Der Trainer nimmt die zweite Mannschaft in die Pflicht
Start der fünfwöchigen Wintervorbereitung
Fünfzehn Tage nach dem Landesliga-Kader hat auch die zweite Mannschaft des TSV Abtswind das Training wieder aufgenommen. Ein kleiner, aber feiner Haufen versammelte sich am Dienstagabend zur ersten Übungseinheit des Jahres. Fünf Wochen hat die Truppe von Trainer Velibor Teofilovic Zeit, um sich für den zweiten Saisonabschnitt in Form zu bringen. Die Mission ist klar: Es gilt den Abstieg aus der Kreisliga zu verhindern.
Die jungen Wilden stecken tief im Abstiegskampf. Gerade mal einen Zähler hat die zweite Garnitur Vorsprung auf die Relegation. Drei Punkte beträgt der Abstand zum direkten Abstieg. Und dabei haben die Abtswinder, von denen die meisten Anfang zwanzig sind, auch noch eine Partie mehr absolviert als die Konkurrenz im Keller. Der große Sturm und Drang ist bislang weitgehend ausgeblieben. „Mancher Spieler hat bisher die Situation nicht ernst genommen“, stellt Trainer Velibor Teofilovic fest. „Jetzt müssen wir Gas geben.“ Die Runde verlief bislang ganz anders als gedacht. Im Sommer hatte man das Ziel ausgegeben, vorne mitzuspielen. Kein utopisches Vorhaben, denn der Kader ist von seinen Einzelspielern sehr ordentlich bestückt. Die Vorbereitung im Sommer gab keinen Anlass zur Sorge. Kein Spiel ging verloren. Und auch der Saisonauftakt mit zwei Siegen stimmte zuversichtlich. Im Herbst kam der Bruch. Velibor Teofilovic glaubt zu wissen, wie das passieren konnte: „Mitte Oktober wurden es immer weniger Leute beim Training und danach die Ergebnisse schlechter“, sagt der 45-Jährige. Offiziell siebzehn Mann umfasst der Kader für die Kreisliga, doch mit teilweise nur fünf Akteuren ließ sich vor der Winterpause nicht sinnvoll das trainieren, was es zu elft im Spiel nun mal braucht. Taktisches und Spielerisches kamen daher zu kurz.
Teofilovics Wunsch nach einer besseren Trainingsbeteiligung, vor allem in der Wintervorbereitung, ist allzu verständlich. Dass auch in den nächsten Wochen nicht immer alle erscheinen werden, ist absehbar. Kapitän Markus Schamberger hat sich für den Rest der Runde abgemeldet. Bei ihm stehen Prüfungen an. Nur im Notfall kann er aushelfen. Einen neuen Spielführer gilt es deshalb festzulegen. Manuel Pauly, in den vergangenen Jahren beinahe ständig verletzt, plagt sich mit Knieproblemen. Janek Wendt wird nach seinem Auslandsstudium in Griechenland bis Ende Februar dabei sein, ehe in Ansbach wieder die Vorlesungen beginnen. Axel Zehnder und Christoph Kniewasser sind unter der Woche ebenfalls nicht in Abtswind, um trainieren zu können. Der ein oder andere hatte sich am Dienstag außerdem krankgemeldet. Zehn Spieler waren es zum Aufgalopp, die der Coach zunächst für eine halbe Stunde zum Laufen durch den Ort schickte, ehe es auf dem Rasen weiterging.
Engagiert am Spielfeldrand: Abtswinds Trainer Velibor Teofilovic.
Vor sturen Konditionseinheiten muss den Akteuren nicht bange sein. Teofilovic ist kein Freund davon. Er ist überzeugt: „Auch mit dem Ball kann man fit werden.“ Anders als beim Trainingsauftakt der ersten Mannschaft vor zwei Wochen war der Platz bei Temperaturen im Plusbereich nicht mehr vereist und hart gefroren. Nach der Schneeschmelze bestand der Untergrund aus weichem Matsch. Im Gegensatz zu früher hat Velibor Teofilovic auch in der Vorbereitung nur zwei Einheiten pro Woche angesetzt. „Mit dem kleinen Kader ist das sinnvoller. Bevor jedes Mal wieder nur fünf Leute kommen, trainieren wir lieber einmal weniger und dafür intensiver“, erklärt Teofilovic, der mittlerweile seit 2010 für Abtswinds zweite Mannschaft zuständig ist. Das ein oder andere Mal wird das Team wie die erste Garde nach Estenfeld fahren, um auf Kunstrasen zu üben und den eigenen Platz zu schonen. Beim Training bleiben die Mannschaften allerdings wie bisher unter sich. Verstärkung von oben gibt es bei den Spielen. Sonst wird es personell bei der Reserve eng. Jona Riedel wurde neunmal und damit am häufigsten aus dem Landesliga-Kader abgestellt. Der 20-jährige Angreifer erzielte mit fünf Treffern neben Aljoscha Keßler die meisten Abtswinder Tore. „Jona hat uns sehr weitergeholfen“, sagt Teofilovic über die Nachwuchshoffnung.
An jedem Wochenende bis zum ersten Punktspiel Anfang März bestreitet Abtswind einen Test. Der TSV Sulzfeld (Kreisliga, 4. Februar, 14 Uhr in Estenfeld), SV Kirchschönbach/Prichsenstadt (Kreisklasse, 12. Februar, 15 Uhr, auswärts), FC Geesdorf (Bezirksliga, 18. Februar, 14 Uhr in Estenfeld) und der TSV Schlüsselfeld (Kreisliga, 26. Februar, 15 Uhr, auswärts) sind die Gegner. „Das sind vier starke Mannschaften“, so Teofilovics Einschätzung. „Danach wissen wir, wo wir stehen und wie weit wir sind.“ Das Auftaktprogramm, wenn es wieder um Punkte geht, ist hart: Der SV Mühlhausen/Schraudenbach ist Spitzenreiter, die DJK Hirschfeld Konkurrent im Abstiegskampf und der SV Sömmersdorf/Obbach Tabellenzweiter. „Unser Ziel ist, so schnell wie möglich unten rauszukommen, nichts anderes“, sagt Teofilovic. „Dafür brauchen wir mehr Glück als in der Vorrunde.“ Am Potenzial der Mannschaft kann es kaum liegen. „Es gibt vielleicht zwei Mannschaften, die spielerisch besser sind als wir.“ Trotzdem steht Abtswind II ziemlich weit hinten.
Michael Kämmerer
Abtswinds Nachwuchstalent Jona Riedel macht im Angriff bislang einen guten Job.
Alle Vorbereitungsspiele im Überblick.