Aljoscha Keßler, Eric Köhler und Mladen Grujic verstärken Abtswinds Kreisliga-Team

„So einen Angreifer haben wir immer gebraucht“

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So groß war der Kader der zweiten Mannschaft des TSV Abtswind noch nie: Siebzehn Akteure zählen in der Kreisliga zum Aufgebot von Trainer Velibor Teofilovic. Das schafft personelle Unabhängigkeit von der ersten Garde. Zwei Abgängen im Sommer stehen drei Neulinge gegenüber. Der Übungsleiter ist von ihnen angetan und hofft auf einen Qualitätssprung seiner Elf.

Welches Potenzial in ihm schlummert, zeigte Aljoscha Keßler bereits in der Saisonvorbereitung. Fünf Treffer gelangen dem Mittelstürmer von Gardemaß allein in einem Testspiel. Doch der Neuling, der vom Bezirksligisten SSV Kitzingen kam und dort in der Jugend ausgebildet wurde, kann noch mehr. Keßler beschränkt sich nicht auf Aktionen im Strafraum. Sein Radius ist größer. Er glänzt auch als Vorbereiter, was er unlängst ebenfalls unter Beweis stellte. „So einen Angreifer haben wir immer gebraucht“, sagt Trainer Velibor Teofilovic.

Die Eingewöhnungsphase fiel Aljoscha Keßler leicht durch seine Bekanntschaft mit den Abtswindern Michael Rügamer und Maximilian Heß. Doch der Jüngste im Kader mit seinen zwanzig Jahren fehlt in den nächsten Wochen: Beim abschließenden Test gegen Schlüsselfeld zog sich Keßler einen Muskelfaserriss zu. Voraussichtliche Pause: drei Wochen. Vermutlich erst ab dem dritten oder vierten Spieltag wird er wieder eingreifen können. „Er ist eine echte Verstärkung“, hat Teofilovic festgestellt.

Ein anderer Neuzugang wechselte aus der A-Klasse nach Abtswind, doch Eric Köhler besitzt die Qualität für höhere Ligen. Zuletzt spielte der 22-Jährige für seinen Heimatklub SV Markt Einersheim, um nach einem Kreuzbandriss und einem Jahr Pause wieder auf die Beine zu kommen. „Ich habe schon im ersten Training gesehen, was er kann“, sagt Velibor Teofilovic, und er lobt Köhlers Ballannahme und Kampfkraft sowie seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen und den Ball zu verteilen. Das prädestiniert ihn für Einsätze auf der Sechser-Position, wo er nicht nur defensiv Akzente setzt. Köhler bewies in der Vorbereitung seinen Drang nach vorne, überzeugte im Abschluss und traf einmal. Seine Jugend hatte er bei Bayern Kitzingen verbracht.

Die Neuzugänge des TSV Abtswind II in der Saison 2016/17 (hinten von links): Eric Köhler, Trainer Velibor Teofilovic; (vorne von links) Mladen Grujic, Aljoscha Keßler.

Dritter Neuankömmling im Bunde ist Mladen Grujic, mit 32 Jahren der älteste Spieler des Teams. Mit dem FV Schwarzenau/Stadtschwarzach, der neuerdings als SC Schwarzach firmiert, wurde er zuletzt Meister in der Kreisklasse. Wie Teofilovic stammt Grujic aus Bosnien. „Unsere Heimatstädte liegen nur fünfzig Kilometer voneinander entfernt“, sagt Abtswinds Trainer. Wertvoll macht Grujic seine Vielseitigkeit: Ob auf den Außenbahnen links oder rechts, im defensiven Mittelfeld oder hinter den Spitzen – der 32-Jährige fügte sich in der Vorbereitung gut in seine Rolle. Obendrein bringt er seine Erfahrung in eine Mannschaft aus lauter Grünschnäbeln ein. Allerdings steht Grujic an den ersten Spieltagen nicht zur Verfügung: Er weilt drei Wochen im Urlaub.

So muss Velibor Teofilovic zum Ligastart in Schleerieth an diesem Sonntag, 31. Juli, um 15 Uhr auf insgesamt fünf Akteure verzichten. „In dieser Konstellation hat die Mannschaft noch nicht gespielt“, sagt der 45 Jahre alte Trainer, der bereits seit 2010 für das Team verantwortlich ist. In den vier Vorbereitungsspielen gab es drei Siege. „In den knapp fünf Wochen haben wir uns spielerisch entwickelt“, so Teofilovic. „Um richtig eingespielt zu sein, brauchen wir aber noch ein bisschen.“

Vergangene Runde priesen die Trainer der Konkurrenz Abtswinds Perspektivteam, das zu den jüngsten der Kreisliga gehört, als spielstärkste Elf. Allerdings kassierte Abtswind zu viele Tore. Die 64 Gegentreffer waren der Hauptgrund, warum es nur zum siebten Tabellenplatz reichte. „Wir wollen vorne mitspielen“, sagt der Übungsleiter. Dafür muss sich die Defensive stabilisieren, und dafür wurde das System verändert. „Es hat sich etwas bewegt“, findet Teofilovic nach den Eindrücken aus der Vorbereitung. Noch dazu wird die Mannschaft ihrer Aufgabe als Sprungbrett für höhere Aufgaben gerecht: Andreas Herrmann und Christoph Hofmann trainieren mit dem Landesliga-Team, stehen aber auch für Einsätze in der Kreisliga bereit.

Mit siebzehn Mann ist Abtswinds zweite Garnitur weit weniger abhängig von der ersten Mannschaft als in der Vergangenheit. Dennoch, so haben sich Velibor Teofilovic und Cheftrainer Petr Skarabela verständigt, werden Akteure der ersten Mannschaft mitwirken, wenn sie Spielpraxis brauchen.

Michael Kämmerer