten Minute alleine auf Schlussmann Patrick Hefner zuzusteuern und das 0:1 zu erzielen.
Der Bezirksligist traute sich viel, spielte im 4:4:2 für einen Außenseiter sehr offensiv und attackierte Abtswind bereits früh im Spielaufbau. So erzwangen die Oberschwarzacher auch ihren zweiten Treffer, nahezu eine Kopie des 0:1 – mit dem Unterschied, dass Lukas Mend der Torschütze war, der Abtswinds Kapitän Michael Herrmann hinter sich gelassen hatte (39.). „Die Gegentreffer in der ersten Halbzeit waren total überflüssig“, sagte Petr Skarabela. „Das war alles zu vermeiden.“ Die Laufarbeit und das Tempo, mit dem die Oberschwarzacher gegensteuern wollten, reichten nicht für neunzig Minuten. Nach dem 3:2-Pausenstand spielte Abtswind seine kollektiven Qualitäten aus, so dass es innerhalb einer Viertelstunde 7:2 stand. „In der zweiten Halbzeit haben wir besser ausgesehen, weil wir einfach und schnell gespielt haben“, stellte der Trainer fest. Oberschwarzach gab mit zwei Treffern noch kleine Impulse von sich. Der Freistoß von Alexander Greß zum 8:4-Endstand war ein ganz krummes Ding. Im letzten Moment änderte sich die Flugbahn, und der Ball schlug im Winkel ein (80.).
Michael Kämmerer
Oberschwarzachs Lukas Mend (links) enteilt dem Abtswinder Michael Herrmann.
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind: Patrick Hefner – Michael Herrmann (62. Adrian Graf), Daniel Hämmerlein, Sven Gibfried, Carl Murphy – Jörg Otto, Jonas Wirth (73. Julian Beßler), Philipp Hummel, Jona Riedel – Steffen Barthel (73. Jürgen Endres), Pascal Kamolz (73. Frank Hartlehnert).
DJK Oberschwarzach: Sebastian Röckelein – Andreas Schneider, Pascal Krauß, Alexander Greß, Marcel Götz – Philipp Mend (46. Dominik Weimann), Tobias Schäfer, Felix Schilling, Andreas Bauer (46. Eric Renno) – Simon Müller, Lukas Mend; Rückwechsel: Andreas Bauer für Lukas Mend (71.).
Schiedsrichter: Tobias Horn (Mönchstockheim); Assistenten: Maximilian Krämer (Münsterschwarzach), Tim Parzefall (Rüdenhausen).
Zuschauer: 25 (in Estenfeld).
Tore: 0:1 Simon Müller (3.), 1:1 Steffen Barthel (10.), 2:1 Steffen Barthel (19.), 3:1 Steffen Barthel (32.), 3:2 Lukas Mend (39.), 4:2 Jona Riedel (48.), 5:2 Jona Riedel (56.), 6:2 Steffen Barthel (60.), 7:2 Steffen Barthel (65.), 7:3 Pascal Krauß (70.), 8:3 Julian Beßler (77.), 8:4 Alexander Greß (80.).