Neuzugänge wortgewandt und ambitioniert
Klassenerhalt hat oberste Priorität
In knapp zwei Wochen beginnt die neue Bezirksliga-Saison. Am vergangenen Sonntag stellten sich die Neuzugänge der Reserve erstmals den Fans und Sympathisanten vor. In einer launigen Vorstellungsrunde gab sich die „Verjüngungskur“ ambitioniert und vorfreudig auf das aus ihrer Sicht „Abenteuer Bezirksliga“. Die Erfahrenen sollen die Jungen anleiten, damit auch nach der dritten Saison auf Bezirksebene der sichere Klassenerhalt steht. Und der Auftritt gegen Landesligist FT Schweinfurt konnte sich definitiv sehen lassen.
Die Sonne strahlte über der Abtswinder Kräuter Mix Arena am Sonntagnachmittag. Nicht weniger gut gelaunt griffen die Neuzugänge, die Christoph Mix als „extreme Verjüngungskur“ bezeichnete, zum Mikrofon und stellten sich wortgewandt vor. Das habe einen professionellen Eindruck gemacht, fand der Teammanager. Der mit 24 Jahren Älteste im Bunde, Patrick Falk, gab dann auch die Richtung vor. Nur Gutes habe er von Abtswind gehört über die Stimmung im Dorf und Verein. Das habe ihn bewogen, zu den Grün-Weißen zu wechseln.
Neuzugänge hinterlassen verbal und sportlich guten ersten Eindruck
Der gebürtige Abtswinder Marcel Mix, mit Flavio Graef aus der eigenen Jugend, sprach logischerweise vom „schönsten Dorf der Welt“. Wie auch Toni Hofmann und Marius Maag, die das Trainerduo noch aus Gaukönigshöfer Zeiten kennt, fühlen sich die Rookies pudelwohl im neuen Team. Nick Bermich, ebenfalls aus dem Ochsenfurter Gau, genauer aus Wolkshausen, möchte sogar vorne mitspielen. Ein ambitioniertes Saisonziel, dem die Coaches nicht folgen wollten.
„Natürlich ist es schön, dass die Jungs ambitioniert sind. Aber für uns geht es erst einmal um den Klassenerhalt“, ist Oliver Döring, trotz Platz Sieben in der Vorsaison, zurückhaltend und will die Erwartungen nicht zu hoch stecken. Auch Tobias Werner möchte vornehmlich vier Teams hinter sich lassen: „Die Jungs haben noch nie auf diesem Level gespielt. Wir wollen keinen unnötigen Druck aufbauen.“
Offensiv fehlt der letzte Punch
Dass aber Potenzial in der Truppe steckt, wissen die beiden Übungsleiter, und auch die Fans konnten sich am Sonntag davon überzeugen. Gegen den Vorjahresfünften der Landesliga Nordwest aus Schweinfurt gestalteten die Grün-Weißen die Partie sehr offen, ließen im ersten Durchgang lediglich zwei Abschlüsse der Turner zu. Problem dabei: Beide waren drin. Xaver Lechner (33.) und Dominik Popp (45.) sorgten für die schmeichelhafte Halbzeitführung der Gäste. „Das hat über eine halbe Stunde sehr gut ausgeschaut. Das Gegentor war unverdient“, urteilte Oliver Döring, der noch wegen einer Knöchelverletzung pausiert.
Tobias Werner, der selbst auf dem Platz stand, lobte das Verschiebeverhalten und die Ballzirkulation: „Wir konnten uns gegen einen Landesligisten nahezu immer flach herausspielen.“ Lediglich im offensiven Drittel drückte der Schuh. Aus vielen guten Durchbrüchen über außen gelang kaum ein guter Abschluss. Dennoch bezeichnete der 34-Jährige den Test, der letztlich nach Dominik Popps zweiten Treffer (58.) mit 0:3 verloren ging, als ordentlich.
„Wir müssen uns nicht verstecken“
Und auch insgesamt ist das Trainerduo angetan von den ersten Trainingswochen. „Die Jungs ziehen mit, geben Gas. Das Zusammenspiel zwischen den Erfahrenen und den Neuen funktioniert immer besser“, ordnet Oliver Döring ein. In den abschließenden zehn Tagen, ehe die Runde gegen Aufsteiger Türkiyemspor-12 Schweinfurt beginnt, gelte es nun, die nötige Frische und Spitzigkeit zu bekommen. Dann müsse sich seine Elf keineswegs verstecken, auch wenn die Favoriten andere sind. Neben den Topteams der Vorsaison aus Münnerstadt und Oberschwarzach/Wiebelsberg sieht er auch Bad Kissingen ganz vorne.
Auf dem Papier ist die TSV-Reserve zumindest aber am ersten Spieltag der Favorit, wenn der Neuling aus Schweinfurt im Kräuterdorf gastiert. „Wir spielen zu Hause gegen einen Aufsteiger. Da wollen wir natürlich gewinnen und gut in die Runde starten“, formuliert Oliver Döring klar. Bis dahin steht er selbst hoffentlich auch wieder auf dem Platz, ebenso wie Johannes Dorsch und Christoph Kniewasser, die gegen die Turner noch fehlten. Mit einer „guten Mischung aus Erfahrenen und Jungspunden“ geht die TSV-Reserve dann optimistisch in die Mission Klassenerhalt.
Alexander Rausch
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind II: Janda – Bermich, Werner (46. Knorr), Kaminski (64. Graef), Weber (64. Piljek), Wendel, Julian Beßler, Hofmann (61. Mix), Leon Beßler, Riedel (40. Riedel), Falk.
FT Schweinfurt: Miller – Mock, Reck (64. Öztürk), Siegmund (65. Scheidel), Walton, Wirth (46. Werner), Heusinger, Popp, Bäuerlein (78. Ochs), Lechner (78. Stühler), Wieland.
Tore: 0:1 Lechner (23.), Popp (45.+1), Popp (53.).
Gelbe Karten: Julian Beßler (58.) – Siegmund (47.), Reck (62.).
Zuschauer: 70.
Schiedsrichter: Borst (Nordheim/Main).