Abtswind überrascht mit der Einfachheit des Fusballspiels
TSV Abtswind II – FV Egenhausen 5:0 (2:0)
Dass der Tabellenvierte sein Heimspiel gegen den Vorletzten gewinnt, mag für den objektiven Betrachter wenig Überraschendes bieten; für die Kenner der Kreisliga Schweinfurt 1 sind hingegen solche mutmaßlich vorhersehbaren Ergebnisse eher Mangelware, da die üblichen Mechanismen in dieser Meisterschaft außer Kraft gesetzt zu sein scheinen. Manchmal jedoch werden auch Mannschaften in dieser Liga der Favoritenrolle gerecht. Abtswinds Reserve tat gegen Egenhausen eben jenes, das aber mit relativ simplen Mitteln.
Von einem Klassenunterschied konnte man nach dieser Partie sicherlich nicht sprechen, auch wenn das Ergebnis diesen Schluss nahe legt. Recht ausgeglichen ging es auf dem Rasenviereck zu. Keines der Teams konnte ein spielerisches oder kämpferisches Plus für sich verzeichnen. Was jedoch den Unterschied im Fußball ausmacht, sind letztlich die Tore; und in dieser Hinsicht war Abtswind seinem Kontrahenten deutlich überlegen.
Chancenarm war die erste Hälfte insgesamt. Für die Hausherren hatte Julian Beßler die einzige Gelegenheit der Anfangsphase. Die Gäste, die wieder auf ihren Topstürmer Julian Weis zurückgreifen können, kamen zweimal gefährlich in den Abtswinder Strafraum, ohne jedoch erfolgreich zu sein. Alles weitere haben die Abwehrreihen hüben wie drüben im Griff.
Eine alte Fußballweisheit besagt: „Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, muss man über Standardsituationen zum Erfolg kommen.“ Genau dies machte sich an diesem Nachmittag die Zweite Mannschaft zugute. Tor eins steuerte Spielertrainer Patrick Gnebner herbei und das auf ansehnliche Art und Weise. Einen Freistoß aus etwa 40m zimmerte er direkt Richtung Kasten. Der Gästeschlussmann, der mit einer Hereingabe rechnete und den ein oder anderen Meter vor seinem Tor positioniert war, musste verdutzt mit ansehen, wie die Kugel über ihn in die Maschen flog. Kurz vor der Pause erhöhte Co-Trainer Robert Brenner nach einer Ecke auf 2:0.
Nach dem Seitenwechsel überließen die Gastgeber den Egenhäusern die Spielinitiative und einen Großteil des Ballbesitzes. Klare Torgelegenheiten konnte sich der Gast trotz optischer Überlegenheit nicht erspielen. Um die Pausenführung nicht noch einmal zu gefährden, war den Abtswindern bewusst, dass ein weiterer Treffer nötig ist.
Obwohl die beiden Tore der ersten Hälfte nach Standardsituationen fielen und demnach als simpel bezeichnet werden können, bewies Abtswinds Kapitän wie einfach Toreschießen sein kann. Nach einer Hereingabe aus dem Halbfeld konnten die Gäste den Ball nicht entscheidend klären. Die Kugel fiel vor Daniel Kaminskis (im Bild) Füße, der sich den Ball einmal kurz vorlegte und mit der Kuppe ins linke Toreck beförderte. Die Einfachheit des Fußballs par excellence.
Dieser Treffer nahm den Egenhäusern nochmals zusätzlich Wind aus den Segeln, wobei es schon bemerkenswert war, dass sich der Gast trotz des Ergebnisses nicht hängen ließ, sondern bis zum Ende alles probierte.
Nichtsdestotrotz traf am Ende der Partie doch wieder Abtswind noch zweimal. Zuerst bediente Eric Köhler den durchstartenden Julian Beßler, der eiskalt einnetzte. In der Schlussminute war eben jener Eric Köhler, der die Kugel nach einer Kopfballvorlage Robert Brenners nur noch über die Linie drücken musste.
Alin Wellmann
Das Spiel in der Statistik
TSV Abtswind II: Eduard-Alin Wellmann – Erik Köhler, Lukas Wirth, Christoph Kniewasser, Daniel Kaminski, Patrick Gnebner, Markus Golombek, Aljoscha Keßler, Jona Riedel, Julian Beßler, Robert Brenner. Einwechselspieler: Christoph Hofmann, Julian Köhler, Bojan Tatic, Michael Rügamer.
FV Egenhausen: Luis Segritz – Lukas Rettner, Fritz Pfeuffer, Hannes Römert, Lukas Christ, Louis Kümmet, Felix Pfeuffer, Tobias Kraus, Julian Weis,Martin Weingart, Jonas Pfeuffer. Einwechselspieler: Christian Volk, Christian Walter, Jan Fuchs.
Schiedsrichter: Thomas Wolf.
Zuschauer: ca. 50.
Gelbe Karte: Eduard-Alin Wellmann (Abtswind II).
Tore: 1:0 Patrick Gnebner (27.), 2:0 Robert Brenner (42.), 3:0 Daniel Kaminski (64.), 4:0 Julian Beßler (70.), 5:0 Eric Köhler (90.).